VEIII
Rembrandt
Byn ,
Paul.
461
Das Licht kommt durch ein Fenster, im Grunde ist die
Bibliothek. Schmidt hat dieses Blatt sehr gut in liem-
brandt's Manier behandelt, aber nur 50 Abdrücke ma-
chen lassen. weswegen es sehr selten ist. Man findet
weder Namen noch Jahrzahl (1770) darauf.
(B. 260. G. 257.) Büste eines Alten mit grossem Barte,
(Vißillard ä gründe bafbß). und in blossem Kopfe, die Haare
oben empor stehend, vor sich nieder blickend. Der Leib ist
nicht ganz ausgeführt, nach rechts gewendet, wo unten das
Monogramm Rt. steht, sehr zart geritzt. Dieses Blatt ist
sehr geistreich und glänzend behandelt. H. 4 Z. 5 L., Br.
5 Z. 10 Linien.
Bartsch und Claussin beschreiben zwei verschiedene Ab-
drücke.
l. Die Platte ist breiter, lt Z. 4 L. haltend. Neben dem
Zeichen Bt. steht die Jahrzahl 1651. (Bei Aretin 4 Ü.
5 lsr.)
II. Die Platte ist nur mehr 5 Z. 10 L. breit, Monogramm
und Jahrzahl fehlen.
(B. 261. G. 258.) Der Mann mit Kette und Kreuz um den
Hals, cIn Häppchen auf dem Kopfe, die Linke auf ein Buch
gestützt, und in der Bechten eine Feder haltend. Der rechte
Arm ist vom Mantel umschlungen. Links unten im Bande,
Rembrandt f. 1641. Eines der schönsten Blätter Bembrandfs
Bartsch beschreibt zwei, Claussin vier verschiedene Ab-
drücke.
I; Der Hals der Yignr ist ganz hloss, ohne Hemdlrragen,
und die Arbeit ist im Allgemeinen wenig vorgerücht.
Bartsch betrachtet diesen Abdruck als Unicum, Claussin
nennt ihn sehr selten, jedenfalls ist es nur ein Probe-
drucls, nach welchem sich die Iiunstliebhaber in Bezug
auf Priorität nicht zu richten haben. Auch der folgende
Abdruck ist Wahrscheinlich nur als Probedruck zu be-
trachten.
Il. Mit dem Hemcllaragen, der aber oben noch nicht ganz
vollendet, wenn auch im Allgemeinen die "Platte bes-
ser überarbeitet ist. Diesen Abdruck nennen Bartsch
und Claussin den zweiten.
III. Das Gesicht ist nur leicht angelegt, wie im sogenannten
zweiten Drucke, nur bemerkt man im obern Theile der
Augen, unter der Nase und am Munde eine leichte Ite-
touche. Die Biiste hat mehr Farbe in den Schattenthei-
len und im Grunde. Der klare Ton dieser Abdrücke
erinnert an die sammtartige Schwärze der Blätter in Schab-
manier.
Diese Abdrücke sind die besten, als die ersten von
der vollendeten Platte zu bezeichnen, da die beiden vor-
hergehenden nur in wenigen Probe-Exemplaren vorhan-
den seyn dürften.
IV. Der Grund reicht bis an den oberen Blüüßnraüd. und
die Schatten haben bereits den sammtartigen Tun verlo-
ren, der im obigen Drucke so kräftig wirkt.
(B. 262. C. 25g.) Der Alte mit dem grossen Barte und der
Pelzlniitze, im grossen sammtnen Mantel 1m Sessel sitzend
und den rechten Ellenbogen auf dessen Lehne gestützt. Hal-
be Figur. In der Mitte gegen links: Ilt. f. Sehr zart ralllrt.