Rembrandt
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van
Eyn ,
Paul.
gewiss. Auf de? K. K. Bibliothek zu Wicnist ein Abdruck
mit tblgender gleichzeitiger Schrift: de 6 print o1; de plant.
f. {I8 Gulden. Wenn also gleich anfangs für den sechsten
Abdruck 118 Gulden bezahlt wurden, so kann man aucli
wohl annehmen, dass noch zu Lebzeiten Rembrandts der
Preis auf 1'00 Gulden stieg. Im Jahre 175!!- Wurde in der
Wlersteigcrung der Sammlung des H. Tonnemau ein Abdruck
mit 151 Gulden bezahlt. Um 1770 "zahlte man in London
einen alten Abdruck mit 55 Guineen, und Capitain WV. Baillie
bot nach der Retoucbc der Platte den Abdruck für 5 Guinecn
aus. Baillie kaufte die Platte. von dem englischen Kupfer-
steclier Greenwood, der sie in Holland an sich gebracht
hatte, retouchirte sie, oder vielmehr, stellte sie mit so vicl
Sorgfalt und Verstand wieder her, dass man das Auge ciuus
geübten Iienners haben muss, uin die Abdrücke der retou-
chirten Platte nicht mit den schönsten der noch gut erhal-
tenen Platte zu verwechseln. Sie sind aber ebenfalls selten,
denn Baillie schnitt nach einer sehr geringen Anzahl von
Abdriickcn die Platte in Stücke. Dieses Blatt liefert zugleich
einen Beweis für die Wandelbarkiait der Preise. Ein be-
rühmter deutscher Iiunsthändler bot vor wenigen Jahren ver-
gebens 250 fl. für einen ausgezeichneten Abdruck, den er
aber später durch eipe andere Hand für 150 fl. erhielt. Der-
selbe Abdruck wurde dann 111 Paris mit 1200 Frcs. bezahlt.
Bartsch und Claussin beschreiben fünf verschiedene Ah-
drücke, letzterer gibt aber die Merkmale genauer-an. und
bezeichnet sub Nr. I. einen, Bartsch unbekannten, Abdruck.
I.' Untcrscheidet sich von den folgenden Abdrücken am Halse
des Esels in der Ecke rechts, welcher hell erscheint, und
an den starken Eindrücken des Bartes an den Figuren
zur Linken, besonders an den Händen der grusscn
stehenden Figur, welche man links vom Rücken sieht.
Sie sind sehr schwarzü Die Abdrücke dieser Art sind
gewöhnlich von sehr kräftigem, sanuntartigem, durch-
sichtigem Ton, aber selten zu finden.
Bartsch bestimmt jenen als den ersten Abdruck, in
welchem man über dem Iiopfe des Christus eine Art von
Wölbung sieht.
II. Die Hände des Mannes, welcher an der linken Ecke
vom Bücken zu sehen ist, sind beleuchtet, und der Hals
des Esels ist, mit einer Schrallirung bedeckt, die schief
von links nach rechts geht. In Bezug auf Harmonie
ist dieser Abdruck vorzüglicher als der erste, wenn an
den grossen Figuren der Licbtseite der Darstellung
noch die Wirkung des Grates eiuigermassen sichtbar ist,
und im beschatteten Theile der kräftige, samnitartige
Tontnoch nicht viekverloren hat. Diese Abdrücke sind
auf japanisches Seidenpapier, und sehr selten. (im As-
beck'schen Auctionscataloge ist dieser Druck auf 33 il. ge-
werthet. In der Aretin'schen Auction ging ein etwas
beschädigtes Exemplar für 15 d. 50 kr. weg. Auch zu
11 14 Thlr. und zu 56 fl. wurden Abdrücke bezahlt).
III. Der Hintergrund ist stark überarbeitet, so dass man daS
Gewölbe über dem Haupte des Erlösers nicht mehr sieht.
Alle Figuren der beleuchteten Seite sind mit dem Schaher
übergangen, um den Grat zu entfernen, was aber dm
Arbeit trocken macht. Das Schwarz der Schattenseite
ist sdhmutzig und undurchsichtig.