Bobbia ,
della.
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im Wachshehiillniss des Domes wieder aufgefunden, und jetzt fin-
det man sie in der Gallerie der Uflizien. Sie enthielt die Befreiung
und Kreuzigung St. Petri. Die Ausiiihrung der Bronzethüre begann
er 1446 in Gemeinschaft mit Michelozzo di Bartolomeo und Maso
di Bartolomeo, da Donatello, dem die beiden ersten schon 11117
verdungen waren, zu langsam fortschritt. Doch auch die Ar-
beit Luca's ging langsam vorwärts, da erst 1461 die Reinigung,
Zusammensetzung und Nachbesserung der vorderen Seite vorge-
nommen, und 11464 die Arbeit an der Biickseite dem Luca allein
anvertraut wurde. Rumohr liefert Urkunden , welche dieses bewei-
sen, Il. 292 und 565 ff. Aus diesen Verhandlungen ergibt sich auch,
dass Luca nicht, wie Vasari sagt, die ganze Thiire, sondern nur
einzelne Theile gearbeitet habe. Die Thure ist in zehn Felder ge-
tlteilßjetler Flügel in fünf. In dem einen der oberen viereckigen Bild-
feldern sieht man eine anmuthige Madonna mit dem Kinde, in dem
anderen den aus dem Grabe emporsteigenden Christus. Die folgen-
den vier Felder enthalten die Evangelisten, und in den unteren
vier Quadraten sieht man die schreibenden Iiirchenlehrer. In den
Ecken zeigen sich in den Verzierungen Miinnerköpfe, die man-
nichfaltig, alle schön in ihrer Art sind. Diese Iiüpfe rühren viel-
leicht allein von Luca della Robbia her, da sie mit der Ar-
beit an der von ihm gefertigten Rückseite übereinstimmen. Die
im Style ganz verschiedenen Vorstellungen der Felder gehören
nach Schorn (zum Vasari l. c. S. 67) wahrscheinlich dem Maso di
Bartolomeo an. Michelozzo scheint hauptsächlich den Guss geleitet zu
haben. Die Felder mit St. Lucas und Hieronymus sind bei Cieo-
gnara II. tab. 14 abgebildet. Mehrere der Basreliefs gibt die Me-
tropolitana {iorentina illustrata. Firenze 1824). tav. 55 56.
Nun kommt nach Vasari die Zeit, in welcher Luca della Bob-
bia auf jene Entdeckung kam , welcher wir jene Arbeiten verdan-
ken, die, wir oben bemerkt: vwOpere della Robbiae genannt wer-
den. Allein auch hier ist Vasari mit der Zeit der Erfindung im
Irrthum, indem er behauptet, dass Luca nach der Vollendung der
Brnnzethiiren auf ein Mittel gesonnen habe. welches ihm reichli-
cheren Lohn bringe , als die Arbeiten in Marmor und Erz. Die-
sen Lohn brachten ihm die Arbeiten in Terracotta (gebrannter
Erde) ein, aber er kam nicht erst zu der von Vasari angegebenen
Zeit darauf, sondern hatte schon friilier Versuche gemacht; denn
es wurde ihm nach einer Urkunde bei Rumohr II. 564. 2. im Ok-
tober 1446, also zugleich mit der Bronzethiire, der Auftrag zu
Theil, iiber der Thiire der Sakristei, wo Donatello die Verzierung
um die Orgel gearbeitet hatte, die Himmelfahrt Christi in 'I'erra-
cotta auszuführen. Dieses schöne Werk wurde ihm aber in Folge
eines noch früheren aufgetragen, einer Auferstehung Christi, wu-
mit er den Bogen iiber seiner Bronzethiire verzierte. Vasari sagt,
dass dieses Bildwerk von Jedermann bewundert wurde, scheint es
aber nicht mehr gesehen zu haben. Bei Cicognara II. tav. 22 ist
eine Auferstehung Christi abgebildet. Man sieht das Original in
der Akademie zu Florenz, nach der Angabe der neueren Bearbei-
ter der florentinischen Ausgabe des Vasari jenes, welches urspriing.
licb iiber der genannten Brunzethiire angebracht war. Die ersten Thun-
werke Luca's waren einfach weiss, endlich aber fand er auch Mit-
tel ihnen Farbe zu geben. Der erste, welcher im Auftrag ertheilte
etwas in bunter Erde zu arbeiten, war nach Vasari Piero di Co-
simo von Medici, der in einem Schreibzimmer die ganze Wöl-
bung und den Fussboden mit allerlei Phantasien verzieren hess.
Ob diess Zimmer noch erhalten sei, Wissen auch die neuen floren-
tinischen Bearbeiter des Vasari nicht anzugeben. Die Arbeiten die-