Friedrich.
Behberg ,
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muthigste und lebendigste darzustellen, Jeden bezauberte, der sich
ihrem Kreise näherte. Behberg zeichnete diese Stellungen, lies:
sie 1794 zu Rom durch Th. Piroli auf zwölf Blättern in Kupfer
stechen, und widmete sie dem Gatten der Zauberin, unter dem
Titel: Drawings faithfully eo ied frorn nature at Naples, fol. Der
Name der Lady Hamilton stefit nicht auf dem Titel, nur die Nach-
stiche des Leipziger Industrie-Gnmptoirs sind "Attitüden der Lady
Hainilton" betitelt. Die Original-Ausgabe ist jedoch in sehr wenig
Exemplaren vorhanden, und daher veranstaltete Auguste Perl, die
Erbin des Professors Behberg, 1840 zu München eine neue Aus-
gabe, unter dem Titel: Attitiiden der Lady Hainilton. Nach dem
Leben gezeichnet von Friedrich Behberg, in 12 Blättern lithogra-
phirt von H. Dragendorf, fol.
Im Jahre 1805 ging Behberg nach Berlin, um dem neuen
Herrscher seine Huldigung darzubringcn. Die Majestiiten beehrten
ihn mit Aufträgen; aber auch diesmal blieb Iiehberg nicht lange
in Berlin, da ihn der Staatskanzler Fürst von Ilardenberg zum
Sekretär einer in Rom zu errichtenden Akademie bestimmt hatte.
Der Künstler unternahm jetzt auch eine Reise nach Frankreich
und Exigland, aber bis er in Rom anltain, war die Etablirung
jenes Institutes wieder aufgegeben. Rchberg arbeitete jetzt eifrig,
um den in den Kriegsjahren für Künstler ungünstigen Verhältnissen
zu begegnen; denn die beiden grossen Gemälde der Niobe und der
Dido konnten laeinen Käufer finden. Endlich verliess er Rom, um
in England seine Verhältnisse zu verbessern. Er verweilte einige
Jahre in London, und erhielt da mit seinen Gemälden und Zeich-
nungen grosscxi Beifall. llier malte er auch ein allegorisches
Bild auf die Entthronuxig Napoleons. Es stellt den Kaiser vor,-
wie er, fast lanieenti, dem brittischen Liiuren Iirone und Scepter dar-
reicht, während der König der Thiere den französischen Adler
zertritt, und der Sieg den überwundenen Helden nach Elba ver-
weist. Dieses Bild wurde auch in Kupfer gestochen, mit der
Unterschrift: Bonaparte resigning the Crnwn and Sceptre to the
British Lion. "fhe high allicd powers. Ein anderes Werk, wel-
ches Rehbcrg 181d zu London herausgab, verherrlichet in Iiupfern
die Ankunft des Herzogs von Cambridge in Hannover, dessen von
dem Künstler gemaltes Portrait Godby gestochen hat. Dieses VVerk
hat den Titel: Thc Arrival and Recention of bis Ptoyal Highncss
the Dulie of Cambridge at Hannover.
Von London reiste Rehberg wieder nach Rom, und blieb (in
einige Zeit, bis er 1819 vom Kaiser von Oesterreich den Auftrag
erhielt, ein Panorama von Innsbruck zu verfertigen. Der Künstler
entlcdigte sich dieses Auftrages auf überraschende VVeise, und
stellte das Ganze auf fünf Blättern dar, deren jedes 20 Zoll lang
und 14 Zoll hoch ist. Er sollte dieses Panorama auch durch die
Lithographie bekannt machen, was aber unterblieb, obgleich sich
Rehberg von dieser Zeit an fast ausschliesslich mit dieser Iiunst
beschäftigte, was mitunter auch die Ursache ist. dass Rßhberg in
lßilterei-Ülleit als Maler fast vergessen blieb. Der Staatsminister
Voll Altenstein, Curator der ltiin. Akademie zu Berlin, forcierte
(im Künstler auf, sich in lYIiinchgn auf das genaueste mit der
lauhßgvephie bekannt zu machen, indem er die Absicht hatte,
dfese Jungt- Iiunst in Berlin emporzubringen- Allein Behherg Sah
(lWSß Stadt nicht wieder. Er blieb bis an sein Ende in München,
olmc Vflrmögcn und olmc Freunde. In dieser Zeit beschäftigte er
ach lnf.tvq(1er Lebensgeschichte Rafaefs, 1-11 Welchem Zwecke e?
Schuh lmhcr viele Zeichnunwen verfertigte, die er dann lheilS
Selbst lllhßgrßlwhirte, theils xibn anderen ltiünstlern lithographiren