Baimondi,
Marcantonio.
Bilde Michel Angelds an einem "Geivölbe der Sixtina. H. 3 Z.,
Br. 4 Z. [l L.
109) (60) Die heil. Familie, wo die Madonna die Brust enthliisst,
um das auf ihrem Schoosse sitzende Iiind zu sängen, oder
vielleicht der Moment, wie dieses gesättigct gegen den Be-
schauer blickt. St. Joseph, rechts stehend, betrachtet das
liind. An der Mauer hinter der Madonna ist ein Vorhang
befestiget. Jede der drei Figuren hat eine Aurenle, verschie-
den gefbrmtu Dies ist eines der Hauptwerke des Künstlers,
aber äusserst selten. Er hat es nach Rafael gestochen. mit
bewunderungswürdiger Zierlichkeit und Sorgfalt. Links un-
.ten ist das Täfelchen Marc-Antons H. 6 Z.5L., Br. 4D? L.
Die späteren Abdrücke sind verständig retouchirt, allein
es hat dadurch die geschnxackvolle Zeichnung und das ei-
genthiimliche geistreiche Gepräge verloren. Die Lieblichkeit
des Kopfes der Madonna ist verschwunden , und widerlich
ist die grosse Oberlefze.
Es gibt eine Wiederholung dieser Darstellung. die mit
dem obigen Blattc nicht leicht verwechselt werden kann,
wenn man weiss, dass die Figur des Joseph weggelassen ist.
Auch die Aureole und das Zeichen fehlt. Ansclieinlich M.
di Ravenna. H. 6 Z. 2 L., Br. 4 Z. 4 L.
110) (özt Die Madonna mit dem Palmbaume (la Vierge au pal-
rnier). Sie sitzt neben Elisabeth auf dem Boden mit dem
Iiinde auf dem Schoose, welches den links knienden Johan-
nes segnet. Im Grunde ist Landschaft mit einem Flusse, und
links im Mittelgrunde erhebt sich die Palme, woher die
"Darstellung den Namen hat. Baimondi hat das Blatt nach
Rafael gestochen, und hierin ein Meisterwerk geliefert. Links
unten ist das 'l'äfelchen. H. 9 Z. 1 L., Br O Z. 4 L. Sten-
gel ß fl. 55 kr.
Copien.
A. Von einem Unbekannten, im Sinne des Originals, aber
ohne "fäfelchen- Bartsch glaubt, diese Copie könnte von
M. di Ravenna seyn. H. 3 Z. 8 L., Br. 6 Z. 5 L.
B. Anonym, von der Gegenseite und mit dem 'l'äfelchen. H.
6 Z. 5 L., Br. 9 Z.
111) (65) Die Madonna mit der Wiege (la vierge au berceau
Sie sitzt mitten im Zimmer mit dem Itiinde, und scheint die-
ses der heil. Anna zu reichen, die sich über die Wiege
neigt. Eine alte Frau streckt hinter der Madonna bewun-
dernd ihre beiden Hände aus, und r chts am Wasser-hecken
ist ein Engel mit einer Vase. Nach Rafael. rechs unten das
Täfelchen, ein meisterhaftes Blatt, mit grösster Sorgfalt ge-
stochen. H. g L, Br. 6 Z. 4 L.
A. Höchst täuscliende Copie, selbst noch bei Vergleichung mit
dem Originale. da sie bei aller Genauigkeit auch die grösste
Freiheit der Behandlung zeigt. Doch ist im Originale der
Ausdruck der Köpfe zarter, und die Umrisse der Extre-
mitäten sind reiner. lm Uebrigen ist kein Unterschied, (la
auch das Täfelchen auf gleicher Stelle sich befindet. Das
Wasserbecken gibt ein Hauptunterscheidungszeichen, und
daher hat es Bartsch Fig. 5. nachgebildet. Der obere Rönfi
ist im Originale zur Hälfte ganz weiss, der andere Thell
nach der innern Seite durch drei Striche angedeutet, "äll"
reltd hier die Copie alles weiss lässt, und umgekehrt den