Bicci
oder
Rizzi ,
Sebastiano.
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cken. Allein dadurch machte er sich theils eines oEenbar-en Pla-
giats schyulrlig, theils malte er nach der Iieminiscenz, die ihm von
seinen lueisen blieb. Lnnzi rühmt aber vielmehr seinen Vurrath
Schoner Bilder, womit er seine Seele erfüllte, und die Gabe, jede
Manier. nachzuahmen. Dieser Schriftsteller behauptet, dass zu sei-
ner Zeit manche seiner Bilder im Geschmacke der Bassani und
P_. Y'er0nese's die minder Iiundigen getäuscht haben, und dass
ein Bild von ihm in Dresden lauge Zeit fiir Correggio gegolten
habe. Iiundige dieser Art sind auch jetzt noch der Täuschung aus-
gesetzt, Iiunstverstänrlige erkennen aber in Ricci nur einen Ma-
nieristen, der durch Glanz der Färbung und durch überraschende
Contraste das Publikum einzunehmen suchte. Sein Colorit ist bunt
und unwahr, und viele seiner Bilder sind durch Nuchdunheln nur
nggh Sghlimmer geworden. In der Composilion olienbaret er zwar
Phantasie, aber Oberflächlichkeit in der Durchbildung. Scharfe
Charakteristik darf man ebenfalls nicht suchen. Wer den Iiiinstler
nur gelobt haben will, lese, ausser Lanzi, Watelct, dükrgensville
und einige andere. Im Jahre 175i starb dieser Künstler. A. Fal-
doni hat sein Bilclniss gestochen.
Die VVerke dieses Ricci sind sehr zahlreich, mehrere zu
Venedig und in England, wo er sieh sogrir Ilolliiuugunachte, die
St. Paulskirclie auszuinalen, wenn ihm nicht 'l'liorn_liill den Rang
streitig gemacht hätte. In grüsserii deutschen GZIllBFIGIDWHTIl ihiu
der Zutritt verwiigert. In der _Gallerie zu Dresdnern sind iedoch
drei seiner besten Bilder:_ die Himmelfahrt Christi mit lehensgros-
sen Figuren, und zwei kleine Geinailde niit Oplerlesten. EPlEdrlCh Il.
erliaufte einige Bilder fiir die Gallerie in Sanssuuci: die Hochzeit
zu Cana, reiches Bild; die Entführung der Europa, und Herlßules
liei Oinphale. Eines seiner besten XVerlie ist auch die Gehlirtflhri-
sti, welche aus dem Oratorio di S. Giuvanni de' Florentini in die
Gallerie zu Bologna kann. In der Sammlung des Louvre zu Paris
ist eine frostige Allegorie zur Wrrlierrlichung von kranlsreich, bei
Gelegenheit seiner Aufnahme in die dortige Akademie 1713 ge-
malt, ein stylloses, lsaltes Durcheinander, wie Waagen Sagt-
Seine und des Car. Cignani Hauptiverke sind auch gßiißßhen.
unter folgendem Titel: S. Hiccii opus absoliitissimlim, et Car. Ci-
gnani moiiocliromata septeniq, ab J: Liotarcl aere _eKPl'_e55u"1-
Venet, 1743, fol, Darunter durften diejenigen, welche Isiutaril nach
Cartons, die ehedem der brittische Cunsul Joseph Sinith in Vene-
dig'besass, vor allem zu nennen seyllf die fißrgprefligl. ChrlSluS
bei der Samaterin am Brunnen die lzhebrecheriri vor ilesus, die
Entscheidung über dieselbe, die Heilung des Gichtbruchigen zu
Betliesda, und Magdalena dem Herrn die Fiisse saUbend, grössten-
theils sehr reiche Coxnpositionen. Zu seinen Hauptwerlien gehören
sicher auch folgende:
Die Geburt Christi aus dem Cabinet Diziani zu Venedig, ge-
stechen VOII P. Monaco.
Die Predigt des Täufers Johannes. gest. von P. A. Hilian.
Die Himmelfahrt Christi, in der Gallerie zu Dresden, gest. von
J. Punt für däs Galleriewerk.
Die Cornmunion der Apostel, radirt von Fragonard.
Der heil. Doriiinilgns lässt die Kctzerbiicber verbrennen, gest-
V0n einem Unbekannten, in Wagners Verlag.
St. Roinuald von zwei Engeln umgeben, nach dem Bilde der