Bondelet,
Jean.
Bon delle;
Jean.
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Jahre 1785 reiste Bondelet nus Auftrag der Regierung nach Italien,
bei welcher Gelegenheit er ein besonderes Augenmerk auf die archi-
tektonische Construlstioii richtete, und nach seiner Rückkehr gab er
als Resultat seiner Studien vLa Science de la constructiun des edi-
üÜCSü heraus. eine Schrift, die im Jahre XII. gekrönt wurde.
Bald darauf wurde auch der Bau der St. Genovefeu Kirche
wieder aufgenommen, und da' Bpiidelet schon von SutTlot als der-
jenige bezeichnet wurde, der allein im Stande sei, das grosse
Werk zu vollenden, so wurdedeinselhen die Fortsetzung des Baues
übertragen. Es sollte die liupiiel gewölbt werden, deren Ausfüh-
rung für unmöglich erklärt wurde. Allein Rundelet überwand alle
Schwierigkeiten, urid- tlieilte Suiflofs Ruhm, der sich aber bald zu
verdunkeln schien. Für diese ungeheuere Kuppel waren die Unterla-
gen zu schwach, es wichen die Pfeiler und andere Stützpunkte,
und schon glaubte man es bereuen zu müssen, den früheren Ex-
perteii,_die den Ausbau für unmöglich hielten, nicht gefolgt zu.
haben. Allein Rundelct wagte den Unterbau der Pfeiler, setzte
starke Pilaster zwischen die Säulen, und erlangte so eine Festig-
keit der stützenden Theile, die dem Drucke der oberen Masse
vollkommen widerstanden, Sudlot hat also um den Bau des Pa-
tlieons nicht das einzige Verdienst, wie man in Schriften, die Ma-
terien dieser Art abhandeln, auch lesen kann. Ueherdiess hatte
Bundelet an vielen anderen Beuunternehungen Theil, da er 1791,!
Mitglied der Cnnimission des travaux publics wurde, und auch in
der folgenden Zeit bei den Bauberatliungen Sitz und Stimme
hatte. Ein besonders Verdienst erwarb er sich 1795 bei der Grün:
dung der polytechnischen Schule, und um die Organisation des
gesammten Bauwesens. Eines der bedeutendsten Werke, welches
ihn 1804 beschäftigte, isLsein Plan, zur liuppei der Gatreidhalle,
Worüber'er auch eine Schrift lierausgab: Itlämoire sur la recon-
structivon de la coupolr de la Halle au ble. Dann schrieb Konde-
let auch nSur la niarine des Anciens; Commentaires de Frontin;
Mcmoire sur les aqueducs de Ruine; Mömoirei historique sur le
döme du Pantheon, und sein ausgedehutestes Werk ist "der Traite
tlicorique et pratique de Part de bätiir, 4 Bände mit 195 Hupfern
gr- 4-. PaTiS 1802 4- 17, in der neuesten Ausgabe Pilriä 1f337 "r
52, 5 Blinde mit einem Anlfangef Dieses Werk ist auch In (lßß
Deutsche übersetzt, unter dem Titel: Theoretisch praktische Au-
leitung zu bauen, nach der seclistenuX-utlage aus dem franzüsiß
scheu übersetzt. [t Bd. in roy. 8. Die Kupfer in Boy. _fol. Darin?
stadt 1852-
Roritlelet war Professor: an der kg]. Schule der schönen Hün-
ste, Mitglied des Instituts, Bitter der Ehrenlegion etc. Er genoss
den Ruf eines liünstlers von umfassender. Bildung. ißejuewangei-
strengten Arbeiten auf dem Gebiete der Iiunstßaiid der .Wissen-
ßßbaft schwüchten zuletzt seine Gjesundhei-t- Länge-Zeit, und selbst
als er schon blind und entkräftet war, führte ihn sein Sohn und
Gellülliß in die Sitzungen deslnstituts. j
Auch der jüngere Bondelet ist ein höchst wissenschaftlich ge-
bildeter Bünstlen-lin Jahre' 1'850 gäb er einen Essai sur le pout de
Bialto heraus. P,
l
Bondelet, ]üfl-, s, den obigen Artikel.
FlOndCÜß, Jean, Medailleur, lebte in der zweiten Häifte des 16.Jahr-
hundert; in Frankreich. Er schnitt die Stempel zu den schönen
Testonen Heinrichs II.