sehr verrückt. Von Catologen sind besonders jener von Zanetti
(Cabinet Cicognarn. Venise 1857). H. WeigeVs iiunstkaialug um!
tlieilweise auch anderezu beriiclasichtigen- Die in unserm Ver-
zeichnisse eingeklammerten Numern hezicheirsicti auf Bartsch,
welcher die Werke Baimondfs, so wie die seiner vorzüglichsten
Schüler Agostinci Veneziano und llIai-co de Havennai unter einander
aufzählt. Von den Zusätzen, welche wir geben zu müssen glaub-
ten, unterscheiden Sachverständige leicht diejenigen, welche nicht
auf Rechnung des A. von Bartsch kommen. Letzterer unterschei-
det vier Classen von Bliittern. da dieselben sehr ungleich sind. In
den Werken seiner ersten Manier herrscht wenig Geschmack in
der Zeichnung und sogar Unrichtigkeit in derselbeinßchatten und
Lichter sind zerstreut und hart, die Behandlungist steifundmagcr,
und die Schratfirungen sind enge, kleinlich und ohne Vcrstiindniss
gehalten. In den Blättern der zveeitcn Manier sind die Extremitäten
besser gefühlt, die Zeichnung ist reiner und sorgfältiger, die Schrei-
Bre sind zwar noch etwas strenge und ängstlich, aber duch schon bes-
ser geführt, und der Stiche] ist freier und zarter, alsjener in seinen
frühesten VVerken. In den Werken der zweiten Art zeigt sich also
schon ein merklicher Fortschritt im Stechen, noch unter Leitung
des Francia. Den Uebergang zu den Werken der dritten Manier
bilden die Copien nach Dürer, die er in Venedig und in der er.
steren Zeit in Ruin gefertiget hatte. Die Blätter seiner dritten Pe-
riodc athmen die Grazie, den Geist und die Reinheit der, liafaeli-
sehen Schule, eine Currehtheit der Form. wie wir sie nur in den
Bildern jenes grossen Meisters bewunclern,_ Geschmack, Zierlich-
keit und Zartheit in der Behandlung desGrahstichels, die wir
in den späteren, aus seiner bewegten Zeit stammenden Blättern
nicht mehr in dem Grade finden. Auch die Werke seiner vierten
Periode sind in der Zeichnung wohl verstanden, der Stich ist aber
kräftiger, die SchraFFire sind breit, aber immer eiiifach,-und die
Arbeit zeigt im Allgemeinen von grosser Uebung, welche aber
jener Zierlichkeit enlhehrt, die in den Blättern seiner dritten Ma-
nier so grosscs Wohlgefallen erregt. Es bleibt indessen immer-
hin hiichst schwierig, seine Arbeiten chronologisch zu bestim-
men, und auszuscheiden, was tinvnn den Schülern und Nachah-
mern angehöret. Die Stiche eines NIarc-Aniüll, 55091110 Verle-
zianu, NIarco Denke di Ravenna, Jacopo (Lr-iraglio, Giulio Bona-
sone, Beatricetto, Encn Vicu, der Ghisi u. s. w. tra en alle so ziem-
lich das gleiche Gepräge, Nlarc-Anton steht abergoben an. Allein
schon lange sind die alten Abdrücke selten, und sie verschwinden
immer mehr aus dein Handel, Die ersten Abdrücke sind auf festes,
aber sehr dünnes, durchsichtiges Papier gemacht, welches die Stelle
des späteren Seideii- und chinesischen Papicres vertrat. Die bessten
unter den alten Abdriicken sind ohne Adresse, dann kamen die
Platten in den Besitz der Hunstliiiniller T. Barlachi und A. Sala-
mßnca, welche ihre Namen heisetzten. Aus ihren Händen gingen
die meisten Platten in den Besitz des Ant. iLefreri, Nic. van Aelst
und der Russiiiber, und sie wurden niehrmnlen retouchirt, ganz
"uberarbeitetywind fast unkenntlich gemacht. Ganz schwach und
abgenutzt bilden sie noch immer einen Handßlßilrtilißl der päpstli-
Cllell Druckerei. Bartsch beschreibt 383 Blätter als Werke Marc-
Amollis, darunter sind aber einige, die ihm nur zugeschrieben
werde", ßhne-strengedie Probe auszuhalten. Alle (liesc Blsitter
Smd aber unßärs Wissens in keinem einzigen Cahinette beisammen
zu finde": Obgleich in einzelnen wahre Iiunstpcrlcn dieser Art ge-
troffen ldärdcn. In seltenster Vorziiglichkeit sind die Blätter des
k- iranzosischen Cabinets, welches dadurch eine Reihe der schön-
141: