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Prince ,
Gustav
Prins ,
ten mit verschiedener Staffage vnrstellend. Mehrere dieser Werke
deren Gabet einige verzeichnet, wurden mit goldenen und silber-
nen Medaillen beehrt, so wie denn überhaupt die Werke dieses
l'i_i1nstlers auf jeder Schaustellung grosses Interesse erregten. Ei-
mge ausgezeichnete Werke dieses Künstlers sind im Besitze des
lVlr. Sommerard: die Trauung in der Salirislei von St. Roch, die
Wassermühle zu Hunfleur, eine Carnevalsscene auf der Strasse und
der Antiquitätenliebhaber in seinem Zimmer, wie ihm ein alter
Jude eine Statuette anbietet. In diesem allerliebsten Bilde ist (las
ganze aus der Sommerard'sclien Sammlung selbst entnommene En-
semble vortrefflich behandelt. Seine Landschaften erinnern an die
schönsten Gegenden Frankreichs und der Schweiz.
Prince, GUSIGV 18, Maler, wurde 1810 zu Paris geboren, und da-
selbst von den beiden vorhererwähnten Künstlern unterrichtet. Die-
ser G. Le Prince malt Landschaften mit Figuren und Bildnisse.
PUBS, Hq Zeichner, Maler und Radirer, wurde um 1758 oder
1759 im Haag geboren , und von seinem Vater, der in Ostindien
Vermögen erworben hatte, zum Arzt bestimmt. Prins sollte in
Leyden seinen medicinischen Cursus absolviren, ging aber immer
lieber mit Künstlern als mit Studenten um, und zeichnete lieber
in der Ümgegend der Stadt, als dass er im Collegium den Lehren
Aesculaps horchte. Man suchte auch den Vater zu bereden, den
Sohn seiner Neigung folgen zu lassen, allein dieser sollte wider
"Willen Arzt werden, und verfiel zuletzt im Ueberdruss in ein un-
ordentliches Leben. Er machte Schulden, und um diese zu bezah-.
len, gab ihm der Vater 500 Gulden, eine Summe, die ihn für im-
mer von den medicinischen Hürsälen entfernte. Prins reiste mit:
diesem Gelde nach Brabant, und dann nach Paris, machte überall
Zeichnungen und Skizzen, am liebsten von Städten und Gebäuden,
besuchte auch die vorhandenen Kunstsammlungen, und machte
durch diese Uebungen solche Fortschritte, dass er bald in der
Iiunst seinen Beruf erkannte. Allein sein unstättes Wesen liess
ihn nicht zur vollen Ausbildung gelangen, was umso mehr zu
beklagen ist, da die von ihm vorhandenen Werke das Gepräge
'eines ungewöhnlichen Talentes tragen. Diese bestehen in Zeich-
nungen und wenigen Gemälden, dann in treiflichen lladirungen
und in etliclien Blättern in Aquatintamanier. Seine Zeichnungen,
Ansichten von Städten und anderen Orten, theilweise mit reicher
Staffage, und aquarellirt, sind in der Weise von J. van der lley-
den und den Gebrüdern Berhhcyden gehalten. Eines seiner Ge-
mälde, eine Ansicht bei Haulen, wurde 1815 bei der Veräusserung
der Sammlung des H. Muilman zu Amsterdam mit 400 Gulden be-
zahlt. Dieses Bild ist von grosser Naturwahrheit und meisterhaft
gemalt. Auch seine Zeichnungen stehen noch in hohem Werthe.
Bei B. Weigel ist die Ansicht einer holländischen Landschaft mit
Eisbahn und vielen Figuren auf 26 Thlr. gewcrthet. Aus der
Sammlung des H. Helmont in Harlem wurde eine Stadtansicht für
150 Gulden verkauft. Ploos von Amstel 1165955 VOXI ihm zwei Zeich-
nungen nach Gemälden von J. van der Iieyden und A. van der
Neer, Städteansichten mit reicher Staffage. Prins crtranh 1805 in
einem (Ianale auf dem Wege nach dem Hang.
Dieser Künstler hat auch einige Blätter radirt, die theilweise mit
einem Monogrnmme versehen, sehr leicht und geistreich behan-
delt sind.
1) Dzlzs Bildniss des Künstlers, von ihm selbst geätzt, 8. Sehr
se ten.