298
Iloelas,
Juan
las.
de
sehr hoch geachtet zu haben. Wenigstens wurde gewiss iiusserll we-
nig nach ihm in Iiupfer gestochen, und noch vor kurzer Zeit fand
man im kgl. Museum zu Madrid nur ein einziges Bild von ihm,
In der Cathedrale zu Sevilla ist ein grosses Bild von 1609. wel-
ches die Niederlage der Maurcn durch St. Jago 'vorstellt, und
ein höchst fruchtbares Talent beurkundet. Die Bewegung und
das Feuer, welches in der Composition herrscht, ist zu bewundern,
leider aber hat das Gemälde durch Feuer gelitten. Berühmt ist
das Marterthum des heil. Andreas in der Capelle der Flammläncler
im Collegium des hl. Thomas, im Style Tintoretttfs gemalt. Der
Künstler erhielt dafür 5000 Dukaten. In der Ptärrkirche S. Pedro
ist ein anderes grosses Gemälde, welches dlß Befreiung des hl. Pe-
trus durch den Engel vorstellt, ebenfalls eines der Hauptwerke de;
IYIeisters, welches jeder Kenner bewunderte. Von nicht geringe-
rem Verdienste ist das Altargemälcle in der Sgntallsirche del Garde-
nal, welches den Tod des heil. Hermenegil o vorstellt, mit einer
herrlichen Engelglorie oben. In St. Luca sieht man ebenfalls ein
grosses Gemälde, die Marter der Iixrchenheiligen vorstellend. Alle
diese in Sevilla befindlichen Werke des Künstlers übertrifft aber
der Tod des hl. Isidor in der Kirche desselben. Dieses Gemälde
nimmt den ganzen Hauptaltar ein. Die Composition scheidet sich
in zwei Theile. In der oberen erscheint Christus und die heilige
Jungfrau auf Wolken mit Kronen in den Händen, von singenden
und spielenden Engeln umgeben, und unten einige welche Blllmgn
streuen. In der unteren Abtheilung ötinet sich der Tempel, wo
der trauernde Clerus um den sterbenden Erzbischof versammelt ist,
lauter würdevolle Gestalten, so wie denn überhaupt in diesem Ge-
mälde die höchste Würde und Grossartigkeit herrscht. Ueher dies,
in Sevilla befindlichen Werke verbreitet sich 'C. Bermudez (Die.
cionario historico etc.) ausführlich, und dann zählt er verschie-
dene andere Werke auf, die sich zu seiner Zeit in Sevilla fanden
und wahrscheinlich noch grösstentheils vorhanden seyn werden. In
S. Juan dela Palmaist eines dergriissten Bilder des Künstlersmine G10:
rie mit verschiedenen Heiligen. Es kommt auch die Gestalt eine.
ehrwürdigen Priesters vor, angeblich der Künstler selbst. In S,
Miguel ist eine Himmelfahrt und eine Verkündigung Mariä, im
Kloster der Nonnen von S. Isabel eine Geburt Christi von 1606,
im Hospital de los Viejos ein tretiliches Bild des hl. Bernhard. In
Merced Galzada sieht man das Bild der heil. Anna,_ welche die hl.
Jungfrau unterrichtet, dann ein Madonnenbild, vier grosse Dar-
stellungen von Marterscenen. und die Empfängniss Maria und Hei.
lige zu den Seiten, Altarbild im Oratorium, und_ eines der Haupt-
werke des Meisters. In diesem Kloster ist auch das berühmte Al-
tarbild, welches unter dem Namen nde las Cabelaßß bekannt ist,
wegen der vielen und schönen Köpfe (cabeqas). die daraut" vor.
kommen. Es stellt die hl. Jungfrau vor, wie sie Kaisern, Königen,
Mönchen u. s. w. das Scapulier nicht.- Dann malte Roelasl für
dieses Kloster neben anderen auch ein lebensgrusses, trelTliches
Bild des heiligen Petro Nolaseo. Im Alcazar war ein Gemälde der
Empfängniss Mariä,
Auchin Madrid hinterliess Roelas Werke, besonders in Mer-
ced Calzada. In der Akademie von S. Fernando sieht man ein
schönes Bild der Empfangniss mit Engeln.
Im Pallaste zu Aranjuez ist ein Gemälde, welches Moses vor.
stellt, wie er Wasser aus dem Felsen schlägt, la Calabaza genannt,
vor einem Weihe, welches trinkt. Im ehemaligen Jesuttencolle-
gium zu Cordova war Christus mit dem Iireuze, wie er dem heil.
lguaz erscheint.