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Bauch,
Christian.
Befreiung ihrer Landschaft in Erz giessen, und in Breslau au!-
stellen liessen. Der Feldherr steht, in einen faltenreichen, weiten
Mantel gehüllt, das Schwert in der Rechten, und die Linke aus-
gestreckt gegen den fliehenden Feind. Die Wellen des anfgebausch-
ten Mantels erinnern an die" empörten Wogen der Iiatzhach, die
der Sieger durehschritt. Im Jahre 1821 wurde die Statue von"Le-
quine und Beisinger in Erz gegossen. Eine andere colossale Erzsta-
tue des Fürsten Bliicher von Wahlstatt, auf Befehl des Königs
ausgeführt, ist seit 1826 eine Zierde der-Ida-uptstadt Berlin, zwi-
schen dem k. Palais und dem Opernhause aufgestellt, 10 F. 10 L.
hochi, auf einem 15 F. hohen Piedestale. Der Held steht ruhig
sinnend da, den rechten Fuss auf einen Canonenlauf gesetzt, den
Mantel in grandiosen Falten über die rechte Schulter geworfen.
Um das Piedestal ziehen sich Hoe-hreliefs, von einfacher, klarer
Auffassung und lebendiger Manuigfaltiglseit. Rauch hatte ferner
auch Antheil an den 12 Statuen, Welche das in Eisen gegossene
Nationaldenkmal auf dem Iireuzwege bei Berlin schmücken. Sein
Werk sind die Modelle zu den Statuen, welche die. Schlachten
von Paris und Belle-Allianae bezeichnen, die Schlachten von Laon
und Grossbeeren sind von Prof. Tiek, und die übrigen acht nach
den Entwürfen beider Künstler von Prof. YWichmann ausgeführt.
Im Jahre 1826 wurde Rauch vom Könige Ludwig von läayern
nach lNTünehen berufen, um das Modell zur colossalen Statue des
verewigten Königs Maximilian zu machen; wenige Jahre aber ver-
flossen, so stand in München selbst einBildhauer auf; dessen Na-
xnen jetzt der Iiönigsbau zu München und die VVnlhalla bei Re-
gensburg auf das Gliinzendste verkünden. Der liönigi ist sitzend
auf dem Throne vorgestellt, 12 Fuss gross, mit blossem Haupte
und die Hand segnend erhoben, eine ehrwürdige Iiönigsgestalt.
Am Piedcstal sieht man die Figuren der Bavaria und der Feli-
citas publica, und im Basrelief die Grossthaten des Königs dar-
gestellt. Mit dem Fussgestelle ist das Ganze 30.17. hoch. Den
Guss leitete Stiegelrnayer, und 1855 Wurde die Statue auf dein Ma-
ximilians-Platze errichtet. Im Jahre 1826 fertigte Bauch auch das
Modell zum Monumente des Predigers Franke in Halle, des Wohl-
thiitersder Armen und KVaisc-n jener Stadt. Das Standbild, 0 F-
5 Z. hoch, ist von einer Gruppe vonzwei Kindern ungleichen Alters
umgeben, und das Ganze. mit demliF. hohen Fussgestelle, in Bronze
gegossen. Hauch hat hier, wie in seinen Feldherren-Bildern, mit
besonderem Gliicke das moderne Costume angewendet und bewie-
sen, dass man auch dieses ltunstgemäss und plastisch schön dar-
sbellenlsönne. Dies: ist auch mit dem Denkbilde Güthe's der Fall,
welches die Stadt Frankfurt a. M. 1826 zu setzen beschloss, so wie
mit einer meisterhaften Statuette dieses Dichters, welche samrnt
dem Piedestal nicht zwei Fuss hoch ist, ursprünglich nur in ein-
zelnen Abgüssen für Freunde bestimmt. Göt-he ist hier stehend und
im Oberrucke dargestellt. Zwei andere Monumente, früher als die
genannten begonnen, und biy-iihmte Männer des 16. Jahrhunderts
verewigeud, sind jene auf Luther, dessen colossales Standbild in
Wittcnberg aufgestellt ist, und jenes des Albrecht Dürer, welches
durch A. Reindefs trefflichen Stich niiher bekannt ist. Zur Aus-
führung dieses VVerkes ertheilte ihm König Ludwig schon 1823
den Auftrag, aber erst 1858 wurde es, von Burgschmidt gegossen,
in Nürnberg aufgestellt. Um 135g hatte Rauch auch zwei -grosse
religiöse Monumente in Arbeit. Das eine ist die Statue 4195 hell-
Bullifaeius in Westphalen, ein unserer Zeit würdiges Denlumflv
da Bonifaz in Deutschland das Christenthum gepredigt hat E1"
anderes Monument dieser Art ist jenes der beiden Glaubensheldcu