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Rode,
Christian
Bernhard.
es an Ausdruck, und iiberdiess sind seine Gesichtsbildungen, boson_
ders die weiblichen, unedel. Er scheint selten auf eine schöne XNahI
der Formen Rücksicht genommen zu haben. Reiche Einbildungslartifg
und eine originelle Gabe der Darstellung kann man ihm nicht ab.
sprechen. Seine Blätter standen früher in höherem Werthe, doch
auch jetzt werden sie noch geschätzt. Mehrere derselben, beson-
sonclers die kleineren Radirungen, sind in jeder Hinsicht schätz_
bar. Ein Blatt mit der Leiche eines Mannes, auf dem Ttltllljerge
ausgestreckt, hat in neuester Zeit in München selbst einen lipn.
nier bewogen, selbes als Werk des S. Iiunink zu erklären. Man
findet diese Blätter häufig einzeln, Rode selbst aber vereinigte sie
1768 unter einem eigenen Titel, besonders die historischen. lLßVei-
gel werthet das Werk dieses Malers mit einigen wenigen seines
Bruders auf 55 Thaler. Darunter sind aber einige Blätter in
schiedenen Abdriicken, 5:18 an der Zahl.
Dann haben auch andere Künstler nach Gemälden und Zeigt?
nungen dieses Meisters gestoelien- J. F. Bause stach den Anuw
chus, wie er seinem Sohne die Stratouice zur Gattin gibt; h], Hans
die AuHinduxig der Leiche des Herzogs Lieopoltl vonßraunsehweig; E_
Henne zwei Allegorien nach dem Vorhange des Opernthenters,
und Horazrmit Euterpe und Polyhymina, die von linde gßätzte
Platte mit dem Tode Friedrich U. vollendete er; Hauke den Sieg
bei Leuthen; C. Krüger die lireuzahnehmting, das Bilduiss Pricd.
rieb II. mit allegorischcr Umgebung, und historische Darstellungen;
Frisch Jakob mit dem Engel ringend , Osiris lehrt den Ackerbau: die
Büste eines Alten; C. G. Mathcs den nächtlichen ltliihlenhranil,
welcher 1759 zu Berlin geschehen; Clar den Tod Friedrich ll_ in
Aquatinta; J. D. Laurenz einige Köpfe. J. F. Ungar bearbeitete
die Darstellung der Weiber von Weinsberg nach Rusenbergfs Zeich-
nung in Helldunkel. Was sein Bruder J. H. Rode nach ihm ge-
arbeitet, s. im Artikel desselben. ,
Das Bildniss des Künstlers in Medaillen, von D. Chodowicick;
1772 gezeichnet, hat D. Berger in gr. 8, gestochen. Ein zwghes
Bildniss kommt auf dem Titel zu seinen Werken vor. Dieses Ti.
telblatt enthält auch die allbegorische Figur der Zeit von drei Iiiu-
dem umgeben. Dann bat Rode selbst sein Bildniss nach Reclanr;
Zeichnung radirt.
"Das folgende Vcrzeichniss findet sich in keinem (leutschen
Werke über Iiupferstichkunde. Die reiche Sammlung des Senator.
Winkler in Leipzig liegt zu Grunde.
Darstellungen aus dem alten Testamente.
1) Der Engel des Herrn kündet den ersten Nlenschen ihren
Tod an,
2) Episode aus der Sündiluth: eine Fahmihe sucht sich auf ei-
nem hohen Berge zu retten, gr. qu.
5) Noe im Zustande der Berrunkenfxeit von zwei Söhnen be-
deelst, während der dritte uber seine Blösse spottet, gr. qu. (L
(4) Abraham im BegrifFe seinen Sohn zu opiern, qu. fol.
5) Hangar und der verschrnachlende Ismael, (In. d.
Ö) Rebäcca legt eine Ziegenhaut um den Arm des Jalgob, 177m
(In. .
7) Esau erfährt nach seiner Rückkehr von der Jagd, dass Ja-
hub ihn um das Hecht der Erstgebnrt betrugen, 1780._fol.
8) Putiphark Frau sucht den Joseph zu verführen, qu. 4.
g) Joaeph gibt sich den Brüdern zu erkennen, 1770- gnqn. fQL