Volltext: Poyet, Bernard - Renesse, Daniel (Bd. 12)

warten kann, welche dem Fresko sowohl an Tiefe, als an leuch- 
tender Helle der Farben nachsteht. In der Composition hat sich 
der Künstler vor aller Uebertreibung gescheut, und daher weder 
das Phantastische, noch das Humoristische des Gedichtes in den 
Gemälden vorherrschen lassen. Beides {iel den Arabesken anheim, 
die als vermittelnde Glieder zwischen diesen Bildern stehen. Der 
heitere ironische Humor aber, welcher die Wielandäsche Muse 
 charalsterisirt, tritt hauptsächlich in den Compositionen der oberen 
Räume hervor, welche grössere Figuren enthalten. Unter diesen 
griisseren Bildern läuft ein breites Band, in kleinere Bilder abge- 
thcilt, welche Gegenstände aus den Mährchen und Erzählungen 
schildern. An den breiten Pfeilern um Fenster und Thiiren , und 
zu beiden Seiten der Nische, stellen Arabeslienstreifen die Geschichte 
von Oberen und Titania dar, diese von Simon eomponirt. So 
werden an den unteren Wänden zunächst die romantischen Dich- 
tungen vor Augen gebracht. Die Lünetten und Bögen iiber dem 
reichverzierten Gesims enthalten, ebenfalls in farbigen Figuren 
und Arabesken, Gegenstände aus den antiken Dichtungen, einen 
Cyclus aus der anmuthigen Erzählung: ,.die Grazien," aus Musa- 
rion und Agathon. Diese Bilder werden im Iiunstblatte von 1838 ff. 
nälfer aufgezählt und gewürdiget, neben jenen des Bernhard Ne- 
her u. A. 
Preller hat auch einige schöne landschaftliche Blätter radirt, wel- 
che von Liebhabern sehr gesucht werden. 
1) Die Wartburg, das oben erwähnte Bild im herzoglichen 
Schlosse zu Weimar, mit etwas veränderter Staifage, mit 
gcistrcicher und kräftiger Nadel behandelt, g Zoll hoch. 
2) Landschaft mit einem grossen Banme auf dem Hügel des 
 Vorgrundes, etwas nach rechts, wo in der Ecke das Mono- 
gramm steht. Iin Grunde breitet sich Wasser aus, gr. qu. I1. 
5) Ein Eichenvvalrl mit Wasser und Reh, gemalt und radirt 
 von Preller, qu. 4. 
(i) Runensteine auf der Insel Rügen, für das Album deutscher 
Künstler, I. B. Düsseldorf 18511, qu. fol. 
Premer, G. GSSPHP dB, Maler, dessen Lebensverhältnisse wir nicht 
kennen. C. Nolli staeh' nach ihm das Bildniss des Grafen Nico- 
laus "Bielke. 
Premsler, Paul, Bildhauer, wurde um 1650 in Venedig geboren, 
und von M. Barthel jun unterrichtet, mit welchem er 1670 nach 
Dresden kam. Wir wissen nicht, ob er in Sachsen geblieben. 
Prenglt oder Planlt, Maler zu Augsburg, hatte den Beinamen des 
Langnasigen. und blühte um 1450. Prengk malte an dem alten 
Bathhause, und dann zierte er den Perlachthurm mit Gemälden. 
Er stellte an der Anssenseite die Schlachten der Cherusker und 
Cimbern mit den Römern, dann die Hunnensqhlacht auf dem Lech- 
felde vor. Diese Bilder gingen 1615 bei der Renovation des Thur. 
 mes zu Grunde, wie von Stetten benachrichtet. 
Prenner, AUIZOII JOSEPlI VOR, Maler, Zeichner und Knpferste- 
eher, wurde um 1698 zu Wien geboren, seine Familie stammte 
aber aus Schweden. In seiner Jugend trieb er die Malerei, s äter 
aber ergab er sich fast ausschliesslich der Bupfcrstecherkunst. gach 
MaennPs Tod fasste Prenner den Entschluss, die Malereien de: 
Bclvedcrc im Kupferstiche bekannt zu machen, und verband sich 
zu diesem Zwecke mit Altamonte, Stampart, Schmuzer u. a. Die 
Blätter erschienen anfangs ohne Ordnung, später aber, 150 an der
	        
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