der Antike verrathen, zu dem Besten des Meisters gehören; 161i?
für Pointel in Paris gemalt. Angelus und Androclides, welche
den jungen Pyrrhus mit seinen Wärterinnen geflüchtet haben. wäh-
ren die sie verfolgenden Mulosser ab. Die geistreiche und drama-
tische Erfindung, die meisterliche Zeichnung, der breite Vortrag
lassen das Durchwachsen des rothbraunen Grundes sehr bedauern.--
Ein, vor einem Grabdc-tiltmal knieender, Schäfer liest darauf die
schon halbgeschwundene Inschrift: „Et in Arcadia ego." Auf den
Gesichtern von zwei andern Hirten, von denen einer bekriinzt ist,
und einer jungen I-lirtin, malt sich das ernst-wehmüthige Gefühl,
welches den Inhalt der Inschrift auf sie macht. Dieses berühmte
Bild entspricht vollkommen seinem grossen Rufe. Der VVechsel
alles Irdischen ist in diesem edlen Idyll, in welchem die Gegen-
wart in jugendlicher Frische, durch die Erinnerung an eine ähnli-
che Vergangenheit, an das Schicksal ihrer Zukunft gemahnt wird,
auf eine höchst rührende und feine Weise ausgedrückt. Durch
die zarte Abstufung der schönen Motive und Linien, die trefflichen
Gewänder, die liebevollste Durchbildung, den sehr warmen und
klaren Fleischton, die einfache, grossartige Landschaft, welche in
ein goldenes Abendroth getaucht ist, die gleichmiissige Erhaltung
aller Farben durch das sehr solide Impasto, ist der Eindruck die-
scs Bildes zugleich in allen Theilen durchaus harmonisch und be-
friedigend. Maria von vier Engeln unterstützt, schwebt zum
Himmel empor. Die Iiöpfe, bis auf den etwas leeren der Maria,
edel empfunden, die Bewegungen etwas zu lebhaft, die Ausbildung
in ungewöhnlich kräftiger Farbe sehr zart, die poetische Land-
schaft in abendlicher Beleuchtung tredlich- Eine Landschaft vom
Peneus durchströmt, mit Orpheus im Vorgrunde, auf dessen Gesang
einige Mädchen lauschen , während Euridice von der Natter gebis-
sen wird. Dieses herrliche Bild ist im Gehalt dem vorigen ver-
wandt und nicht minder bedeutend. In der Landschaft von den
edelsten Linien, worin die Beleuchtung der untergehenden Sonne
von Wolken malerisch unterbrochen wird, bringt ein kühler, sat-
ter, tiefer Ton die Stimmung einer melancholischen Ruhe von der,
erhabensten Art hervor, womit die Figuren in Linien Aiud Farben
unvergleichlich harmoniren.
ln die spätere Zeit des Künstlers setzt Waagen folgende Blätter:
Eliesar überreicht der Bebccca einen Ring und Armbänder, fünf
Gefährtinncn nehmen daran Theil, sieben andere sind entfernter
beschäftigen Die schöne Composition, die glücklichen Motive,
die Feinheit der Zeichnung und Gewänder, die trcffliche morgen-
liche Landschaft im Silbcrton machen dieses Bild immer sehr gel-
tend, wie unangenehm auch die leeren, autikisirenden Gesichter,
die zu weit aufgerissenen Augen mit den herabhängenden Augen-
liedern auffallen, und zu blaue und rolhe Gewänder die Harmo-
nie stiiren. Im Jahre 16118 für Pointel gemalt. Eine bergige
Landschaft mit einem See und Diogenes, der die Schaale weg-
wirft. In der hochpoetisehen Landschaft waltet ein kühler Silber"
ton, die Figuren sind sehr lebendig in_Ausdruck und Handlung.
1m Jahre 10568 für. den Herzog Lumaque gemalt. Das Urtheil
Salomons, Compositioxl von 11 Figuren, 1649 für den nachmaligen
Präsidenten Harlay gemalt. Die stylgemässe Anordnung, die sehr
fleissige Ausführung in einem satten, bis auf die zu blauen und
rothen Gewänder harmonischen Ton, können nicht für die ver-
zerrten Iiöpfe, die theatralischen Stellungen entschädigen. Pau-
lus in Verzückung von drei Engeln emporgetragen, 104g für Scar-
rt-n (gemalt. Bis auf die nicht glücklichen Linien der Arme und
Beine sehr ausgezeichnet, denn die Köpfe sind fein und le-