Baeburn , Henry.
oder Raefuls,
Baefe
191?
9) Mr. Warren, kl. d.
so) Friedii. Zncillon, Schriftsteller, Später k- preuss. Staatssekre-
tär, k . .
u) Mlle. Adelaide Sartori, k]. 8.
12) Unbekanntes männliches Brustbild kl. 4.
Raeburn, Henry, Bildnissmaler, wurde i75Ö in Scllomand ge-
boren und, schon im sechsten Jahre Waise, suchte er im fünf?
zehnten die Goldschmiedekunst zu erlernen; doch statt sich mit
der Profession zu beschäftigen, zog er vor Bildnisse in Miniatur
zu malen, die ihm so gut gelangen, dass der Kreis seiner Wün-
sche sich bald auszudehnen begann. Er fing an in Oelzu malen,
ohne alle Anweisung, und auch hierin ersetzte ihm sein Talent
bald die Mittel und die vortheilhaften Bekanntschaften. Nachdem
er auf solche Weise in Edinburg den Grund zu seiner Ausbildung
gelegt hatte, begab er sich nach London, um daselbst seine Stu-
dien fortzusetzen. Es war diess zu einer Zeit, in welcher in Eng-
land die ernste Historienmalerei wenig Anklang fand, auch im.
Genrefache nicht viel Heil zu finden war, und so verlegten sich
selbst ausgezeichnete Talente auf die Portraitirkunst. Und dazu
ist auch Raeburn zu zählen, welcher als Bildnissmaler neben dem
berühmten Lawrence seine Stelle fand. Er lieferte mehrere mei-
sterhafte Werke, sowohl in charakteristischer Auffassung und Rein-
heit der Zeichnung, als in Gediegenheit der Färbung und des
Vortrags. Sein Colorit ist wahr, kräftig, von grosser Iilavheit und
das Ganze mit einer Freiheit behandelt, wie dieses nur auf der
Stufe hoher Meisterschaft zu finden ist. Alles dieses verdankte Rac-
burn seinem eigenem Talente. Letzteres machte den armen Iina-
ben zum berühmten Maler, es führte ihm die Tochter einer an-
sehnlichen Familie als Gattin zu, erhob ihn in den Ritterstand und
bereitete ihm ein glückliches Loos, da Raeburn ein sehr gebilde-
ter, charakterfester und-mässiger Mann war. Seine Tafel war nicht;
weniger als stark besetzt. Denn als er einst seinen Jugendfreund,
den geistreichen John Clcrk, nachmaligen Lord Eldin, zum Essen
eingeladen hatte, fand dieser nichts als drei Häringe und drei Kar-
toffel auf dem Tische, und da Sir John in Verzweiflung ausrief,
ob dann dieses Alles sei, sagte Iiaeburn zu seiner Frau: Habe ich
dir denn nicht gesagt, dass ein Edelmann mit mir speise, und
dass man sechs Häringe und eben so viele liartodel aufsetzen müsse.
A. Cuningham erzählt in seinen Künstler-Biographien mehreres
aus dem Leben dieses Meisters, und macht dann auch noch die
kindische Bemerkung, dass derjenige, welcher glauben würde,
Raeburn sei einzig nur Portraitmaler gewesen, gegen diesen eine
oiienbare Ungerechtigkeit beginge; denn der Künstler hätte sich
auch mit der Gärtnerei befasst, sei enthusiastischer Blurnenliebha-
"ber gewesen, habe m-hrere Modelle zu Schiffen gefertiget, und sei.
zuletzt auch noch ein sehr geschickter Angel-Fischer geworden. Die-
sen Künstler zählten aber auch mehrere gelehrten Gesellschaften
unfßr ihre Mitglieder, so wie die Iiunstakademien zu London und
Edmbllv . Zu seinen Meisterwerken gehöret neben den Bildnis-
r-cn des äiönigs, dessen erster Portraitmaler er war, und jenen des
Herzogs von Bedford, des Lord Douglas, des Lord Eldin, u. s. w.
bäößllders auch das berühmte Bild des berühmten Unbekannten
m" Semßm Hunde, seines Freundes Walter 560W. Welches er zwei
Tage vor seinem Tode vollendete. im Jahre 1325-
Baefß ,Üder Bdßftls, P., Formsclmeider, blühte im- 16. Jalirhun.
derte z" Pans: unter der Regierung Carl IX. und Heinrich III,