Biepenhauscn,
Franz
und
Johann.
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entstandenen Werken, worin sie ein schönes Talent zur (Komposi-
tion bewährten. gehören Iireidezeichnungen zu Giithifs Faust, zu
Schillefs Taucher und zu dessen liainpf mit dem Drachen, die
Darstellungen aus dein Leben Carl des Grossen, und viele Bilder
yeligiiisen Inhalts. Mit grossem Beifalle sah man den Besuch der
Elisabeth, die Verstussung der lltigar, Christus die Iiinder seg-
nßnd 11- a. Dies letztere ist ein Altarbild, im edlen Slyle compu-
nirtnmit Gestalten vull Würde und Aninuth. Von zwei anderen
herrlichen Bildern stellt das eine Güthek Sänger und den liöiiig,
das andere Schillefs lYIiidchen aus der Ferne vor, beide im Be-
sitze des russischen General-Consuls vnn lirause. Das erstere setzte
man weit über die Geiiuveia und iiber andere frühere Arbeiten;
letzteres wurde als fVIuster des Studiums vorrafaelisclier Meister und
des eigenen Genius erklärt, und dabei auch die Landschaft als
preisvviirdig erliliirt.
lm Jahre 1822 vollendeten sie die Geschichte der heil. Elisa-
beth für den Herzog vun Cambridge, und ein liebliches Bild, wo-
rin die Künstler die Erhabciilieit von Bafaeks ldeen und jenes vur
allen anderen ihxii verliehenen Vorrechts versinnlichen wollten, giitt-i
liclie Ziige zu schauen und sie mit dein Pinsel darzustellen. Ra-
fael ist mit dem Bilde der Dladonna di S. Sisto beschiittiget, und
schlummernd zeigt sich ihm die lil. Jungfrau im himmlischen Ge-
sichte. Dieses Gemiilde besitzt der ßanquier Valcntiiii. Diese"
Iiiinstler malten ebenfalls mehrere lVlailuiiiien, und Darstellungen
des zarteren {Kreises der Iscgende, in einer ganz eigeiitliiiiiilichen
heiteren und zarten XVeise. Ein griisseres, reiches Bild stellte
Conradin wir, wie er beim Schachspiele das iiher ihn gefällte Todes-
urtheil verniiiinit, ist aber durch einen Fall verunglückt. Ein anderes
14 F. huhes und 22 F. breites Geniiilde, 1325 für den Saal des Guel-
fenordens in Hannover ausgeführt, stellt den liaiser Friedrich Bar-
barossa im Handgeinenge init dem römischen Volke auf dcni St.
Petersplatze dar, wie ihn Heinrich der Löwe schützt.
Dieses Bild wurde damals als das gelungenste Originalwerls
dieser Nleister erklärt. Eine meisterhafte, grosse Coiuposition ist
aber auch jene, in welcher sie später die Verklärung BnfaePs Feier
ten, und noch mehrere andere kleinere Bilder reihen sich den
genannten an, lauter Werke eines gleichgesinnten gemeinschaftli-
chen Wirkens. Als Resultat dieses Strebens ist dann auch jenes
Werk zu betrachten, welches unter dein Titel: Geschichte der Ma-
lerei in Italien nach ihrer Entwicklung, Ausbildung und Vollen.
dung erschien , 2 Hefte mit 2.1 Iiupfern , Stuttgart 1810, qii. ruy.
ful. Es enthält mit eigenthiimlicher Treue im Umrisse radirte Com-
positionen alter, zum Theil noch unbekannter Meister vom 12. Jahr-
hunderte bis auf Perugino, deren Werke die Brüder Piiepcnhausen
gezeichnet haben. Die Nachbildungen sind unter eigenen von C.
Barth gestochenen Titeln vei-einiget.
Im Jahre 1851 starb Franz Iiiepenhausen, wenige Augenblicke
nach Seinem Uebertrittc zur riiinisch-katholischen Kirche, Jetzt
nrdnr-te Johann die Zeichnungen, welche noch beide zum Behufe
der bildlichen Darstellung des Lebens HafaePs gezeichnet hatten,
und] gabfie heraus unter folgendem Titel: Vita di Bataellu. Huma
5854, ntßlätter, deutsch; Göttingen Juhann Riepgnhßusell-
hat seit dieser ZVIHHUClI mehrere Gemälde ausgetiihrt, im gewohnten
Schwuiige seiiicr Lompusitiuii: lialaebs Tud (1850); ankommende
Fremdlinge zu einem Madunnenfeste bei Albaiio
nach Vilackenrodefs lilerzenscrgiessiiiigen eines lilusterbruders(1851);
Nlaximilian I. bittet in liufstein den Erich von Braunschweig für