Ravenna ,
Marco
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stechen hat, deren wir im Verzeichnisse der Werke desselben
Nr. 107 erwähnt haben. Maria sitzt vor der Wiege, und Jesus
streckt die Händchen nach der Bandrolle aus, welche ihm
Johannes reicht. Links sitztJoseph auf dem Sattel des Esels,
und im Grunde ist eine Ruine. Dieses Blatt zeigt im Ver-
gleiche mit jenem RaimondPs wesentliche Veränderungen.
Man sieht den liopf des Esels nicht, aber an dessen Stelle
ein kleines Fass an der Mauer befestiget, welches mit B. S.
bezeichnet ist. Die Iiöpfe sind ohne Heiligenschein, links unten
in der Ecke sind keine Kräuter, die Stiege hat nur fünf Stuten,
dann sieht man keine Thiire, aber zwei Fenster, während im
Blatte Marcantonitfs dieThiire und achtStiegenstufen sichtbar
sind, aber nur ein Fenster u. s. w. 14 Z. 11 L., Br. 10 Z-
Die spätem, retouchirten Abdrücke haben Salamanczfs
Adresse; die letzten jene von C. Losi, 1775.
16) (61) Die Madonna mit dem säugenden Iiinde, Wiederho-
lung eines Blattes von lVlarc-Anton, Nr. 109 unsers Ver-
zeichnisses. Bartsch glaubt, Marco da Ravenna sei der Ur-
heber. Der Copist hat die Figur des heil. Joseph weggelas-
5en_
17) (62) Die hl. Jungfrau mit der Palme, la vierge au palmier,
Copie nach Marc-Anton Haimondi, Nr. 110 unscrs Ver-
zeichnisses, anscheinlich von Marco Dente, aber ohne Zei-
chen. Diese Copie ist schön, und desswegen glaubt Bartsclz
sie nur dem Bavennaten zueignen zu dürfen. H.8 Z. 8
Br. 6 Z. 5 L.
Es gibt Abdrücke mit der Adresse von Donato Supriano.
18) (65) Die Madonna mit der Wiege, 1a vierge an berceau, an-
geblich Copie nach Marc-Anton, von Marco geferliget, viel-
leicht eigenhändige Wiederholung Rairnondfs. Näheres s.
Baimondi Nr. IN. A.
Heilige beiderlei Geschlechts.
19-31) _(79-g1) Jesus Christus und die I2 Apostel, Folge
von 13 Blättern nach Rafael, welche auch Marc-Anton ge.
stechen hat. Der llavennate hat hat zwölf seiner Blätter
links mit dessen Monogramm versehen, nur jenes mit St.
Thaddäus in der Mitte unten bezeichnete Ueherdiess sind
sie von der Gegenseite genommen, was leicht zu erkennen ist,
weil wir zum Unterschiede die Blätter RaimonilPs (Nr. 112 B".
unsers Verzeichnisses) nach der Stellung der Figuren be-
schrieben haben. H. 7 Z. g L., Br. 5 Z. 2 L.
Im I. Abdrucke ohne Adresse, im II. mit der Adresse Sa-
lamanca's, im III. mit jener von C. Lbsi, 1775. Schon die
zweiten Abdrücke sind schlecht, aber noch schlechter die aus
Losi's Verlag. Losi liess denNamen jedes Heiligen beisetzen.
Die genauen, anonymen Copien sind von der Gegenseite,
"also im Sinne der Blätter Marc-Antods, sie haben aber das
Monogrzimm Ravenna's.
32) (106) St. Michael mit der Lanze, den Dämon zertretend, die
Linke an den Degengrid gelegt, nach Rafael, dieselbe
Darstellung, welche auch Agost. Veneziano gestochen hat,
mit einigen Veränderungen. Am Steine beim Kopfe des Dä-
mon ist das Zeichen. H. g Z. 5 L-v BY- Ö Z. 11 L.
Es giht eine mittelmässige, gleicliseitige Copie mit dem-
Sclbßu lYlonogi-amme, am rechten Horn des Bösen zu erken-