Baimondi ,
Marcantonio.
247
214)
(211) Die Schlacht der Römer gegen die Garthager unter
Anfiihrung des Scipio, ein Kampf zwischen Reiten.) und
Fussvolk vor einer brennenden Stadt. Rechts vorn liegt ein
Todter neben seinem Schwerte, woher das Blatt den Namen
die Schlacht mit dem Säbel, Bataille au coutelas, erhalten
hat. Die Erfindung wird von Einigen dem Rafael. von An-
dem dem Giulio Romano beigelegt. Letzterer Meinung tritt
Barläch bei, welcher aber den Stich eher dem Marco di Ra-
vcnna oder einem anderen Schüler Raimondfs zuschreiben
Wlll. H. 12 Z., Br. 16 Z. 10 L.
G. Pencz hat dieselbe Darstellung gestochen.
(215) Triumph eines römischen Kaisers, in Italien Titus
(il Tito) genannt, von anderen der Triumph geradeweg,
oder das Basreliet des Marc-Aurel, auf welchen sich der
Gegenstand kaum bezieht. Dieses Blatt, angeblichpach Man-
tegna, stellt wahrscheinlich die Feierlichkeit vor, welche
nach der Eroberung von Judäa dem Titus in Rom veran-
staltet wurde. Es ist diess eines der seltensten Blätter des.
Marc-Anton. H. 15 Z., Br. 18 Z. 8 L.
Man findet eine Copie, dic oft für Original genommen
wurde, da man nur im Vier-gleiche mit demselben die Copie
etwas schwächer finden, Die Abänderungen sind nicht we-
sentlich. Im Original ist das kleine viereckige Feld in Mitte
der Ornamente des Schildes, welchen der links im Vorgrunde
stehende Soldat trägt, WGISS, in der Gopie mit einer Rose
geziert. Bartsch Fig. 57. Daselbst wird auch der Unterschied
des Helmes eines Iiriiagers, welcher neben der einen Lor-
beer lsranz haltenden Frau steht, anschaulich gemacht.
Die Platte wurde in der Folge retouchirt, aber von kei-
nem geschickten Künstler. Man kennt diese Abdrücke an
den Löchern längs den vier Rändern der Platte. Diese" scheint
irgendwo befestiget worden zu seyn.
2x5)
(196) Der Kaiser und der Krieger, ersterer zu Pferd, letz-
terer in Ueberrasehung über dessen Erscheinen. Ihm folgen
zwei Reiter und ein Sklave mit dem Löwen am Stricke. Au-
sclieinlich nach Rafael, rechts unten das Tiifelchen, und
links am Steine AV. II. 15 Z., Br. 9 Z. 10 L.
Dieses Blatt schreibt man gewöhnlich dem Agost. Vene-
ziano zu, nur Heinecke und wenige andere, nehmen an,
dass Marc-Anton es gestochen, ünd Agostino nur die Re-
tuuche unternommen habe, wie angeblich beim Gespenste,
Barlsch Nr. 426. Heinecke glaubt, es gebe keine Abdrü-
cke mit den Buchstaben AV.; allein es finden sich deren.
216)
Mythologische Darstellungen-
217) (211) Der Tanz der Liebesgötter, oder die zwei Liebesgöt-
ter mit sieben Kindern, welche einen Rundlanz halten. Die
beiden Amurine sind im Vorgrunde, der zur Linken in Drei-
viertelansicht, jener zur Rechten senkt den Iiupf. Dieses.
nach RafaeYs Zeichnung gestochene, Blatt ist meisterhaft in
jeder Beziehung, aber eines der seltensten des lYleislei-s.
Ohne Zeichen. H. 4 Z., Br. ö Z. l
Durch die spätere Ueberarbeituxig ist jede Spur von Marc-
Aiiluifs geistreicher Behandlung verschwunden. Diese Ab-
drucke sind rechts unten bezeichnet: Aut. S41. Exc.