Volltext: Poyet, Bernard - Renesse, Daniel (Bd. 12)

Beinhold, 
Heinrich. 
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gesehiedenheit zu verstärken. Das zweite Bild, jenes des Lebens, 
ist klarer, heiterer Morgen, das Ganze frisches Friihlingsgriin, 
ebenfalls mit einem Hirchhofe. Ueber die niedere Mauer erschliesst 
sich die klare ferne Aussicht über das Meer des Lebens, in da; 
unbekannte glückliche Land, Welches im lichten Morgennebel 
scbxsimmt. Ein Nachen steuert hinüber. Hellgliinzend, von Sonnen- 
licht beleuchtet, steht im Mittelgrunsle ein goldenes Bild des Ge- 
lareuzigten; eine Gruppe Leidtragender kniet um das Bild des 
Ileilaudes herum, um durch die liraftldes Glaubens das Sinkende 
Gemüth zu stärken, und dass alle Menschen an den Segnungen der 
Religion Thcil nehmen sollen, wollte der Iiiinstler hier durch die 
Menschenaltcr vom Säugling bis zum Greis ausdrücken. Das 
Ganze macht einen lieblichen, heitern Eindruck, als Gegensatz des 
ernstern Gemäldes. Alle diese Gemälde werden in B. v. llormayfs 
Archiv 1821 ff. aufgezählt und gewürdet. es reihen sich aber noch 
viele andere au, deren die Mehrzahl in kleinerem Formate sind, 
sinnige und geschmackvoll geordnete Bilder. Einige sind den 
malerischen Gegenden Salzburgk entnommen, andere erinnern an 
die Gegenden der Donau u. s. w. Reinhold ist noch gegenwärtig 
in Wien thiitig. 
Dann haben wir folgende radirte Blätter von ihm und seinem 
Bruder: 
1) Malerische Ansichten des Stiftes Iilosterneuburg, gezeichnet 
und gestochen von den Brüdern Philipp und Heinrich Rein- 
hold. Wien, 1820, kl. qu. fol. 
2) Felsige Landschaft mit Elolzbriicke. Mit dem Namen.  
3) Der Wandersmenxi mit dreieekigem Hut und Zopf; den 
Ranzen auf dem Rücken, mit dem Namen. 8. 
Plelflhüld, HelnFiCh; Maler und Kilpferstecher, geb. zu Gera 1789. 
kam 1806 mit den nöthigen Vorkenntnissen ausgerüstet zu seinem 
älteren Bruder Philipp nach Wien, um sich an der k. k. Akademie 
im Figurenzeichviexi auszubilden. Bald darauf fing er auch zu 
radireil an, und vollendete bis 180g mehrere schiitzhare Blätter, 
welche die Aufmerksamkeit des bekannten Denun in solchem Grade 
auf sich zogen, dass er den liiinstler nach dem Friedensschlusse 
auf Kosten der Regierung nach Paris kommen liess, wu Reinhold 
fiinf Jahre blieb. und für das grusse Werk über die Feldziiäe 
Napnleoifs, welches als Gegenstück der grossen Description e 
Tligypte dienen sollte. mehrere grosse Platten stach. Allein diese 
Proben von BeinhuliPs Geschicklichkeit sind nur selten zu finden, 
da die Wendung der Zeitverhiiltnisse die Unterdrückung dieses 
Kunstwerk-es zur Felge hatte, und desswegexi nur wenige Abdriiclte 
 circuliren. Im Jahre 181g kehrte der Iiiinstler wieder nach Wien 
zurück, und lieferte auch da trelfliche VVerke. Eine Pratergegend, 
die oberen Regionen eines kärnthnerischen Hnchgebirges mit einer 
aufsteigenden Wolke, eine Alpenlandschnft, ein Meersturm, eine 
Gegend des Salzburqer Mönchberges und eine uberaus gut ge- 
Wfihlte Ansicht der Nussdorfer Linie, die er in Oel ausfiihrte, so 
wie die schönen farbigen Zeichnungen vom Grossgluckner (1820), 
V0" einer Pnrthie des Höllenthals bei Ileichenau, gehören zu den 
bßlllerlaensvverthesten Arbeiten jener Zeit, neben einigen gestoche- 
nc" und radirten Blättern, die wir unten nennen. Im Jahre 1820 
ullPemallm Heinhold mit einer englischen Familie eine malerische 
Reise durch Italien, und mit dem Fürsten Lobkowitz eine Wan- 
derung durch Sicillien, bis er endlich in Rom sich festsetzte, um 
a" de" Ausbildung seiner seltenen Gaben zu arbeiten. Hier malte 
er mehrere schöne Landschaften mit Semffagu, wie Hager in der
	        
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