16
yrag?
Theodevich
Won't
"sei- "seyen. A-uch "wir tfcilgßen in dei- Aufzählung der rWerlie der
"heil. I-lreuzliapelle "dem A. 'P1'lllllS5Ol'. t
Der fortwährenden Ueberlielerung gemäss sind von Theodorich
die Stalileleigemälde auf Holz. und Gypsgrund (an shundertdreissig)
in der "heil. HPGUZlWPGllO des Iiarlstein. Die ganz eigenthiimliche
Anordnung dersclbeirniachte eine so ungewöhnlich grosse Zahl
möglich. Sie erinnert nämlich, wie F; v. Schlegel nicht mit Un-
recht bemerkt, an die Einrichtung der griechischen Kirchen, _in
so fern in diesen der innere, den Laien verschlosseneTlieil, iii
welchem; die Messe gelesen wird, von dem äussern. Thcile der
Kirche, in welchem das Volk sich versammeltund dem Gottegdien.
ste beiwo-hnt, durch eine Scheidewand getrennt ist. Diese wird,
11m ihre Leere vor den darauf gerichteten Augen des Volkes durch
etwas zur Andacht stimmendes auszufüllen gewöhnlich mit.eincr
Menge von Bildern besetzt, was man heute noch rin griechischen
Qiirchen bemerkt. Diese Scheidewand nun findet freilich in der
Iireuzkapelle nicht statt, vieliriehr ist dafür ein grosscs Gitter an-
gebracht, welches die Laien von dem Priester trennt; aber die vor-
derste Wand, an welcher der Altar steht, ist, ganz gegen die sonst
in ältern und neuern katholischen Kirchen gewöhnliche Weise, von
oben bis unten mit Brustbildern der Heiligen, deren jedes beson-
ders eingerahmt istfausgeschmiickt. l
Die vielen Bildnisse der Heiligen sind", der einfachsten Erklärung
gemäss, desshalb hier, weil eben so viele Reliquien in den Wän-
den der Kreuzkalgclle, zum Thcil in grösseren verborgenen Be-
hältnissen, zum heil in den Rahmen selbst aufbewahrt wurden,
aivie man noch aus den Einschnitten in' denselben, die ofrdentlich
.di,e Form des Knochens, der darin _war, zeigen, ersehen kann.
lVIan bemerkt nirgends. die Spur einer Aufschrift unter oder über
denBildern, wahrscheinlich aber waren nach damaliger Gewohn-
Ahezit die Namen in den lrleiligenscheinen in erhobener Zeichnung
siuißdem vergoldeten Gypsgrunde geschrieben. Schwerlich dürfte
aber jetzt einer davon lesbar seyn, da das Gold und die Gypspliitt-
chen sich häufig abgelöst haben, und noch mehr und mehr abzu-
springen drohen. Üesshalb ist bei den meisten Bildern nichtmehr
möglich, zu sagen, was sie vorstellen, wenn nicht ein bestimmtes
Kennzeichen den Heiligen verräth.
Betritt man die Mitte der bilderreichen, glänzenden Kapelle,
und wendet das Auge rückwärts nach der Wand, die den Eingang
enthält, so erscheinen, gehörig vertheilt, zivanzig ßilder (wovon
aber jetzt drei fehlen). In der Mitte erkennt man den heil. Hie-
ronymus mit dem rothcn Hirte, und einen schönen Greis mit weis-
sein Bart und einem Buche in der Hand, in der Tracht eines Ein-
5iedlers, dann mehrere Bischöfe mit Buch und Iireuzstab, endlich
unten sechs heilige Fürsten, mit Sceptern und goldenen Aepfeln,
aber mit nicht gekrönten Häuptern, mit Schilden in den Händen.
Aufder nächsten Wand, wo die untere Reihe fortgesetzt ist, sind
-noch sieben scliildhaltende Fürsten, bärtige Gestalten, mit könig-
lichen oder herzoglichen Mänteln, Seepter und Iiugeln in den
Händen.
Ucber diesen sieben Fürsten sieht man fünf Bischöfe, mit ihren
Infuln, Büchern und Kreuzen, ernst und grossartig. Ueber den
Bischöfen sind drei heil. Aebte, und noch höher, wo die Wand
sich an das spitze Gewölbe anschliesst. das Lamm mit der Iireu-
zcsfahne zwischen zwei Engeln. Gegenüber scheint der Iiaiser
die heiligen Streiter der Iiirche haben versammeln zu wollen.
Man lebt hier fast lauter Krieger, in goldenen Rüstungen und