Leonardo.
ßicciarelli ,
Iäiccio ,
Andrea.
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Eine weibliche Gestalt, welche den Betrug entlarvt, rasdirt von
G. Zocchl.
Ein Wexb, welches dem Amor die Flügel beschneidet, von dem-
selben radxrt.
Bicciarelli, Leonardo, der NeiTe des obigen Künstlers. war ein
geschickter Stuccaturer, der den Oheim bei seinen Arbeiten unter-
stützte. Vasari erwrälmt seiner mit Lob.
PliOCiIli, AHIOII, der Kupfcrstecher, dessen Fiissly
binger Murgenblatte erwähnt, isft A. Ricciani.
n ach
flem Tü-
17110010, Andrea, Bildhauer und Erzgiesser, wurde 1480 zu Padua
geboren, und daselbst zum Iiiinstler hcrangebilrlet; aber iiieht_von
Dgnntello, wie man auch angegeben findet. inilein dieser iWleister
schon 1466 starb. lliccio war aber ebeiilalls ein ausgezeichneter
Iiiinstler, der seinem berühmten Vorgänger nicht weicht. Sein
Leben war einem uneriniidetem Studium geweiht, so dass zuletzt
seine Gesundheit schwand. und wegen der anhaltenden Arbei-
ten vor dem Gussofeii eine förmliche Lähmung eintrat. Wir wis-
sen dieses aus dem Werke eines Zeitgenossen, des Seardeonius
(De nntiqiiitate urbis Paliivii, 1560, p- 5T5l. WClCllel' (llß Grill"
sclirift auf dem G0ttesacl-aei' Divi Joannis in Viriilariu gibt. Daraus
gel-it hervor, dass der Iiiiiistler1532jn einem Alter von 52 Jfiliren
gestorben ist. Dieser Grabstein verlaunclet auch sein Lob als huust-
1er, indem man liest: . x
Andreae Crispo Briosclio
Put. Statvario insigrii
Cvjvs Opera ad Antiqvorum
I.avdeiii proxime accedunt.
etc.
Aus dieser Inschrift ersehen wir zugleich, dass der Iriiiustler
zwei Bcinan'1 hatte. Am liebsten hatte er nach dem Zeugnisse
des Scardonie den Zunamen Crispo, dies "a crispa czipitis coina."
Briusco wurde er wahrscheinlich von den Arbeiten am Feuer ge-
nannt, wenn es nicht vielmehr ein Epitheton desjenigen ist, der
ihm die Grabschrift fertigte.
Die Werke dieses Iiiinstlers Waren sehr zahlreich, und noch
jetzt findet man deren. Er baute die schone Iiirche St. Giugliua
zu Padua. 1m Atriuin des griisseren Hules im _Pullaste zu Vene-
dig waren zwei grosse Statuen in Mßfmf", d"? Äßlnm und Eva
vorstellten. Im Hause des heiligen Caucian zu Pndha sah man
Christus im Grabe aus Kreide gebildet, Ullll umheruiii Figuren von
Thon, welche zu leben schienen, wie Scariloiiio beiuerht. 'Dns
Grabmal des Girolauio della Torrc und seines Sohnes Anton, zweier
Aerzte von Verona, zierte er in Fermo mit acht Basreliefs in Bronze,
die sich jetzt in der Sammlung des Louvre befinden, wuhin sie
m15 dem Cabinet Torriani zu iVerona kamen. Die verschiedenen
Vllrgimßeflfld hier in den damals "so beliebten Formen der alten
Mythologie dargestellt. In- dein ersten. wo cr als Lehrer erscheint,
wird er daher von Apollo und Minerva begleitet, bei der Krank.
lieit sind die LParzen gegenwärtig, und in ilem siebenten wird er
ins Elisium eingeführt. Die Anordnung der sehr erhabenen lie-
licfe iii mehreren Plfinen ist nach dem malerischen Pi-incip und eli-
was überladen: _iin Einzelnen erlaennt man die geschickte Nach-
ahmung altröinisclier Sarlanphagensculptur. NIotive_ und KÖPFC
sind geistreich, Waagen III. 709. Abgebildet sind diese Reliefs in
Claren's Musce de Sculpture antique et moderne.