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Bivalz,
Antoine.
boten, und daselbst vnn seinem Vater Jean Pierre umhin-richtet
bis er nach Paris ging. -wo er schon den Ruf eine: tüchtige;
Meisters halte, als er sich nach Ruin begab. Hier wurde er vgm
Cardinnl Albani, nachherigem Pabst Clemens. auf dem Capitul öf_
fenilich gekrönt. Die Veranlassung war sein Bild des Engelstnrzcs;
zur Verbreitung seines Rufes in Frankreich trug aber der in Rum
accrediilirte französische Gesandte, der Cardinal Janson bei, der
Bilder vun ihm nach Paris schickte. Sein Aufenthalt in Rum dauerte
lange, endlich aber ging er auf Ansuchen seines Vaters nach Tou_
louse zurück, der aber bald darauf starb. Jetzt wurde unser Iiiinst
ler Maler und Archilelst des Rathes der genannten Stadt. Er siif;
tete auch eine Zeichenschule. die später (1750) in eine Akademie
verwandelt wurde. Iiivalz genoss als liiinstler grossen Beifall, und
man wullle ihn sogar mit Poussin vergleichen. Fiurillo lhnd seine
Zeichnung und die Cumpositiun zu rühmen, weniger das Cülßfit,
dütrgensville und de Funtenay rühmen ihn jedoch auch in dieser
Hinsicht, bemerken aber wieder, dass seine Färbung öfter ins
Bleifarbige und Braunrothe falle. Die Zeichnungen sind im Ge_
schmacke seines Freundes R. Ia Fage behandelt. Starb zu Tun-
louse 1735. B. Rivalz hat sein Bildniss radirt, so wie den oben
genannten Engelsturz u. a.
Wir haben von diesem Künstler auch geistreich und hräfiig
titdirte Blätter, deren Iluhert-.Duniesnil (P. gr. fr. I; 275) fünf be_
schreibt. Basan glaubt aber, Ilivalz habe mehr _radirt. M, (VAN
gensville spricht noch von einem kleinen allegorischen! Blatte, und
in Hubers Handbuch wird ihm die lYIarter des hl. Symphorion bei_
gelegt. Diese Blätter sah Robert. Dumesnil nie.
1 4) Die vier Vignetten im_Traitd sur la Peinture de Pierpe
du Puy du Grez, Toulouse 109g. H. Ö Z., lir. {t Z. 2_5 L"
Auf jedem dieser Blätter steht: A. Iliualz 'l'olosus. in et
incidcbat.
l) Die Muse der Imagination auf Wolken mit der Muse du.
Malerei, wie sie diese der Mutter der Grazien und der Scliiin-
hcit vorstellt, die von ihrem Wagen gestiegen ist. Ucr Gut;
des Lichtes und der Harmonie sitzt links oben mit der Leyen
Dieses Blatt radirte Ilivalz 1695 in Rom.
2) Dieselbe Muse mit den Genien der drei Iiünste, vor dem
Tempel der Mincrva.
5) Dieselbe Muse im Innern des Studierzimmers, mit Crayon
und Album, wie sie auf den Bath der Minerva horcht.
ß) Diese Muse vor der Staffelei, im Begriffe die oben erschei-
nende Juno zu malen.
5) Allegorie zur Ehre Poussin's. Die Mutter der Gerechtigkeig
und der 'l'ugencl, die Wahrheit mit Dolch und Fackel kommt
herab und vertreibt den Neid, die Unwissenheit und die
Nacht. Zu ihrer Seite ist der Enthusiasmus, auf dessen Bugh
folgende Worte stehen: Liber memoriae Povssinvs,
Die Musen der drei lfiitiste umringen die Göttin der Schön-
hcit, und der Gott der Bcredsamlseit macht die Psyche auf
den. Triumph der Wahrheit aufmerksam. Links unten im
Rande: A. liiualz del et incidc lloiuae anno 1700. Auf ei.
ner eigenen Platte stehen mehrere lateinische Verse:
Nequicquam Jnuidiae jnncta ignoranlia Vilj
Pulucrc, Poussini Cor us et ossa teguut. etc. H. 11 Z_
ohne 2 Z. 1 L. Band, liir. 15 Z. 5 L.