Volltext: Rhenghiero, Rhenghieri. - Rubens, P. P. (Bd. 13)

läeni," 
Ghidö. 
doch ohne grosse Naturivahrheii (daher bei Keinem {der Carracci- 
 sehen Schule das Element. der Nachahmung der antiken Statuen 
entschiedener hervor-tritt), einem Iiiinstler win laewunderu-ngsiviir- 
aligein. Takt fiir allgemeineiialtung, doch ohne Sinn für WVnhr- 
'lieit und Schönheit der einzelnen Farben, endlich von der selten- 
sten "Meisterschaft in der Piiisclfii-hruiig, sowohl in grösster Breite, 
als in elegantcster und zartcster Vollendung.  
-Die Werke Guidds sind aber-van sehr verschiedener Beschaf- 
fenheit. Die aus seiner-liiiheren Zeit tragen ein inipunirentles, fast 
gewaltsames Geprägcfgi-andiuse, mächtige Gestalten, in erhabener 
Anordnung und miLß-iner eigenen rdnnlilen Schattengehung, die 
eine Annäherung an die VVcise der Naturalisten. besonders des 
Carravaggio verräth._ Als ilasjenige unter diesen Bildern, welches 
 er absichtlich inrStwjle des (larravaggio gemalt hat, wird die Kreu- 
zigung des heil. Petrus, gegenwärtig im Vatikan zu Ruin, genannt. 
 'Esl istrin" den schweren, gewaltsamen Formen jenes Meisters, aber 
ohne! die (leuiselben eigeneLeiilensclialtliclihcit. WQlClIG ein X501. 
chcs Verfahren inutivirt. Sodann dürften nach liugler einige der 
hemerhenswertlicsten Bilder Qlelzplllilliüllißli von Bulugnn lilGlhCf zu 
rechnen seyn, zunächst die siigendiiiite Madonna ilella Pictii. dann 
dcr- gekreu-zigte iHeilcuitl lindTrlelßiltilißlßlillilßlld, grussqrtigc Bilder, 
die wir unten niiher beschreiben werden. Unter den Bildern die- 
"ser lilasse nennt dann Iinglrr nach besundcrs die gewaltigen (39- 
i slalteln ileribeiden Einsiedler Paulus und Antonius im iWlusszuin 
zu Berlin.  .1     
 Später niildcnlzefersein Streben zum Gewaltsnmen. und an des. 
sen Stelle itilat-eine Ie-infachere Naiüi-lichkeit. Er culorirte in einem 
..hcllen, aber  warnieililäilcischton, und" vullrintletc sorgsam. Die 
VVerhe dieser mittlrrn Periode sind seine schönsten. Als das vor- 
irziiglichste erklärt Hugler das l1eirlei' iiiclifganz vullcnrletc Bild der 
 Gehurt Christi-in Santa Murtiiw zir-Neapcl, und das schon Üben 
genannte herrliche Declieugciiiiililc iin. Casiuoiliospigliosi zu Rum. 
 Eikvas später nahin" der Iiiinstler, "wie Waagen bestimmt, im 
 Localtnn dies Fleisches häufig einen chvas liiilteren, röthlichen, in 
"i den Schatten, cinewgraucn, ja "öfter schwarzen Ton an, truinit 
"sich zugleich 'eiue gewisse liürliteiiles- Gefühls , etwas Gesuchtes. in 
dcrdStellung undl ein Erunhen iiiit der Meisterschaft einstellte. 
 Noch elwas snätqij ging (le,_r liiinstlelr nach. Waagen in einem 
1 {Zeigen  Ltltfil" Lift _vo'ii grussein lieiz  
inonic, laisweilen aber auch Zihlliilßdllßfü xnnul Jiidelisb. LÄieHLFUy- 
inen werden sehr schlanh und zierlich, die liiipidliuliligciihimml- 
mehr einem allgemeinen Scliönhäitsprineip: Ansserclcni dass sich 
H ,_.inidcpqyiferlißqtsteincii spiitcrn  mehr und mehr. jene vci-{lachie 
lclealitiit in ilircr sc ilininistcn Auszirtung und eine fluue Cl13rglglgr- 
Eläsliglieit-zeigt, SlDSlgSiEjILl-Cll olt leichtsinnig und iibereilt gemalt 
nangenehm sincljcne, die iin_ Lucaltcin des Fleisches grün, in 
den Schatten dunkel" erscheinen , gesetzt! aucli, dass. sie flqiissig be- 
 handelt sind. 'l.u seinen iliichtligeren Spielbildgrn, gehören viele 
 llilatlgqßnen, Siibyllen, vCiEOPalIYB _u. a. Minder anziehendsiildgauch 
Ä die zzrilreixcheii Darstellungen der Fortune, ducli bilden sievnur 
 denlllrbßrgnfng zu seincxr späteren Pcriuile.    
 Indessen gehört nicht jedes wen; dein Guido ,i das iiliin in 
 Sammlungen zugeschrieben wird. Er hatte eine igrosse lVIenAgc-"von 
  Schülern gebildet, "die grösstentheils die Manier seiner spätem 
Zeit nachgeahmt haben. Zu diesen gehören G. Scinenzahzhfif". 
m] wficssirderiinfsicli Guido selbst rühmte, D. Canuti, und G. Gagnacci. 
Ahle licesereniisind Sljllnßälllilflllill der zweite Guido genannt, und
	        
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