Volltext: Rhenghiero, Rhenghieri. - Rubens, P. P. (Bd. 13)

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Biedinger, 
Johann 
Elias. 
Unterhaltung. Riedingerbesass aberauch wenig Geschmack in Darstel- 
lung der menschlichen Form. Den Charakter des Pferdes hatte er 
ebenfalls nicht genau erfasst, und es gebricht ihm in dieser Hinsicht 
öfter sogar an Correktlieit der Zeichnung. Die Blätter mit fürst- 
liehen Personen zu Pferde und mit ihrem Gefolge, die Reitschule 
und das Paradies, oder die Schöpfung, der Sündenfall und die Ver- 
atossung des Menschen geben Beweise davon. 
Einen höchst merkwürdigen 'I'heil seiner Werke bilden aber 
die Zeichnungen, deren viele vorkommen müssen. Einen reichen 
Schatzvon solchen Zeichnungen, den gesammten liunstnaclilass, besitzt; 
J. A.G. Weigel in Leipzig, der dieselben in seinerAehrenleseaufdein 
Felde derliunst 1841. Il. 57-84 sorgfältig verzeichnet. Diese Sammlung 
zeigtden Anfang, das Wachsthum, die Vervollkommnung, die höchsti; 
Blüthe und die Abnahme der Leistungen des Meisters. llci derVergleL 
chung mit seinen radirten Blättern zeigt sich, selbst bei flüchtiger [im 
traclitung, wie sehr die technische Behandlung dem Geiste seiner Zeicli- 
nung unvermeidlich naclitheilig geworden ist. Scinc Zeichnungen 
sind mit schwarzer lireide. Hothsteixi, in Bistrr und Tusch behan- 
delt, selten farbig, oft nur mit der Feder und dein Stifte ausgo- 
führt. Manchmal wendete er die Feder und den Tuscli, oder statt 
dessen Bisler zugleich an. Auch bei Zeichnungen mit der schwar- 
zen Kreide bediente er sich öfter der Tusche und des Bisters. 
Diesem Iiunstnaclilasse ist die Lebensbeschreibung des Maler; 
beigefügt, in derd-Iandschrift eines seiner Freunde; lliedinger strich 
darin oder machte Randbeuierlsungexi. So steht bei einer Stellt: 
seines Lobes als lliinstler: "diese Passage mag ganz wegbleiben, 
weil sie vor mich viel zu hoch ist". Au: Schlusse drückte er den 
Wunsch aus, dass der Freund diese Sache gar nicht berühre" 
möchte. da er. der liünstler, über die Tücke des wsogenannt tat- 
sehen und blinden Gliicliesu hinaus sei. Er besorgte mich, dass es 
seinem Lobgaber Verdruss und ihm selbst Neid machen möchttg 
Die Verantwortung schiebt er demselben zu,   die gbris 170i 
Sein Sohn Johann Elias hat das Bildniss'des Künstlers ge- 
schabt, ihn im Zimmer sitzend vorgestellt, bei Lampenlicht zeich- 
nend: Martin Elias hat das Bildiiiss des "Vaters radirt. Er stellte 
ihn im Walde vor der Staffelei sitzend dar, wie er einen Hirsch 
malt. Die radirten Blätter dieses Nleisters belaufen sich gegen 40g, 
man muss sie aber iu alten Abdrüclsen zu erhalten suchen. Im 
Jahre 1817 wurde in Augsburg eine neue Ausgabe veranstaltet als 
Gallerie Biedingefscher Thicr- und Jagdstücke. Zu seinen schon 
aus 28 Blättern bestehenden Vorstellungen das "hohe und niedere 
Wild mit Vernunft, List und Gewalt zu fangen wurden vier neue, 
bisher unabgedruckte Platten hinzugefügt. 
 Darin wurde auch von fremden Künstlern nach Riedinger ge- 
Stechen. J. D. Hertz stach eine Folge von Hunden, die Belagerung 
von Halicarnas und Alexander's Uehergang über den Granicus, zwei 
reiche Compositionen, Tischbein verschiedene Tliierjagden und ein_ 
zelne Thiere; ein Unbekannter eine Allegorie aufLcben und Tod, 
Seuter den Untergang Pharads iin Meere, grosse Composition, etc_ 
1) Pastor bonus, gr. 3. 
2) Meter Dei, nach eigener Erfindung, selten wie die folgen. 
den religiösen Darstellungenßgr. 8. 
3) Die heilige Jungfrau auf Wolken von einem Engel bfrglei- 
tet. gr. 3.  
 lt) St. Josephiis, gr. 8.  
5) St. Johannes Baptisten, gr. 8. Alle diese guten Blatter sind 
nach eigener Erfindung.   
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