Volltext: Poyet, Bernard - Renesse, Daniel (Bd. 12)

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yrag? 
Theodevich 
Won't 
"sei- "seyen. A-uch "wir tfcilgßen in dei- Aufzählung der rWerlie der 
"heil. I-lreuzliapelle "dem A. 'P1'lllllS5Ol'.    t 
Der fortwährenden Ueberlielerung gemäss sind von Theodorich 
die Stalileleigemälde auf Holz. und Gypsgrund (an shundertdreissig) 
in der "heil. HPGUZlWPGllO des Iiarlstein. Die ganz eigenthiimliche 
Anordnung dersclbeirniachte eine so ungewöhnlich grosse Zahl 
möglich. Sie erinnert nämlich, wie F; v. Schlegel nicht mit Un- 
recht bemerkt, an die Einrichtung der griechischen Kirchen, _in 
so fern in diesen der innere, den Laien verschlosseneTlieil, iii 
welchem; die Messe gelesen wird, von dem äussern. Thcile der 
Kirche, in welchem das Volk sich versammeltund dem Gottegdien. 
ste beiwo-hnt, durch eine Scheidewand getrennt ist. Diese wird, 
11m ihre Leere vor den darauf gerichteten Augen des Volkes durch 
etwas zur Andacht stimmendes auszufüllen  gewöhnlich mit.eincr 
Menge von Bildern besetzt, was man heute noch rin griechischen 
Qiirchen bemerkt. Diese Scheidewand nun findet freilich in der 
Iireuzkapelle nicht statt, vieliriehr ist dafür ein grosscs Gitter an- 
gebracht, welches die Laien von dem Priester trennt; aber die vor- 
derste Wand, an welcher der Altar steht, ist, ganz gegen die sonst 
in ältern und neuern katholischen Kirchen gewöhnliche Weise, von 
oben bis unten mit Brustbildern der Heiligen, deren jedes beson- 
ders eingerahmt istfausgeschmiickt.     l 
Die vielen Bildnisse der Heiligen sind", der einfachsten Erklärung 
gemäss, desshalb hier, weil eben so viele Reliquien in den Wän- 
den der Kreuzkalgclle, zum Thcil in grösseren verborgenen Be- 
hältnissen, zum heil in den Rahmen selbst aufbewahrt wurden, 
aivie man noch aus den Einschnitten in' denselben, die ofrdentlich 
.di,e Form des Knochens, der darin _war, zeigen,  ersehen kann. 
lVIan bemerkt nirgends. die Spur einer Aufschrift unter oder über 
denBildern, wahrscheinlich aber waren nach damaliger Gewohn- 
Ahezit die Namen in den lrleiligenscheinen in erhobener Zeichnung 
siuißdem vergoldeten Gypsgrunde geschrieben. Schwerlich dürfte 
aber jetzt einer davon lesbar seyn, da das Gold und die Gypspliitt- 
chen sich häufig abgelöst haben, und noch mehr und mehr abzu- 
springen drohen. Üesshalb ist bei den meisten Bildern nichtmehr 
möglich, zu sagen, was sie vorstellen, wenn nicht ein bestimmtes 
Kennzeichen den Heiligen verräth. 
Betritt man die Mitte der bilderreichen, glänzenden Kapelle, 
und wendet das Auge rückwärts nach der Wand, die den Eingang 
enthält, so erscheinen, gehörig vertheilt, zivanzig ßilder (wovon 
aber jetzt drei fehlen). In der Mitte erkennt man den heil. Hie- 
ronymus mit dem rothcn Hirte, und einen schönen Greis mit weis- 
sein Bart und einem Buche in der Hand, in der Tracht eines Ein- 
5iedlers, dann mehrere Bischöfe mit Buch und Iireuzstab, endlich 
unten sechs heilige Fürsten, mit Sceptern und goldenen Aepfeln, 
aber mit nicht gekrönten Häuptern, mit Schilden in den Händen. 
Aufder nächsten Wand, wo die untere Reihe fortgesetzt ist, sind 
-noch sieben scliildhaltende Fürsten, bärtige Gestalten, mit könig- 
lichen oder herzoglichen Mänteln, Seepter und Iiugeln in den 
Händen.  
Ucber diesen sieben Fürsten sieht man fünf Bischöfe, mit ihren 
Infuln, Büchern und Kreuzen, ernst und grossartig. Ueber den 
Bischöfen sind drei heil. Aebte, und noch höher, wo die Wand 
sich an das spitze Gewölbe anschliesst. das Lamm mit der Iireu- 
zcsfahne zwischen zwei Engeln. Gegenüber scheint der Iiaiser 
die heiligen Streiter der Iiirche haben versammeln zu wollen. 
Man lebt hier fast lauter Krieger, in goldenen Rüstungen und
	        
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