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Procaccini
Gilrlio
Cesare.
Procaccini ,
Ercole.
In der Grazie und Harmonie findet Lanzi das Gemälde bezau-
bernd. Zu St. Vittore in Mailand ist ein reiches Bild, den Durch-
gang der lsraeliten durelrdas rutlie Meer vurstellend. lfloch mehr
Bilder, als in Mailand, sieht man zu Genua _v0n ihm, die Soprani
beschreibt; Nach dieser Stadt kam Proeaecini erst 1618, und fand
da an Carlo Doria einen grnssen Gönner. Später scheint der liiinst-
ler wenig mehr gearbeitet zu haben im Ganzen aber sind seine
Werke sehr zahlreich, da er grnsse Leichtigkeit besass, und gerade
nicht immer viel Zeit auf strenge Durehbildung verwendete. Er ist
desswegen sehr ungleich und häufig manicrirt. Dennoch ist er der
Hauptmeister der eklclitischen Schule der Procaccini. Man er-
kannte auch seine grossen Verdienste , und schätzte den Iiiinstler.
Sein Haus ward häufig von Fürsten und andern hohen Hunstgön-
nern besucht. Seine Schüler waren zali reich, denn er behandelte
sie liebevoller als seinen ersten Meister Lodovicu Cnrracci, den er
eines satyrischen Tadels wegen auf den Iiopf schlug. Im Jahre
1626, oder um diese Zeit starb er.
J. Camerata stach die heil. Familie in der Dresdner Gallerie;
Wandelaer dieselbe; G. Seuter die Ehebrecherin vnr Christus in
der Gallerie zu Sanssouci; D. Claessens Maria mit dem Iiinde,
äuhaÄmgst und leincün tEngelc, den lälliexäzltr dGatlerieitPätLgndry
Je n ß hing (BP IT en; Gffßfl fle a. Ollna 11H. Tanz
und St. Carl dem Burrumäer, für das neue 'I'uriner Galleriewerk etc.
Folgende Blätter sind von ihm selbst sehr frei und geistreich
radirt. Bartseh erwähnt deren nicht.
1) Maria, in halber Figur, hält das Kind auf dem rechten
Arme sitzend, neben ihm rechts ist Joseph, und über ihrer
linken Schulter wird der Kopf" eines Engels sichtbar. Ohne
Namen. .11. Ö Z., Br. 4 Z. 6 L. Sehr selten.
2) Der Leichnam Jesu von den Seinen beweiut, halbe Figuren.
Joseph von Arimathea hält ihn links in seinen Armen, und
rechts sieht man Maria und Magdalena, erstere mit gefal-
tenen Händen über der Brust des Heilandes. Hinter Joseph
blickt Papst Johannes hervor. H, 6 Z. 5 L., Br. 5 Z. 6 L.
Unten ist ein Rand von 1 Z. [L L. Höhe, mit einem leeren
Wappenschild. Ohne Namen. Beide Blätter werden in
FrenzeVs Catalog der Sammlung des Grafen Sternberg-Nlan-
derscheid dem G. C. Procaccini beigelegt, ersteres auch von
Huber und Rost.
PfÜcacclnla Carlanllanlo; Maler von Bologna, der dritte Sohn
des älteren Ercole. übte anfangs die Musik, fing aber zuletzt auch
an, in der väterlichen Schule sich der Malerei zu widmen. Er
fand mit seinen Landschaften Beifall, so wie durch Blumen- und
Fruchtstiicke, Werke, die damals in mailändischen Gallericn und
am spanischen Hofe besonders beliebt waren. Er blühte um 1005-
. .
Prosacclnl, ETC-Oleg Maler von Mailand, wurde zuerst von sei-
nem Vater Carlantutlio, und dann von Giulio Cesare Procaccini
unterrichtet. Er widmete sich der Historienmalerei, doch war es
nicht seine Kunst. die ihn zu Ansehen brachte, als vielmehr
der Ruhm seiner Vorfahren und sein feines Betragen. Zu seiner
Zeit war die mailändische Schule in charakterlose Flachheit ver-
sunken, und Ercolu giovane hat nicht wenig dazu beigetragen,
obgleich er in seinem Hause eine eigene Akademie eingerichtet