Bauch ,
Christian.
Bauch ,
Ernst.
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steht einem späteren weit nach, Wßlcbei 1'011 1827 an zu Berlin
bei Schenk und Gerstiicker erschießt iinter dem Titel: Abbildungen
der vurziiglichstcn Werke von Cbnstian "Raücll. Bildhauer S. M.
des Königs von Preussen. _M1t einem erlautcrndenTexte von Dr.
G. F. Waagen, gr. fol. Die Blafter dieses Werkes_ vefdienen in
ihrer eigenen kiinstlenechen Efräcisron, und namentlich m der Vul-
lendung, womit hier die Badirnadel III Verbindung mit dem Gmb-
stichel den grösseren Theil gegeben hat, das höchste Lob. Es ist
auch das wohl getroffene, von J. Caspar gestochene Bildniss des
Meisters beigegeben.
Bauch, Ernst, Hofkupferstecher zu Darmstadt, geb. daselbst 179.7.
erhielt den ersten Unterricht bei dem damals in Darmstadt ansäs-
sigen Kupferstecher Ludwig Portmann, und aus jener Zeit rühren
Zwei punktirte Blätter her, Christus im Grabe nach A. Carracci,
und Joseph's Traum nach Agricola. Jetzt veranlassten ihn Zeitver-
hältnisse, Studium und Fortkommen in selbstständigem Ringen zu
erstreben, und die Schweiz zum Schauplatze seiner Thiitigkeit zu
machen. Hier stach er während eines mehrjährigen Aufenthaltes
eine grosse Anzahl von Blättern in Aquatinta, die im Verlage von
Lamy zu Basel und Bern erschienen. Später ging Rauch wieder
in seine Heiniath zuriick, wo er jetzt mehrere kleinere gelungene
Arbeiten lieferte, wie das Bildniss des Dichters Goecking nach
Graff, ein Hirtenknabe nach dem in der grossherzoglichen Gallerie
zu Darmstadt befindlichen Gemälde Correggids, das Grabmal des
Landgrzifen Heinrich des Eisernen und seiner Gemahlin fiir Mol-
ler's Denkmale deutscher Baukunst; im Jahre 1822 ging er aber
nach Paris, um in Hcrsenfs Schule sich als Zeichner auszubilden.
Der während seines dortigen Aufenthaltes ausgeführte Stich des
Innern der St. Paulskirche in Rom nach einer Zeichnung von G.
Lerch, wodurch er nicht allein_seine Existenz sicherte, sondern
auch in der Kupferstecher-Technik Fertigkeit erlangte, hat damals
vielfache öffentliche Anerkennung gefunden, zugleich aber seine
Laufbahn auf viele Jahre mehr dem Fache der Architektur als je-
nem seiner Neigung zum Figurc-nfache Xzugewendet, indem ihm be-
deutende derartige Aufträge zu tiameii. Ein umfassendes Werk die--
ser Art, welches er 1852 mit L. [lange herausgab, bilden die Ori-
ginalansicbten der vornehmsten Städte Deutschlands, ihrer wicli-
tigsten Dome etc. Aiisserclein stach Bauch eine ziemlich bedeutende
Anzahl Vignetten fiir Alinahache und zur Illustration verschiedener
Cl-assiker. Im Jahre 1840 übernahm er den Stich des rheinischen
Iiunstvereinsblattes, welches eine betende italienische Bauernfami-
llß llaCh C. Schorn vorstellt, und lieferte hierin eines der gelun-
geusten Grabstichelblättcr der neueren Zeit. Rauch beurkundetc
damit vollkommene Meisterschaft. und vorzugsweise seinen Beruf
zum Stiche im historischen Fache. Seine neueste Arbeit ist das
Portrait des berühmten Chemikers Dr. Liebig, Ylflßh einem Ge-
mälde TrautsclielrPs. Die Nachrichten über diesen Iiiiiistler und sei-
nen Bruder Carl verdanken wir der gütigen Mittheilung des gross-
herzoglichen darmstädtischcn Sekretärs Brurmßf-
Ausser den oben genannten kleineren Blättern erwähnen wir
hier von seinen grösseren folgender:
1) Die innere Ansieht der St. Paulskirche in 110m. DßCh der
Zeichnung von G. Lcrch, ein vorzügliches Blatt, s. gr. roy.
qu. fol.
2) Der Vorhof" eines ägyptischen Tempels, für das Werk von
Gau über Nubieii, qu. fol.
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