VüIl
Rembrandt
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II. Die Schnur ist verlängert, aber das Blatt weniger ge-
schätzt, wenn die Platte stark überarbeitet ist. (Der gute
zweite Druck circa {t 5
Ch. Errard hat dieses Blatt copirt. Es gibt auch eine
andere Cupie von Th. Worlidge, der die Darstellung von
der Gegenseite nahm, und eine solche von F. Nowxelli.
Eine vierte originalseitige Copie ist anonym. Dann haben
auch Denon, Bartsch und W. Gumppenberg davon CoPien
geliefert.
(B. u. Cuaz.) Rembrandt als Zeichner. Er sitzt, mit einem
schlnalkrämpigen Hute auf dem Kopfe, en face hinter dem
Tische, und zeichnet auf ein Blatt Papier, dem ein Buch
zur Unterlage dient. Den linken Arm legt er auf den 'l'isch.
Zur Linken ist ein offener Iireuzstoelsl durch welchen man
auf eine Landschaft sieht. Auf dem Schriftzettel über dem
Iireuzstoclse steht: Rembrandt f. 1648. Dieses Bild ist sehr
zart behandelt, in einem der Scliwarzhunst ähnlichen Tone,
und eines der schönsten dieser Art. Es ist desswegen auch
vor allen geschätzt. H. 5 Z. 11 L., Br. lt Z. 9 L.-
Bartsch beschreibt (t, Claussin 10 verschiedene Abdrücke,
sechs vor, und drei mit der Landschaft. Diese Variationen
beweisen indessen nur die stufenweise Vollendung der Platte,
und Rembrandt machte anfangs sicher nur Eiusserst wenige
Abdrücke, um die Couiposition und den Effekt zu schauen.
I. Eine leichte Skizze, mit einer einfachen Strichlage
schattirt, ohne Effekt. Diess ist vielleicht ein Unicuin.
C. I.
II. VVeun auch etwas ausgeführter, dodh nur eine unvoll-
ltommene Skizze. Das Gesicht hat nur eine grauliche
"Tinte, ist ohne Iiraft. Die Iirausti der linhen Hand
und die beiden Hände sind weiss. Das Innere des
Iireuzstoches ist hell, und die Tafel mit dem Namen
fehlt. Aeusserst selten. B. 1., C- II. (Bei Aretin fiil.
(18 hin). K
III. Die Gesichtszüge sind besser ausgedrückt, und die
Schatten mit mehr Gefühl gegeben. Die Hände und
die Manschette sind weiss, das Innere des Iireuzstoclaes
ist aber nach oben mehr beschattet. Die 'I'afcl mit
dem Namen fehlt noch immer. Der allgemeine Ton
geht mehr ins Schwarze, die Wirkung ist aber nicht
sehr malerisch. Sehr selten. C. Ill.
IV." Die innere Flache des Iireuzstockes ist leicht beschattet,
man sieht die Schrifttafel, aber ohne Namen und Jahr-
zahl. Die Hände und die Manschette sind noch vveiss.
lxu Uebrigen ist die Platte ziemlich vollendet, von
kräftigem samintartigen Ton, und von bewunderungs-
würdiger Wirkung des I-lelldunkels. Sehr schwer zu
finden. C. IV.
V. Die Hände und die Handkrause sind noch 1m früheren
Zustande, im Uebrigen ist aber der Effekt noch voll-
lsorninener und bewunderungswurtiig die sainnitartige
Schwärze. Name und Jahr sind auf der Tafel. C. V.
VI. Uuterseheidet sich von dem obigen Abdrucke dadurch,
dass die linhe l-land mit einlachenStrichen bedeckt ist, so
wie die Schrifttafel mit dem Namen und der Jahrzahl, die
Landschaft ist aber nicht sichtbar, an tieren Stelle nur
das Glas ausgedrückt. Die NVirlaung ist in ituhcm
Grade harmonisch. C. VI. B. 11.?