Bibaltn ,
Juan
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als tüchtiger Meister im Vaterlande angekommen. Er eilte in das
Haus Don Vicente's, den er nicht traf, aber um ihm zu zeigen,
wie weit er es gebracht habe, vollendete er ein eben auf der Staf.
felei stehendes Gemälde desselben, und zwar mit solcher Meister-
schaft, dass Jnanez in Staunen gerieth und ihm augenblicklich die
Tochter zur Frau gab. Von nun an blieb er im Vaterlande, und
es verbreitete siclrschnell sein Piuf durch dasselbe. nicht nur durch
seine Werke, sondern auch durch tüchtige Schüler. Unter letz-
teren ist sein Suhn einer der vorziiglichsten, dessen Werke sogar
mit jenen des Vaters verwechselt werden könnten. Als Hauptbil-
der erklärt Berniundez den hl. Franziscus bei den Iiapuzinern und
die Madonna mit St. Bernhard im Kloster S. Miguel des los lleyes
zu Valeneia. Geriihuit sind auch seine Malereien in der. grossen
Capelle des Iilosters St. Catarina de Sena, und die Gemälde aller
Altäre des Cullegiums del Senner Patriarclia, so wie die Gemälde
des Altares aller Heiligen und des Altares St. Mena in der Parochial-
liirchc von St. Martin zu Valencia, woran auch Juan Theil hatte.
Zu Madrid sind zwei grosse Bilder, beide Christum am Iireuze vor-
stellen, das eine im Cullcgio der Donna Maria de Aragon, das an-
dere im Iiloster St. Philipp Augustiner Ordens. Diese Bilder sah
man wenigstens noch vor dein Ausbruehe des Bürgerkrieges in
Spanien. [In HUSPiUJl von Montserrate zu Madrid war eine Kreuz-
abnehmung, Christus in der Vurhiille und die Gelangennehmung
Christi. Das letztere dieser drei trefflichen Gemälde hat die rüth-
selhafte Untersehrilt;
Fra Sebastianus del Piombo invenit.
Franciseus Ribalta Valentiae traduxit.
Einige haben (lesswegen diese drei Bilder als VVerk des Se-
bastiano erklärt, die demnach Rilialta nach Valencia gebracht ha-
ben musste, wozu aber nVnleniiaee nicht passt. Don Francisco
lsiinnte sich aber einer Zeichnung Piomhifs bedient haben. llnls.
Museum zu llvlatlricl ist ein sehr bedeutendes Bild , welches
den (IllIPiSIUSlBlClITIITIIXI zwischen zvfei Engeln vnrstellt. Dann wer-
den ihin da zwei grossartige Bilder der Evangelisten Matthäus
und Juhannes in einer Landschaft zugeschrieben, die aber mehr
noch an Spagnoletto erinnern. i
Iiii Anslande sind seine VVerke äusserst seltene, "wenn nicht
vielleicht die letzten liriegsunrulien der Ilulnstbeute" gunstig gewe-
sen sind. Im kgl. spanischen Museum lJPllHllPl sich eine lircuz-
tragung. In der kgl. Eremitage m2] ffeierslburg werden ihm vier
Gemälde ZIJWGSClIPlGlJGII die im. "a eriewerse von [aheusliy um-
rissen sind. n Das vorziilglicliste darunter stellt Christmiin iin Grabe
vor , ein kleines enthält eine Scene aus dem Leben Joacliiiifs, das
dritte die Befreiung der heil. Cuthariiia, und das vierte zeigt die
Landschaft, wo das lircuz Christi errichtet ist. Ein fünftes Bild,
dl? Opferung der 'l'nchter Jephtas, kann ebenfalls von einem der
beiden Rlbalta herrühren.
Francisco de Ribalta stfu-b im Jänner 1623 zü Valencia, und
in deriwsßlblin Jaläfe fulgge ihm auch sein Suhii nach. Palouiino
zisst lin 5c iun 1 Q0 ster cn.
Pubalta, Jlläln (10, Hislorienmaler, geb. zu Valencia 1597, war
Schüler semes Vateiis Francisco, und mit solchem Talente begabt,
dass er schon alsjungling von 18 Jahren ein Werk lieferte, {wel-
ches zu den Meistcrslüclaen der spanischen Schule gezählt wird.
Es ist diess ein grusses Gemälde in der Klosterkirche S. Miguel