Ravenna ,
Marco
325
Rechts unten, an der ersten Stufe der Erhöhung ist ein Blatt
Papier mit der Schrift: baccins florentinus, und dem M0.
nogramiue RS. H. 15 Z., Br. 21 Z. Ö L.
Diess ist eines der ehesten Blätter des Meisters, Vasnri
legt es aber mit Unrecht dem Agostino Veneziano bei. Zani
erwähnt eines frühen Abdruckes, den zu seiner Zeit Basan
in Paris besass, und wo die Figuren auf der Balustrade, so
wie einige andere Details nur im Umrisse waren. Auch in
der Sillllllllllng des Grafen Sternberg Manderscheicl war ein
Abdmßk, WO viele Theile der Figuren noch in blassen Um-
rissen, eben so die Arehitelatur und der Fussboden ohne
Quadrate sind. Die späteren Abdrücke tragen die Adresse:
Joannes Orlandi formis romae 1602. Von früheren Drucken
sind einige auf- zwei zusammengefügte Blätter gemacht. Tho-
massin hat die Platte retouchirt.
C o pien.
A. Sehr täuschende alte Copie, von einem Schüler der Marc-
Anton'schen Schule, mit derselben Inschrift und demsel-
ben Zeichen. _Diese Copie ist sehr täuschend, selbst beim
Vergleiche mit dem Originale. Man erkennt sie an der
Schulter der Frau, welche im Grunde rechts ihr Kind weg-
reisst. ln der Copie ist der Muskel der Schulter durch
zwei Reihen von Schralfirungen ausgedrückt, im Originale
nur durch eine. BartscliFig. 52 gibt cliess in Nachbildung.
Bartsch sagt, dass diese schöne Copie von N. Beatrizet ge-
fertiget sei, dessen Zeichen (verkehrt) rechts am Rande
in halber Höhe der Platte ganz verdeckt ist, so dass der
Copist seine Arbeit fiir Original geben zu wollen schien,
indem das Monogramm Marcds hervortritt. Heinecke ver-
wechselt diese Copie mit einer andern von J. B. Cavalle-
riis, nach derselben Zeichnung.
Die zweiten Abdrücke sind sehr breit retouchirt. Ph.
Thomassin liess bei dieser Gelegenheit fast nur mehr die
alten Umrisse. Die Schulter der erwähnten Frau ist ganz
beschattet, das Papier, auf welchem Bandinellfs Name und
das Monogramm steht, ist mit horizontalen Strichen be-
deckt, während es im ersten Drucke weiss erscheint. Das
Zeichen Beatrizefs ist nicht mehr sichtbar, und in der
lYlitte unten steht die Adresse. Aut. Läfrery,
B Sehr gute, gegenseitige Cupie von einem unbekannten Mei-
"ster, nach dem Originalstiche gefertiget, weil der Muskel
der Schulter nur durch eine Lage von Strichen ausgedrückt
ist. Auf dem Papiere ist das Zeichen Ravennsfs und der
Name des Malers, so geschrieben: bacius florentinus. Hei-
necke will von einem Abdrucke ohne Bandinellfs Namen
wissen. '
8) (27) Das Abendmahl des Herrn, nach Rafael, seit Bartsch
unter dem Namen Gene aux pieds, pezzo de! Pleflb bekannt-
lVlarc-Anton hat dieselbe Darstellung gßSWCllßQ, und wie
man seit Bartsch glaubt, Marco da Ifavenna sie repetirh
genau von der Seite des Originals, in derselben Grösse.
Das Blatt von Marcantonio hat das bekannte iräfelgheij, die
Wiederholung zeigt linhs an den Lanibris des Saales den
Buchstaben Pi zwischen zwei Punkten, und dieses nimmt man
gewöhnlich für Marco da Ravennrfs Zeichen, während das
B auch Rafael bedeuten könnte. Vasari nahm es wahrschein-
lich dafür, wenn er den Stich dem Agostino Veneziano oder