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Pnadier ,
Charles
Simon.
Prmlier,
James.
-__fiihrt aber nicht nur den Grabstichel mit Meisterschaft, er ist auch
als Zeichner zu rühmen. Er arbeitete meistens nach eigenen Zeich-
nungen". die an und für sich iiusserst liebliche Gemälde bilden.
Sie sind in Lavisinanier behandelt, und leicht colorirt. Anfangs
stach er viele Portraite, besonders nach Gerard, und unter diesen
war es 1810 vornehmlich jenes von Sossure, welches den jungen
Künstler vurtlieilhaft bekannt machte. Im folgenden Jahre stach er
das Bilqlniss des Dichters Ducis. womit Pradier ausgezeichneten
Beifall erhielt, und das Bildniss der Iiönigin Hortense trug ihm
1812 eine goldene Medaille ein. Der König bewilligte ihm eine
Pension zur Fortsetzung seiner Studien, und von nun an erschie-
nen auch mehrere andere umfassendere Werke von ihm, die nicht
minder ihren Urheber ehrten. Endlich wurde er auch Ritter der
Ehrenlegion. Von Pradier's Blättern existiren verschiedene Abdrü-
cke: reine (seltene) Aezdriicke, vollendete Abdrücke vor der Schrift,
und solche mit der Schrift.
i) Das Bildniss des Königs von Neapel, nach Gerard, 1814, fol.
2) Jenes der Königin l-Iortcnse, nach demselben, fol.
5) Ilcgnaut de St. Jean-düingely, nach Gerard, Bniestiick, fol.
4) Das Bilclniss von H, B. de Saussure, in einer Felsenland-
schaft. St. Ours, gr. fol.
5) DasPortrait des Dichters Ducis, nach Gerard, fol.
6) Jenes des M. de Sicard, meinbre de l'Institut, nach demsel-
ben, fol.
-7) Redoute, Maler, nach Gerard, fol.
8) La vierge am: ruines, nach RafaePs Bild beim Marquis Ma-
rialva, ein Hauptblatt, s. gr. fol.
9) Amor und Psyche, nach G_Örard's berühmten Gemälde, mit
grosser Kraft und Sicherheit gestochen, gr. fol.
10) Flnre caressäe par Zephyr, nach Gcrard, fol.
11) Virgil liest dem Augustus die Aeneide vor, Tu Marcellus
eris etc., nach Görnrd, fol. Preis 25 0.24 lir.
12) Rafael und die Fornarina, nach lngres, ein Hauptblatt,
fÜl-
15) Antiochus, nach demselben. fol,
14) Die Erzherzogin Caroline Leopoldine von Ocsterreich zu
Rio Janeiro, nach Debret, 1822- Ei" Iiüuplblüll, gr. qu.
fol.
15) Drei landschaftliche Skizzen; in der einen ist ein Pferd, in
der andern ein liegender Hund.
Pradier, James, Bildhauer, wurde 1794 in Genf eboren, aber zu
, Paris in Lemofs Schule. zum Iiiinstler herangcbildläet. Dabei unter-
stützten ihn Fleiss und natürliche Anlage, und so trat er schon
1315 muthvoll in die Reihe der Goncurrenteu um den grossen
Preis, mit welchem die Pension zu einer Reise nach Rom verbun-
den ist. Der junge Pradier trat als Sieger davon , und seit dieser
Zeit vermehrte er durch immer neue Werlse seinen Ruhm. Pra-
dier gehört jetzt zu den ausgezeichnetsten Künstlern der neueren
französischen Schule. Er hat mehrere Werke geliefert, die in
Schönheit der Form und in Meisterschaft der Behandlung des Stof.
fes zu den trefflichsten Werken dieses Faches im Allgemeinen ge-
hören. Er behandelt das Nackte mit ausserurdentlicher Weichheit,
auch in der Draperie besitzt er im hohen Grade Geschmack, aber
schade nur, dass die Köpfe bei aller Schönheit der Form häufig
leer und ausdruckslos sind.
Vlmi Museum zu Röuen ist eines seiner früheren Werke, die