Ravenna ,
Marco
339
welcher einen zerbrochenen Säbel trägt, steht das Mono-
gramm RS. H. g Z. 4 L., Br. 15 z- Ö L-
Copien.
A. lrn Sinne des Originals, fast ,his zur Täuschung nachge-
ahmt, wenn auch mit geringerer Einsicht und Sicherheit
gestrichen. Das Original ist zierlicher und von grössercr
Wirkung. Die Grösse ist dieselbe, das Monogramm aber
fehlt auf dem Schilde. Im Rande steht: Tabula niarmorea
pugnae Dacicae ex diruto Trajani, ut putaturp, arcu, in
Constantini cognomento Magni, qua spectat Aventinum,
ornatus causa, llomae translata. Diese Unterschrift könnte
auchabgeschnitten seyn.
B. Von E1 de Laulne, sehr" schön gestochen, oben rechts in
der Ecke mit N, 6., und unten nach der Mitte hin, zwi-
scheu der Hand und dem Lanzenschaft des gefallenen
Kriegers, mit S bezeichnet. H. 5 Z., Br. d. Z. 8 L.
42) (210) Der Raub der Helena, Wiederholung derjenigen Dar-
stellung, welche Marc-Anton nach Rafael gestochen hat, Nr.
215 uiisers Verzeichnisses.
Dieses Blatt bietet im Vergleiche mit jenem Raimondi's'
mehrere Veränderungen, besonders im Grunde, links am
vorderen Felde und in der allgemeinen Lage der Schraffir-
iu-ngen. Marco Dente verfuhr darin niit Freiheit und nach
eigenem Glltdlllllißl], hielt sich aber nicht strenge an die
Zeichnung RafaePs. Besonders gebricht es ihm am-Ausdrucke.
Das Gesicht der Helena ist vor allen grimassenhaft. Rechts
unten stelitder Buchstabe B. H. IOZ. 1OL., Br. 15 Z. IOL.
Die späteren Abdrücke haben die Schrift: Raphael urbi
inven. Noch neuer sind die Abdrücke mit der Adresse von
J. J. Bossi 1649 rechts unten, und links mit G. R. forniis.
45) (211) Die Schlacht mit dem Säbel, oder die Schlacht der Römer
gegen die Carthager unter Scipio, jene Darstellung, welche
wir schon unter den Werken M. A. RaimondPs (Nr. 214)
erwähnt haben. weil man sie gewöhnlich jenem Meister bei-
legt, obgleich sie im Machwerke an Marc-Anton nicht er-
innert. Mai-eo da Ravenna könnte sie aber gestochen haben,
da das Blatt in der Stichweise ganz mit anderen dieses
Meisters iibereinkommt. Die Coniposition wird dem Rafael
beigelegt, der diese Schlachtscene für eine Tapete iin Vatikan
gezeichnet haben soll; allein sie erinnert noch mehr an den
Styl des Giulio Romano. Woher das Bild den Namen habe,
haben wir im Verzeichnisse der Blätter RaimrmdiÄs gesagt.
11.12 Z.,Br. 16 Z. 10 L.
"Augustin von Venedig hat diese Darstellung von der
Gegenseite gestochen- _
44) Die Einnahme: von ßarthago durch die_Romer. Sie legen
lllr-tletl Gräben Leitern an, rechts ciitspinnt sich am Stadt-
;th,ore ein Kampf, und im Grunde sind Maschinen zum Durch-
i. bruch der Blauem. An der Brustwehr taines Thurmes steht
der Name der Stadt: (Karthago, und ßlWüS weiter unten
der Buchstabe B. was Ravennas oder Ravignano bedeuten
könnte. Zanetti erkennt darin auch die Stichweise desselben.
In der Mitte unten liest man, doch "sicher im zweiten Drucke:
Excv. Salamanca" MDXL. Nach Giulio Romano. H. 15 Z-
10 L., Br. 21 Z. g L.
Dieses Blatt kennt Bartsch nicht, Zani V. p. 322 nennt
es, verwechselt es aber bald darauf mit dem folgenden.