Bobbia ,
della.
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zur Linken oberhalb der Thüre; eine Lunette aus drei Abtheilnn-
gen bestehend, in Mitte Gott Vater, zu beiden Seiten zwei anbe-
tende Engel. Die bemalten Bildwerke dieser Art diirlten nicht
häufig seyn, denn diese Erfindung gehört nach Vasari in die letzte
Zeit des liiinstlers, indem er sagt, Luca habe erst kurzxvor sei-
nem Tode angefangen auf Terracotta zu malen. Frühere Bildwerlse
gab es aber in Italien noch viele, die Vasari nicht kannte. Bei
Buxnohr II. 294 und in der Uehersetzung der Lebensbeschreibun-
gen des Vasari findet man einen Nachtrag von Luca's Werken. Von
ihm sind die schönen Bunde mit allegorischen Figuren im Hofe
der Villa der Sängerin Catalanii (sonst Pantiatioi) vor dem flurenti-
nischen Thore S. Gallo; zwei Madonnen in der Sala de Gigli im
Palazzo Vecchio; in Casa Mozzi Cherubköpfe u. a.; in S. Apostnli
eine Verkündigung mit vortrefflicher Architektur; ein Altar in der eilf-
ten Capelle von St. Croce; in der Annunziata, Capclla di S. Luca,
der Apostel Johannes schreibend; in der Gallerie der Akademie Köpfe
in Medaillons und eine Madonna mitEngeln, ahgcb. bei Cicognara ll.
23; in der Chicsa di Bipoli ein vortretfliches Noli me tangere und ein hl.
Thomas, der in Christi Wunde fühlt; in der Catvellc der Madonna im
Dom von Arezzo die Madonna in einer Glbrie von Cherubim zwischen
vier Engeln; im Benediktinerklnster daselbst Maria mit dem Iiizide
zwischen zwei Heiligen, halbe Figuren; über dem Ilaupteingange
des Doms von Pistoja eine Madonna mit Engeln; in der liirctie
der Osservanti zu Siena ein Altar; mehrere Arbeiten in der Capelle
de' Pazzi in St. Croce zu Florenz, in St. Maria nuova daselbt, in
einer kleinen liirche auf dem Mercato vecchio, in S. Ansano etc.
Auch im Aualande findet man Werke der della Rohhia, viele im
Museum zu Berlin, wo jene aus dem Nachlasse des General-Con-
suls Bartholdi aufbewahrt werden. Von Luca ist daselbst ein grus-
ser Altar mit der Auferstehung in beinahe lebcnsgrossen Figuren
weiss auf blauem Grunde; eine Madonna mit dem Yiinde in hal-
ber Figur und eine Verkündigung. '.l'ieck's Verzeichniss etc. "S. 6 ff.
Das letzte Werk, welches Vasari von Luca della Robbia nennt, ist
das marmorne Grabmal des Federigtio Jacopo Federighi, Bischofs
von Fiesole, ehedem in S. Pancrazio, seit der Aufhebung des Klo-
sters in S. Francesco di Paolo zu Florenz zu sehen. Man sieht
da die Figur das Bischofs in liegender Stellung, und drei Figu-
ren: Christus, Maria und Johannes, unten zwei fliegende Engel,
welche den Iiranz mit der Inschrift halten. Auf der Fläche der
Pfeiler sind Geflechte von Fruchthiischelxi und Blättern, so leben-
dig und natürlich gemalt, dass sie, nach Vasari's Bemerkung, in
einem Oelbilde mit dem Pinsel nicht besser ausgeführt werden
könnten. Die Zeit der Entstehung bestimmt Vasari nicht. Luca
führte es von 11'156 1459 9115-
Das Todesjahr des Kiitistlers bestimmt Vasari ebenfalls nicht, er
scheint aber geglaubt zu haben, dass die Zeit seines Todes bald nach
Vollendung des Grabmals des Federigho eingetreten sei. Dr. Gaye
fand das Testament des Künstlers auf, mit folgendem Datum: Anno
domini 1470 iudicatione IV. et die 19. Febr. Luca lebte indessen
noch 1430; es wird aber in diesem Jahre zum letzten Male seiner
gedacht.
Luca's Schule.
Wenn wir der Ordnung Vasari's folgen, so tritt unter den Mei-
stern dieser Familie neben Ottaviano, von welchem kein Werk be-
kannt ist, zuerst Agostino hervor, den Vasnri Bruder des Luca
nennt. Er gehörte einer ganz anderen Familie an, denn er 118ml!
Naglefs Künstler-Lax. Bd. XIII. 15