Volltext: Poyet, Bernard - Renesse, Daniel (Bd. 12)

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Preti , 
Matten. 
kam hierauf nach Rom und vollendete seine Bildung durch das 
Studium von Annibal" Carracci's, Guidds und Domenichinds Kunst- 
werken; allein der entscheidende Moment seiner Entwicklung war 
da, wo er Guercintfs bewunderungswürdiges Gemälde der heil. 
Petronjlla erblickte. Er wurde davon so sehr entzückt, dass er 
beschloss, dieser Manier zu folgen und sich nach Bologna unter 
die Leitung BarhierPs zu begeben. Preti führte diesen Vorsatz 
aus , und der Beifall seiner grössten Zeitgenossen folgte ihm. 
Um die Masse seiner Kenntnisse zu vermehren, reiste er nach 
Parma. Mailand und Venedig, wodurch er genaue Iienntniss der 
lombardischen Schule bekam; darauf ging er nach Paris, um Simon 
Vouet, le Brun und Mignard zu studiren, und zuletzt nach den 
Niederlanden, wo Rubens Ruhm ihn hi-nzog. Als er nach Rom 
zurück-kam," malte er einige Sachen, die Urban VIII. sehr gefielen, 
daherer mehrere Aufträ-ge von ihm erhielt. Durch Vermittlung 
des Palastes wurdex er auch zum Ritter von Malta erhoben. Preti 
hatte frühzeitig eine Neigung für das Fechten und brachte es zu 
einer vollkommenen Fertigkeit in dieser Kunst; es fehlte ihm auch 
nie an Händeln. Zuerst hatte er es in Rom mit einem vom kai- 
serlichen Hofe dahin empfohlenen, sehr prahlhaften Fechtmeister 
zu thun, den er gedemüthigt und sogar verwundet nach Hause 
schickte. Er musste desshalb fliehen und begab sich nach Malta. 
Hier schlug er sich wieder mit einigen Rittern und versetzte dem 
einen derselben einen tiidtlichen Stuss. Darauf flüchtete er nach 
Spanien, malte mehreres in Madrid, kehrte aber bald wieder nach 
Rom zurück. Dort vereitelten ihm Lanfranco und Berettino seine 
Holinung, wichtige Aufträge zu erhalten, und hierüber aufgebracht 
reiste Preti nach Modena, wo er in der Garmeliterkirche eine 
schöne Iiuppel malte, die als Meisterstück erklärt wurde. Sein 
Aufenthalt daselbst war jedoch von kurzer Dauer, er ging nach 
Boni zurück, machte sich aber dort die ganze Akademie dergestalt 
zu Feinden, dass er nach Neapel zu fliehen sich gezwungen sah. 
An der Gränze gerieth er von neuem in Gefahr durch die Hände 
der Gerechtigkeit ums Leben zu kommen; Don Garcia d'Avelaneda, 
Graf von Castrillo, der den Künstler in ihm höher schätzte als den 
Menschen, liess ihm aber Gnade angedeihen; er musste jedoch 
zur Strafe unter dein Stadtthor einige Freskogemälde machen, die 
er auch vortrefflich vollendete. Preti erwarb in Neapel einen so 
ausgezeichneten Ruf, dass er selbst während der Pest von den 
Liebhabern mit zahlreichen Aufträgen überhäuft wurde. Auch 
malte er damals die liuppel von St. Doininicus in Soriana und den 
heil. Nikolas von Bari. Endlich wurde er noch von Fra Paolo 
 Lascari, Grnssmeister von Malta, auf diese Insel berufen, um die 
Kirche des heil. Johannes des Täufers daselbst mit Gemälden zu 
schmücken. Die letzte Zeit seines Lebens brachte er in Malta zu, 
wo er zuletzt Cornthur wurde. ln jener Zeit war für ihn in Italien 
auch wenig mehr zu gewinnen, denn Luca Giordano hatte zuletzt 
das Feld behauptet. Schon dieses bewog ihn, in Malta das Leben 
zu beschliessen. Hier hatte er auch einige Gebäude errichtet, und 
Schüler gebildet, denen er Regeln über die Proportiougab, die 
bei Domenici III. 583 abgedruckt sind. In der von ihm aus ezier- 
ten Juhanneskirche ist seine Ruhestätte. Der Denksfein" macht um 
den sonst unbändigen Künstler auch von einer edleren Seite ken 
nen. Er war sehr wohlthätig gegen die- Armen;     
Die Werke dieses raufsüchtigen Malers sind sehr häufig, um 
man kann Sie "jenen der, bedeutenden Naturalisten (jener Zbit" anrei 
hcn. wohlgefällig sind aber diese Bilder nicht; sie erscheine:
	        
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