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Prokop
PhiliPP'
Prunk ,
Gornel.
lohnte den Künstler reichlich dafür, und bcehrte ihn iiberdiess
noch mit einer goldenen Medaille. Bald darauf bekam er vnn
den Barnabiten in Wien den Auftrag, für die Kirche des heil. Mi-
chael Standbilder von Heiligen zu verfertigen. In der Pfarrlsirche
zu Papa in Ungarn sind von ihm neun Fuss grosse Statuen von
Genueser Marmor, und ein Taufbecken in Bronze. In der Kir-
che zu Stein am Anger in Ungarn sind von ihm die Bildsiiulen
der Heiligen Peter und Paul und die 15 Fuss hohe Statue der lie-
ligion in Stein. Auf der l-Iauptstiege des fürstlich Liclitensteiu-
scheu Pallastes in der Herrenstmsse sind neben anderen Bildwerken
zwei prächtige Gruppen der Wehlthätigkeit und der Freundschaft
und an der Hauptfaqade ein grosses Basrelief. -Fiir den Baron
Pnlugyay in Eperies fertigte er eine lebensgrosse Copie der Medi-
ceischen Venus in weichem Metall. Die vier Elemente vvn Hüll
kamen nach Hermannstadt. Dann fertigte der Künstler auCh 1110i!-
rere Büsten, wie jene des Kaiser LeopoldilL, des Kaisers Franz. jetzt
im National-Museum zu Pesth. Zwei andere bewunderte VVcrke
waren nur für eine kurze Zeit berechnet, "und gingen Später 7-11
Grunde, nämlich die prachtvolle Ehrenpforte, welche der Magi-
strat von ßWien bei der Huldigung des Kaisers Leopold II. aufstel-
len liess, und das Trauergerüst, nach. dem Tode dieses Monarchen
1m St. Stephansdome aufgerichtet.
Prokop war akademischer Bildhauer und starb zu Wien 181d-
PFÜkÜP; Vvenzel, fanden wir einen Bildhauer genannt, der durch
seine Statuen zu Schönbrunn und zu_Stein am Anger bekannt Sei.
Dieser Künstler ist doch sicher mit obigem Philipp Eine Person.
Vielleicht heisst er Philipp Wenzel.
ProkoPPY 2
s. Philipp Prokop.
Meusel nennt ihn irrig Prokoppy.
Promig, LßOnlläfd, Elfenbcinarbeiter, ein in diesem Fache he-
rühmter Künstler, der wahrscheinlich mit 'clem Nürnberger Bild-
hauer Bronlig Eine Person ist. In dem von Derschalfschen Kunst-
liabinet war von ihm eine nur 3 Linien hohe Gruppe, welche
Chi-iätus am Breuie zwischen den Mördern, am Stamme desselben
Maria und Johannes undklen römischen Hauptmann vorstellt. Die
Arbeiten dieses Künstlers muss man durch das Vergriisserungsglas
besehen. Siehe L. Pronner.
PFOmlS, 031'113, Architekt, ein Künstler unserer Zeit, von welchem
folgende Schriften erschienen:
Notizie epigraphiche degli arteüci marmorarii romani da] X.
al XV. seculo. Torino 1856.
Le antichitä di Alba Fucensc, misurate ed illustrate dall' archi-
tecto Carlo Promis. Roma 1356.
PPOUR, COTUBl, Zeichner und Maler, wurde 1691 zu Amsterdam
geboren, und von A. van Boonen unterrichtet. Anfangs malte er
Bildnisse, und erwarb sich dadurch grossen Beifall, später aber
beschäftigte er sich noch mehr mit dem Zeichnen. Er fertigte
mehrere Zeichnungen nach berühmten holländischen Meistern, und
dann zeichnete er eine Menge von Ansichten von Städten, Dör-
fern u. s. w. zur See und Land, deren 600 gestochen wurden.
An dieser in fünf Theilen erschienenen Sammlung hatten auch A.
du Haen und P. Liencler Theil. Auch J. Fulkema, S. Fokke, van