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Pnietro.
Biccio ,
Bicciolini,
Blichelangiolo.
Dann sieht man im Chnre von St. Antonio zu Padua zwei Re-
iiefs in Bronze von ihm, worin sich ebenfalls eine geistvulle An-
eignung antiker Elemente erkennen lässt. Das eine stellt Jndith
und Holofernes dar, das andere eine feierliche Pruzessiun mit der
Bundeslade, an der Spitze David. Abgebildet in der Storia clella
scultura von Grafen Cicognara. In der Akademie zu Venedig ist
ein Relief, welches den Sieg Constantiifs vorstellt, ebenfalls bei
Cicognara abgebildet.
Ein Werk anderer Art ist der grosse reiehgeschmiickte Cande-
laber im Chore der Kirche des heil. Antonius zu Paclua. 1507 ge-
fertiget. Dieses Werk scheint Crispo am höchsten geachtet zu ha-
ben, denn die mit seinem Bildnisse gezierte und von ihm selbst
gefertigte Dcnkmiinze verkündet ihn zugleich als Yen-fertiger des
Candelabers. Man liest darauf:
Andreas Crispus Patavinvs aenevm D. Antonii Candelabrvm
Fecit.
Am Revers ist der gebrochene Stamm eines Lorbeerbaumes, der
Sprossen treibt. Dann liest man ein Distichon des Franeesco Sa-
vonarola:
Marmore Praxiteles, pietura clarus Apelles,
Isnipotens ferrq: Biccius acre ualet.
S1 Crispi decora inuidi tacebunt,
Quae spirant opera hujus usquequaq.
Voce haec perpetuu canent sunora.
BICCIO; PNHTÜ) Maler, wird Von Lomazzo unter die Schüler de;
L. da Vinci gezählt, und wahrscheinlich ist er auch jener Gianpe-
drino, dessen Pater Besta erwähnt. Mit Sicherheit können ihm
keine Bilder nachgewiesen werden, in Mailand werden ihm aber
zwei zugeschrieben, von welchen das eine, Magdalena in der Fel-
senhöhle das Crucilix betrachtend, aus dem Besitze des Dichters
Manzoni in die Pinakothek der Brera gelangte. Das andere stellt
eine leicht um die Hütten bekleidete weibliche Igur dar, welche
auf einem Steine unter dem Eichbaumc sitzt. In der Linken halt
sie einen goldenen Schlüssel, zu ihren Fiissen ist die Salbenbüchse
und ein Schädel. Am Steine steht die verdächtige Inschrift: Egeria
Dca honestatis. Dieses Bild ist schon seit 200 Jahren im Besitze
des Marchese Brivio zu Mailand. In diesen beiden Bildern zeigt
die Darstellungs- und Behandlungsweise entschieden einen Schii-
ler des Leonardo, aber zugleich auch wieder etwas Eigenthümli-
ches um] Liebliches im Ausdruck der weiblichen Köpfe, besonders
in den grossen schön gewölbten Augen. Zeichnung und Modelli-
rung sind lobenswerth, nur Hände und Fiisse sind etwas mager
und männlich. Die Färbung ist etwas kalt, die Schatten sind bräun-
lieh, das Landschaftliche aber mit grosser Sorgfalt behandelt.
Ein drittes Bild dürfte im k. Museum zu Berlin seyn. Die
heil. Katharina zwischen zwei Rädern mit nach oben gerichtetem
Blicke. Dieses Bild stimmt in der Darstellungs- und Behandlungs-
weise mit den obigen überein. Iiunstblatt 1838. S. 291.
Biccio ,
Maestro ,
wird auch
Neroni
Bart.
genannt.
Pxiccio ,
nello
werden auch die Brusasorci (s. Ricci), die Messinßr Anto!
und Mariano Ricci, und Ber. Pdcca genannt.
Pmicciolini, IWiChGIQUgiOIO, genannt M. di Tudi, Maler wurde
1654, in Rom geb, und daselbst von G. Nlaratti unterrichtet. Er malte