Baimondi ,
MarcantoniO.
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Cicngnnra. Bartsch nimmt die Abdrücke mit der genannten
Inschrift fiir die ersten.
Marco di Ravenna hat dieses Blatt _copirt, mit so viel
Flciss und Iiunst, dass man getäuscht werden könnte. Im
Originale sind die Umrisse des l-linterhauptes und des Na-
ckens der Göttin, welche rechts oben der Dxana gegenüber
sitzt, vollkommen sichtbar, während sie in der Copie durch
den Rand der Platte abgeschnitten erscheinen. In der Copie
ist der Buchstabe N des Wortes INV'EN unmittelbar unter
dem Buchstaben R des Wortes VRBI gesetzt, während das
N im Originale ein wenig mehr zur Linken steht. Ein We-
sentlicher Unterschied zeigt sich auch in einigen Grashal-
nicn, rechts unten unter dem linken Iinie des Flussguttes.
In der Copie sind fünf dieser Halme fast auf gleiche Weise
gebogen, haben gleiche Länge und sind gleich weit von
einander entfernt, statt das auf der Originalplattc diese Hal-
me in Axisehung ihrer Länge, ihrer Gestalt und ihrer Zwi-
schenräume mehr Abwechslung haben. S. Bartsch Anleitung.
Fig. 70. Lit. Man nahm diese Copie fast allgemein für
die von Villamena retuucliirte Originalplatte. Siehe auch M.
da Ravenna.
224) (2117) Der Parnass. nach einer Zeichnung RafaePs zu dem
beriihnxten Bilde im Vatikan, doch mit Veränderung, wel-
che hauptsächlich darin besteht, dass im Stiche Marc-Anton's
Apollo keine Geige, sondern die Lyra hat. In der Mitte
unten steht: I-{APLIAEL PINXIT IN VATICANO. (MAF.
verschlungen). Dies ist eines deri schönsten Blätter und ein
Meistersliick RaimondYs. Er hat es wahrscheinlich kurz vor
der Ausführung des Gemäldes gestochen, nicht einige Jahre
später, wie Ottley glaubt. Damals hätte er vermuthlich den
Stich nach dem Gemälde unternommen, gesetzt auch, dass
sich die Geige zur Figur eines Apollo nicht gut schickt. H.
15 Z. 5 L., Br. 17 Z. 6 L. Valois 576 F12, Silvestre 399 Fix,
Durand 580 Fix, Frauenholz 22 f1., Spekter 15 'l'hl.
Copien.
A. Im Sinne des Originals, mit dem Zeichen. Man erkennt
diese Copie an der Lyra, deren Saiten Apollo anschlägt.
Man sieht nämlich in der Copie unter dem kleinen Fin-
ger deren sieben, im Original nur sechl. Die Nasenspitze
und das Haupthaar des Dichters, der rechts zwischen den
zwei Lorbeerbäumen sichtbar ist, streift an den linken
Stamm, wvährend man im Originale einen kleinen Abstand
bemerkt. '
B. Von der Gegenseite, aber nur die mittlere Gruppe: Apollo
unter den Musen, links zwei Poeten, rechts Homer zwi-
schen zwei Philosophen, und der schreibende Mann. In
der Luft sieht man nur drei Genien. Links unten ist ein
aus AV bestehendes Monogramm. Dann: RAPHAEL VH-
BIN. HOMA. _ Rossi. H. 6 Z. Q L.. BP- 12 Z- 8 L.
Die ersten Abdrücke sind ohne Zeichen und ohne Schrift.
225) (248) Das Bacchanal, ein Opfer an den Priap, nach einem
antiken Basrelief aus der Iiirche S. Marco in Rom. Links
an der Terme ist das Zeichen. H. 5 Z- 4 L., Br. tg Z.
Aeusserst selten.
216) (249) Dieselbe Darstellung von der Gegenseite, so dass die
Satyrin vorn an der Terme des Priap auf den Knien links
des Blattes erscheint. Am Piedestal steht: ROMAE AD. S.