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Bidolii ,
Carlo.
Rirlolfi ,
Bartolomeo.
sters gewann er viel, und namentlich sah er jetzt mehr auf schöne
Wahl der Formen und strengere Charakteristik. Bidolii gehört
auch zu den besseren Nleistern seiner Zeit; er ist weniger manie-
rirt als Gnutarini, da er ein strengeres Siurlium der Natur pflegte,
in Zeichnung und Composition mehr Mühe verwendete als an-
dere, wenigstens in seiner reiferen Zeit. Einige seiner VVerhe
sind auch wirklich schön, andere flüchtig in Zeichnung und
Färbung nicht zu loben. Die besseren sind fleissig vollendet.
Es finden sich in Verona, zu Urbino, zu Venedig, Padua, F05-
somhrone, Cantiano, Fabriano und, in Corinaldo viele Werke
von ihm. In letzterer Stadt (Mark Aneona) domicilirte der Künst-
ler. Unter den vielen Bildern, die er in Urbino hinterliess, rühmt
man besonders die Geburt des Johannes und die Darstellung der
heil. Jungfrau in S. Spirito, in Rimini eine Irireuzabnehmung, und
vor allen die Apnthcose des Benediktiner-Ordens in St. Giustina
zu Padun. Zwei Bilder in Verona sind durch Zancotfs Umrisse be-
hannt: Maria, wie sie dem heil. Petrus und anderen Heiligen er-
scheint, und der Engel Uriel über der Erde schwebend. In der
Gallerie zu Florenz ist sein Bildniss, von S. Pomarede gestochen.
Starb 16.71.71 im 81 Jahre. Carlo Ridolfi hat einen kurzen Lebens-
abriss von ihm gegeben. Wer ihn als Geschichtschreiber der ve-
IICliQHiFChCH Sshulc nennt, ist im Jrrthum.
Bldolh a Ci-WIÜ, Maler und Schriftsteller, wurde nach Orlandi 160g
zu Vicenza geboren, allein diese Angabe hat wahrscheinlich weni-
ger Autorität, als jene in ZanettPs Wegweiser V09 ViCenZ-l. wo
idollTs Grahschrilt in der Iiirche St. Stephan zu Venedig ange-
geben ist, nach welcher der liiinstler 1658 im 6.1 Jahre starb, so
dass er 159i geboren seyn muss. Ein Schüler des Antonio Vassi-
lacchi suchte er sich später durch das Studium der besten Meister
in Vicenza und Verona weiter auszubilden, und gelangte auch zu
nicht unglüclslichcm Resultate. Er strebte nach Wahrheit der Dar-
stellung, ging in allen Dingen gründlich zu VVerke, und huldigte
so weniger dem sinkenden Gcsehmaelae seiner Zeit, was sich von
einem gelehrten iiüilstler wie ltidolü war, auch erwarten lässt. Als
sein Hauptwerk bezeichnet man den Besuch der Elisabeth in der
Allerheiligen Iiirche zu Venedig. In Rom liess lnnocem. X. meh-
rere Gemälde durch ihn ausführen, und dieser ertheilte ihm den
Orden v'om goldenen Sporn. Auch als Schriftsteller kommt ihm ein
bedeutendes Verdienst zu. Er ist der Vasari der Venezianer, und
die Schritten beider sind Quellenwcrlae. Sein erstes war das Leben
Tintorefs, (fedelmente descritta), welches 16112 zu Venedig in Quart
erschien. Im Jahre 1646 gab er die Lebensgeschichte von Paolo
Vernnese heraus, und 1648 erschien zu Venedig sein Hauptwerk,
die Geschichte der venetianischen Schule, unter dem Titel: Le Ma-
raviglie dell' arte, ouero le vite degl' illustri pittori Veneti e dello
stato. Oue sonc raccolte lc opere insigni, 1 costumi, e i ri-
tratti loru etc. Desciitte dal Gav. Carlo llirlolli. Con tre tnvnle
cnpiose de nomi de" piltori antichi e mnderni e delle cose nota:
bili. Zwei Bünde in Quart, mit Titelhupfer und Portraits. Ueber-
diess erwähnen wir auch ein radtrtes Blatt von ßidollPs Hand:
1) Die heil. Familie, rechts Johannes, welcher das liind küsst.
Carlo Bodulphus fec. 4.
BGITOIOYHOO, Archilekt und Sluccaturgp von VCYOUG, hatte
um 1:150 Huf, und somit lailnnte er Charlie's Vater gewesen seyn.
Er arbcitvte in virlen Städten Italiens, und ging dann nnrh Pult-n.