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Preti ,
Matten.
kam hierauf nach Rom und vollendete seine Bildung durch das
Studium von Annibal" Carracci's, Guidds und Domenichinds Kunst-
werken; allein der entscheidende Moment seiner Entwicklung war
da, wo er Guercintfs bewunderungswürdiges Gemälde der heil.
Petronjlla erblickte. Er wurde davon so sehr entzückt, dass er
beschloss, dieser Manier zu folgen und sich nach Bologna unter
die Leitung BarhierPs zu begeben. Preti führte diesen Vorsatz
aus , und der Beifall seiner grössten Zeitgenossen folgte ihm.
Um die Masse seiner Kenntnisse zu vermehren, reiste er nach
Parma. Mailand und Venedig, wodurch er genaue Iienntniss der
lombardischen Schule bekam; darauf ging er nach Paris, um Simon
Vouet, le Brun und Mignard zu studiren, und zuletzt nach den
Niederlanden, wo Rubens Ruhm ihn hi-nzog. Als er nach Rom
zurück-kam," malte er einige Sachen, die Urban VIII. sehr gefielen,
daherer mehrere Aufträ-ge von ihm erhielt. Durch Vermittlung
des Palastes wurdex er auch zum Ritter von Malta erhoben. Preti
hatte frühzeitig eine Neigung für das Fechten und brachte es zu
einer vollkommenen Fertigkeit in dieser Kunst; es fehlte ihm auch
nie an Händeln. Zuerst hatte er es in Rom mit einem vom kai-
serlichen Hofe dahin empfohlenen, sehr prahlhaften Fechtmeister
zu thun, den er gedemüthigt und sogar verwundet nach Hause
schickte. Er musste desshalb fliehen und begab sich nach Malta.
Hier schlug er sich wieder mit einigen Rittern und versetzte dem
einen derselben einen tiidtlichen Stuss. Darauf flüchtete er nach
Spanien, malte mehreres in Madrid, kehrte aber bald wieder nach
Rom zurück. Dort vereitelten ihm Lanfranco und Berettino seine
Holinung, wichtige Aufträge zu erhalten, und hierüber aufgebracht
reiste Preti nach Modena, wo er in der Garmeliterkirche eine
schöne Iiuppel malte, die als Meisterstück erklärt wurde. Sein
Aufenthalt daselbst war jedoch von kurzer Dauer, er ging nach
Boni zurück, machte sich aber dort die ganze Akademie dergestalt
zu Feinden, dass er nach Neapel zu fliehen sich gezwungen sah.
An der Gränze gerieth er von neuem in Gefahr durch die Hände
der Gerechtigkeit ums Leben zu kommen; Don Garcia d'Avelaneda,
Graf von Castrillo, der den Künstler in ihm höher schätzte als den
Menschen, liess ihm aber Gnade angedeihen; er musste jedoch
zur Strafe unter dein Stadtthor einige Freskogemälde machen, die
er auch vortrefflich vollendete. Preti erwarb in Neapel einen so
ausgezeichneten Ruf, dass er selbst während der Pest von den
Liebhabern mit zahlreichen Aufträgen überhäuft wurde. Auch
malte er damals die liuppel von St. Doininicus in Soriana und den
heil. Nikolas von Bari. Endlich wurde er noch von Fra Paolo
Lascari, Grnssmeister von Malta, auf diese Insel berufen, um die
Kirche des heil. Johannes des Täufers daselbst mit Gemälden zu
schmücken. Die letzte Zeit seines Lebens brachte er in Malta zu,
wo er zuletzt Cornthur wurde. ln jener Zeit war für ihn in Italien
auch wenig mehr zu gewinnen, denn Luca Giordano hatte zuletzt
das Feld behauptet. Schon dieses bewog ihn, in Malta das Leben
zu beschliessen. Hier hatte er auch einige Gebäude errichtet, und
Schüler gebildet, denen er Regeln über die Proportiougab, die
bei Domenici III. 583 abgedruckt sind. In der von ihm aus ezier-
ten Juhanneskirche ist seine Ruhestätte. Der Denksfein" macht um
den sonst unbändigen Künstler auch von einer edleren Seite ken
nen. Er war sehr wohlthätig gegen die- Armen;
Die Werke dieses raufsüchtigen Malers sind sehr häufig, um
man kann Sie "jenen der, bedeutenden Naturalisten (jener Zbit" anrei
hcn. wohlgefällig sind aber diese Bilder nicht; sie erscheine: