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Q ueboorn ,
Crispian
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den.
legt ihr den" Titel eines alten Kalenders bei, mit der Schrift: Fi-
gures des saisons et des mois inventös et tailles par Isnbella Qua-
trepomme Taillcnse d'Histoire 1511. Unten ist eine ziemlich gut
geschnittene Figur des Janus, und in einer Ecke das {igiirliche
Zeichenrder Künstlerin: ein Apfel am Zweige mit der Zahl 4 auf
ersterem, und der voranstehcnden Sylbe "isab."
Qllebßprn, Crl-SI-llan Van den; Zeichner, Maler und Kupfer-
stecher, wurde um 1600 im Haag geboren, und daselbst zum Kunst-
1er gebildet. Seine Lebensumstände sind unbekannt, man kennt
aber, ausser einigen grossen, eine bedeutende Anzahl kleiner Blät-
ter _von ihm, die gewöhnlich in literarischen Werken und auch
ä einzeln vorkommen. Darunter sind Bildnisse, die in Auffassung
und in der technischen Behandlung Lob verdienen. Dass Quebuorn
auch Maler gewesen, sagt die Geschichte nicht; von Rumohr und
l Theile, Geschichte der künigl. Iiupferstichsammlung in Copenhagen
5- 88, glauben aber, dass er-Anspriiche auf den Titel eines malen-
den Ilupferstechers machen könne. Zu dieser Annahme berechtigt
sie namentlich No. 1. Auf mehreren seiner Blätter steht ein Mo-
nogramm. Die Bildnisse von N0. 1 - 6 heben die genannten
Schriftsteller besonders hervor, von untergeordneten: Belange sind
die historischen Blätter.
1) Ein grosses Bildniss, mit der Schrift im Unterrande: Hen-
rico Mathiae Comiti a Turri Baroni de Vallesassina et Creulz
Generali locum tenenti haue ipsius effigiem a Crispinu van
den Queboren ad vivurn depictam ab eodem coelo hae forma
expressam dedicat consecratque ipse pictor et sculptor. Anno
Dni. CIOIUXXIV. Zur Rechten, in der Ecke, steht klein:
A. M. fecet, was nach von Ruruohr und Thiele auf den La-
tinisten zu beziehen ist, welcher dem Maler die Schrift an-
gegeben hat. In der Jahrzahl fehlt durch ein Versehen ein
C, denn sie will 1624 Sagen. Dieses Bildniss beurkundet
den Künstler zugleich auch als Maler, wie wir schon nach
von Rumohr und; Thiele erwähnt haben. Diese beiden
.Schriftsteller bemerken auch noch, dass darin der Grabsti-
1' chel mit derjenigen Festigkeit geführt sei, die nicht aus
Gewöhnung, vielmehr nur aus klarer Anschauung des Ge-
genstandes, aus deutlichem Bewusstseyn des Beabsichtigteu
entstehen kann. Das Blatt verräth wenig Methode. Im
Barte hatte der Künstler versucht, durch Aussparung schon
weisse, an andern Stellen durch Nachschärliin wiederum
sehr dunkle Haare auszudrücken, was nicht durcihhin gelun-
gen ist und einige Verwirrung hervorbringt. Im Ganzen
ein edler, lebendiger Ilopf, dessen allgemeiner Ton eine
gewisse malerische lilarheit hervorbringt. H. 15 Z- 5 L-r
Br.IOZ.7L.
2) Fredericus D. G. Bex Bohexniae com. pal. etc. Crisp. Que-
bornius delin. et sculps. ao 1622. H. 8 Z., Br. 5 Z. 4 L.
S) Elisabetha D. G. Begina Bohemiae etc. Das Gegenstück.
ohne Bezeichnung, beide mit vieler Zartheit gestochen , be-
sonders der Kopf der Königin, etwas kräftiger der König-
4) Fridericus Henricus D. G. princeps Aur. Ccmes Nass. 11-
5) Amalia de Solms, dessen Gemahlin, und Gegenstück m11
dem Namen des Künstlers, wahrscheinlich Copien nach den
Blättern des C. Visscher nach G- Honthorst.
, 6) Ferdinand von Gesten-eich, Intant von Spanien, Gßßveflleur