warten kann, welche dem Fresko sowohl an Tiefe, als an leuch-
tender Helle der Farben nachsteht. In der Composition hat sich
der Künstler vor aller Uebertreibung gescheut, und daher weder
das Phantastische, noch das Humoristische des Gedichtes in den
Gemälden vorherrschen lassen. Beides {iel den Arabesken anheim,
die als vermittelnde Glieder zwischen diesen Bildern stehen. Der
heitere ironische Humor aber, welcher die Wielandäsche Muse
charalsterisirt, tritt hauptsächlich in den Compositionen der oberen
Räume hervor, welche grössere Figuren enthalten. Unter diesen
griisseren Bildern läuft ein breites Band, in kleinere Bilder abge-
thcilt, welche Gegenstände aus den Mährchen und Erzählungen
schildern. An den breiten Pfeilern um Fenster und Thiiren , und
zu beiden Seiten der Nische, stellen Arabeslienstreifen die Geschichte
von Oberen und Titania dar, diese von Simon eomponirt. So
werden an den unteren Wänden zunächst die romantischen Dich-
tungen vor Augen gebracht. Die Lünetten und Bögen iiber dem
reichverzierten Gesims enthalten, ebenfalls in farbigen Figuren
und Arabesken, Gegenstände aus den antiken Dichtungen, einen
Cyclus aus der anmuthigen Erzählung: ,.die Grazien," aus Musa-
rion und Agathon. Diese Bilder werden im Iiunstblatte von 1838 ff.
nälfer aufgezählt und gewürdiget, neben jenen des Bernhard Ne-
her u. A.
Preller hat auch einige schöne landschaftliche Blätter radirt, wel-
che von Liebhabern sehr gesucht werden.
1) Die Wartburg, das oben erwähnte Bild im herzoglichen
Schlosse zu Weimar, mit etwas veränderter Staifage, mit
gcistrcicher und kräftiger Nadel behandelt, g Zoll hoch.
2) Landschaft mit einem grossen Banme auf dem Hügel des
Vorgrundes, etwas nach rechts, wo in der Ecke das Mono-
gramm steht. Iin Grunde breitet sich Wasser aus, gr. qu. I1.
5) Ein Eichenvvalrl mit Wasser und Reh, gemalt und radirt
von Preller, qu. 4.
(i) Runensteine auf der Insel Rügen, für das Album deutscher
Künstler, I. B. Düsseldorf 18511, qu. fol.
Premer, G. GSSPHP dB, Maler, dessen Lebensverhältnisse wir nicht
kennen. C. Nolli staeh' nach ihm das Bildniss des Grafen Nico-
laus "Bielke.
Premsler, Paul, Bildhauer, wurde um 1650 in Venedig geboren,
und von M. Barthel jun unterrichtet, mit welchem er 1670 nach
Dresden kam. Wir wissen nicht, ob er in Sachsen geblieben.
Prenglt oder Planlt, Maler zu Augsburg, hatte den Beinamen des
Langnasigen. und blühte um 1450. Prengk malte an dem alten
Bathhause, und dann zierte er den Perlachthurm mit Gemälden.
Er stellte an der Anssenseite die Schlachten der Cherusker und
Cimbern mit den Römern, dann die Hunnensqhlacht auf dem Lech-
felde vor. Diese Bilder gingen 1615 bei der Renovation des Thur.
mes zu Grunde, wie von Stetten benachrichtet.
Prenner, AUIZOII JOSEPlI VOR, Maler, Zeichner und Knpferste-
eher, wurde um 1698 zu Wien geboren, seine Familie stammte
aber aus Schweden. In seiner Jugend trieb er die Malerei, s äter
aber ergab er sich fast ausschliesslich der Bupfcrstecherkunst. gach
MaennPs Tod fasste Prenner den Entschluss, die Malereien de:
Bclvedcrc im Kupferstiche bekannt zu machen, und verband sich
zu diesem Zwecke mit Altamonte, Stampart, Schmuzer u. a. Die
Blätter erschienen anfangs ohne Ordnung, später aber, 150 an der