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Bauch ,
Christian.
schon oben einige genannt, und dabei bemerkt, das! Schon 1827
die Zahl derselben sehr bedeutend war. Dazu kommen aber noch
viele andere, die als, eben so viele Meisterwerke der Portrai-
tirkunst zu betrachten sind: wie die Bildnisse des höchstseligen
Königs von Preussen (1829) und des regierenden Monarchen, des
jungen Grossfiirsten von Russland (1850), des Grossherzogs von
Mecklenburg-Strelitz (1354), des General-Feldmarschall York von
Wartenburg, des Ministers von Schuckmann (1827), des Staatsra-
thes von Stägmann (1855), des Admiral Tromp, in der k. Glyp-
tothek zu München. Albrecht Dürefs, für die Walhalla bestimmt
(1337), so XVIC jene von Blücher und Diebitsch-Sabalkanslsy in co-
lossalcr Grosse, Thorwnldserfs, in Lehensgrösse und colossal für
den König von Dänemark (1827), Hufeland's, Schleiei-machefs etc.
In letzter Zeit beschäftigten den Künstler grossartige lkclonumcnte,
welche der kunstliebcnde Iiönig von Preussen zum Andenken des
grossen Friedrich und jener Zeit, in welcher Deutschland den lang
ersöhnten Frieden wieder begrüsste, entstehen liess. Rauch hatte
schon 1857 drei kleine Modelle gefertigct, als Einwürfe zu einem
Denkmale Friedrich destGrossen, das eine zu einer colossalen
Dcnksäule, im Verhältniss der Traianischen, mit Reliefs auf das
thatenreiche Leben des Königs bezüglich, und vor derselben der
liönig selbst zu Pferde; das andere zu einer Reiterstatue, mit alle-
gorischen Figuren an der Basis, der Iiöriig im Hermclinmantel.
und das dritte zu einer Reiterstatue in zeitgemässem Costume, an
den Seiten der obern Basis ebenfalls allegorische Figuren und At-
tribute, .und an den vier Ecken der unteren Abtheilung Feld-
herrngestalten zu Bosse, mit den Vordertheilen frei und rund her-
vortretend. Die Seiten der unteren Basis zieren Reliefgruppen.
Dieser letztere Entwurf fand den meisten Beifall, auch für die
Denksäule sprachen sich viele aus; aber dennoch verfloss noch
längere Zeit, bis zur Ausführung dieser Nationaldenkmäler geschrit- '
ten wurde. Im Jahre 183g trug der König dem liiinstler auf, die
Beiterstatue des Königs in Erz auszuführen, und das Piedestal des-
selben mit Basreliefs zu zieren. Im folgenden Jahre legte der Iiö-
nig den Grundstein zu dem Friedensdenkmale auf dem Belle-Al-
liance-Platze zu Berlin. Dieses besteht in einer Granitsäule, die
sich auf einem mit Basreliefs verzierten Fussgestelle erhebt.
Mit diesen beiden Werken müssen wir die Reihe der von Rauch
ausgeführten Monumente schliesscn , und in diesen zeigt sich, dass
dieRichtung des Künstlers vornehmlich eine historische zu nennen
ist. Er ist der Hauptrepräsentant dieser Richtung im Norden und
sein jüngerer Iiunstgenosse Schwanthaler ein Gleiches im Süden
Deutschlands. Der grosse Thorwaldsen ist in Italien zum Träger
einer sinnvollen classischen Richtung in höherer Potenz geworden,
doch auch Rauch hat neben seinen zahlreichen historischen Mo-
numenten gezeigt, dass er auch der Lösung einervollkommen
freien idealen Aufgabe. gewachsen ist. An ihn schliessen sich ver-
schiedene ausgezeichnete Schüler an. Einem Künstler, wie Rauch,
können auch ehrende Auszeichnungen nicht fehlen. Zahlreiche Aka-
demien zählen ihn unter ihre Mitglieder, und die hochsinnigen
Könige von Preussen und Bayern zierten ihn mit Orden.
Die vorzüglichsten Werke dieses Künstlers liegen auch in ggf
treuen Abbildungen vor. lm Jahre 1824 erschienen zu Berlin b"
Liideritz vier Standbilder preussischer Feldherren im Steindrllßkei
nebst dem Bildnisse des Künstlers. Dieses Werk, welcheä durch
die speCielle Aushebung gerade dieser Arbeiten nur eine emzelnß
Seite der künstlerischen Thiitigkeit des lYIeisters zu erkennen gibt,