läeni,"
Ghidö.
doch ohne grosse Naturivahrheii (daher bei Keinem {der Carracci-
sehen Schule das Element. der Nachahmung der antiken Statuen
entschiedener hervor-tritt), einem Iiiinstler win laewunderu-ngsiviir-
aligein. Takt fiir allgemeineiialtung, doch ohne Sinn für WVnhr-
'lieit und Schönheit der einzelnen Farben, endlich von der selten-
sten "Meisterschaft in der Piiisclfii-hruiig, sowohl in grösster Breite,
als in elegantcster und zartcster Vollendung.
-Die Werke Guidds sind aber-van sehr verschiedener Beschaf-
fenheit. Die aus seiner-liiiheren Zeit tragen ein inipunirentles, fast
gewaltsames Geprägcfgi-andiuse, mächtige Gestalten, in erhabener
Anordnung und miLß-iner eigenen rdnnlilen Schattengehung, die
eine Annäherung an die VVcise der Naturalisten. besonders des
Carravaggio verräth._ Als ilasjenige unter diesen Bildern, welches
er absichtlich inrStwjle des (larravaggio gemalt hat, wird die Kreu-
zigung des heil. Petrus, gegenwärtig im Vatikan zu Ruin, genannt.
'Esl istrin" den schweren, gewaltsamen Formen jenes Meisters, aber
ohne! die (leuiselben eigeneLeiilensclialtliclihcit. WQlClIG ein X501.
chcs Verfahren inutivirt. Sodann dürften nach liugler einige der
hemerhenswertlicsten Bilder Qlelzplllilliüllißli von Bulugnn lilGlhCf zu
rechnen seyn, zunächst die siigendiiiite Madonna ilella Pictii. dann
dcr- gekreu-zigte iHeilcuitl lindTrlelßiltilißlßlillilßlld, grussqrtigc Bilder,
die wir unten niiher beschreiben werden. Unter den Bildern die-
"ser lilasse nennt dann Iinglrr nach besundcrs die gewaltigen (39-
i slalteln ileribeiden Einsiedler Paulus und Antonius im iWlusszuin
zu Berlin. .1
Später niildcnlzefersein Streben zum Gewaltsnmen. und an des.
sen Stelle itilat-eine Ie-infachere Naiüi-lichkeit. Er culorirte in einem
..hcllen, aber warnieililäilcischton, und" vullrintletc sorgsam. Die
VVerhe dieser mittlrrn Periode sind seine schönsten. Als das vor-
irziiglichste erklärt Hugler das l1eirlei' iiiclifganz vullcnrletc Bild der
Gehurt Christi-in Santa Murtiiw zir-Neapcl, und das schon Üben
genannte herrliche Declieugciiiiililc iin. Casiuoiliospigliosi zu Rum.
Eikvas später nahin" der Iiiinstler, "wie Waagen bestimmt, im
Localtnn dies Fleisches häufig einen chvas liiilteren, röthlichen, in
"i den Schatten, cinewgraucn, ja "öfter schwarzen Ton an, truinit
"sich zugleich 'eiue gewisse liürliteiiles- Gefühls , etwas Gesuchtes. in
dcrdStellung undl ein Erunhen iiiit der Meisterschaft einstellte.
Noch elwas snätqij ging (le,_r liiinstlelr nach. Waagen in einem
1 {Zeigen Ltltfil" Lift _vo'ii grussein lieiz
inonic, laisweilen aber auch Zihlliilßdllßfü xnnul Jiidelisb. LÄieHLFUy-
inen werden sehr schlanh und zierlich, die liiipidliuliligciihimml-
mehr einem allgemeinen Scliönhäitsprineip: Ansserclcni dass sich
H ,_.inidcpqyiferlißqtsteincii spiitcrn mehr und mehr. jene vci-{lachie
lclealitiit in ilircr sc ilininistcn Auszirtung und eine fluue Cl13rglglgr-
Eläsliglieit-zeigt, SlDSlgSiEjILl-Cll olt leichtsinnig und iibereilt gemalt
nangenehm sincljcne, die iin_ Lucaltcin des Fleisches grün, in
den Schatten dunkel" erscheinen , gesetzt! aucli, dass. sie flqiissig be-
handelt sind. 'l.u seinen iliichtligeren Spielbildgrn, gehören viele
llilatlgqßnen, Siibyllen, vCiEOPalIYB _u. a. Minder anziehendsiildgauch
Ä die zzrilreixcheii Darstellungen der Fortune, ducli bilden sievnur
denlllrbßrgnfng zu seincxr späteren Pcriuile.
Indessen gehört nicht jedes wen; dein Guido ,i das iiliin in
Sammlungen zugeschrieben wird. Er hatte eine igrosse lVIenAgc-"von
Schülern gebildet, "die grösstentheils die Manier seiner spätem
Zeit nachgeahmt haben. Zu diesen gehören G. Scinenzahzhfif".
m] wficssirderiinfsicli Guido selbst rühmte, D. Canuti, und G. Gagnacci.
Ahle licesereniisind Sljllnßälllilflllill der zweite Guido genannt, und