duaglio ,
Angele.
130
und 1800 in gleicher Eigenschaft nach München berufen, weil L.
vun Quaglio damals in den Ruhestand versel_zt wurde; allein der
liünstler bekleidete seine Stelle nur kurze Zelt, dzper 1301 starb.
Julius Quaglio genoss als Künstler eben so grosse Achtung, wie
als lWIensch. Babo sagt in dem Berichte an den Churfürsten, dass
vielleicht kein Theater einen solchen Architekten aufzuweisen habe.
QllilgllQ, Angeln, Zeichner und Architehturmaler, wurde 1778 zu i
München geboren, und von seinem Vater Joseph Maria unter-
richtet, der dem reichen Talente des Sohnes eine glückliche Rich-
tung gab. Das Studium der Perspektive und die Anwendungder-
selben auf die Malerei galt dem Jüngling als Hauptaufgabe seines
Lebens , und dass er diese vollkommen begritlen hatte; beweisen
die Werke, welche von ihm erschienen. Es sind dieses Architels-
turbilder in täuschender Perspektive, für die Bühne und auchuin
Oel ausgeführt, und Landschaften, die nicht geringere Vorzüge
bieten. Ein VVald im Geschmaelsc BuysdaePs wurde zu seinem
Andenken iiii" die Iituistltammer ausgewählt, nnd zwei andere Oel-
gemälde, den Morgen und den Abend, sah man im früherenLo-
hale der hönigl. Geinäldesammlung zu München. Seine herrlichen
Dekorationen bewunderte man im ehemaligen Theater vor dem
Isarthoi-e, und darunter waren besonders jene überraschend, wel-
che er zum "Donauweibchen" und zu den "Iireuzfahrern" malte.
Im letzteren Stücke sah man von ihm das Innere einer gothischen
Iiirche von täuschendei- Perspektive, noch bedeutender war aber
die innere Ansicht der St. Peterskirche in Rom mit beleuchtetem
Kreuze , die bei einem mässigen Raume von ungeheuerer Grösse
und Höhe zu seyn schien. Quaglio hatte die Zeichnung in Rom
entworfen, und kaum war das Werk im Grossen vollendet, S0
starb der Künstler; Dies ist indessen nicht Alles, was er geferti-
get. "Er hinterliess auch viele Zeichnuneen von Kirchen undiDo-
man, und andere Ansichten. Im königl. lilandzeichnungsltabiuet
ist von ihm die Ansicht des Caxnpo Vaccino, und die i-nnerei An-
sieht der St, Paulgkirghe in Rom, welche um so grüsseres Interesse
gewährt, da später "die Kirche durch Brand gelitten hatte. Eine
dritte Zeichnung des liünigl. Cabinets stellt die St. Lorenzhirche
In Neapel dar. Noch früher, im Jahre 180g. zeichnete Quaglio
den Dom in Cöln, aus Auftrag des Dr. S. Boisseree, welcher jene
Ansicht für dessen berühmtes Werk über jenen ehrwürdi en Dom_
durch Darnstaedt in Kupfer stechen liess. Quaglio hatte aier auch
"(Ich Anderes für dieses Prachtwerlt gezeichnet. In letzterer Zeit
"uns Lebens beschätti te er sich mit der Ordnun seiner in Ita-
lien gezeichneten KUIISEVGHRB doch unterbrach 18155 der Tod s'eine
Afbßit- Dann haben wir voii ihm folgende Blätter, die wir aber
nicht alle genau bestimmen können.
1) Ansicht eines italienischen Platzes mit freistehenden Säu-
len, radirt.
2) sAusicht eines Triumphbogens dorischer, Ordnung, innerhalb
desselben ein anderes Gebäude. Angeln Quaglio inv. et fec.
L. I,
0) Htigcliche Landschaft, iiii Vorgrunde zwel gmiäserß Bätlmß:
neben welchen das Dach der. ländlichen VVOlmuIig über den
Hügel hervorragt. Links sind Büuine um ein qiienes Teld
zu]? feähtsjiebgn "dem Gebüsch geht ein Mann. H. 5 Z.
w P- 5 Z. 5 L.
d) Ilmellß. Ansicht einer Kirche tbci Faclielbelcuchtung mit ci-
nßm lrüuerzuge. Aqualintu, gr- 4-