Volltext: Passe, Simon de - Powle, G. (Bd. 11)

Poussin , 
Nicolas. 
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hinderte dieses den Künstler nicht, auf der einmal betretenen _Bahn 
fnrtzuschreiten, und ohne Freunde und Gdnnerjetzte er mit be- 
wunderungswiirdigem Eifer seine Studien fort. Fiamingho war da- 
bei sein mutbiger Gefährte. Sie studirten und zeichneten die Ueber- 
bleibscl der griechischen Sculptur, inodellirten, ubten sich in der 
Geometrie, Perspektive und Optik, trieben Anatomie, lasen die 
Schriften des Matten Zoccolini und andere Werke. wßlQllß einen 
1iüt'lSIlEt' fördern konnten, und wurden so beide, jeder in Seiner 
Weise, ausgezeichnete Meister. Die classische Welt des Altcrthuiiis 
wirkte mächtig auf seinen Sinn, und sie begrundete vornehmlich 
die eigenthiiinliclie Entwicklung seines Styls. So_ finde! man H1 
seinen Werken ein ernstes plastisches Element, eine Strenge und 
Bestimmtheit des Styls, die einen auffallenden Gegensatz ZU den 
Richtungen der Zeitgenossen bildet, worin es Berrettini und Lan- 
franco, die dem Iiiinstler vorgezogen wurden, Schfm zlellllwh 
leicht nahmen. In P0ussin's Bildern spricht sich die Ilundlung 
klar aus; es herrscht darin, nach Iiugler, Geschichte der Pvlalerei 
II. 274, eine geistreich dramatische Entwicklung der ilargestellten 
Vorgänge, die alle Personen in das Interesse der Handlung Kel'- 
flichi, und den Aufwand miissiger Schaustellungen gül1ZllClt.VCl" 
meidet. Freilich, fährt Iiugler fort, TYGPblfHlOl] sich niit dieslen 
Vorzügen auch bedeutende Mangel. lNicht unr die heiter; Böe- 
hung der Gestalten durch Farbe und Lieht, sondern auch (18,  
hefciiigcnlieit und Nnivetiit des Geliihls wird haiifig in seinen Wnu- 
ken vermisst; insgeinein machen. sie in der Zeichnunghcäien  
stigeren Eindruck, als im Gemiilde. Man wird durc lvie _iri i? 
des berechnenden Verstandesehgestossen, und der Prun 1 mitFan 
tiquarischer Gelehrsamkeit dient nicht gerade dazu, diesen 15th- 
druck zu mildern. Letzteres findet Iiugler besonders in ccxi 111r- 
stelliingen der heiligen Geschichte storend, in denen Poussin 21er 
nüchternen historischen VVahrheit (odeevieliiiehr tlClIli "E151" d; 
fiir hielt) jene höhere, innere Wahrheit, die auf dem Queen 
Tradition beruht, geopfert hatte. In diesei-"Beziehung ilurlten nlfl- 
incntlich seine geriihmten und in anderer Rucksicht allerdinglsnäe ir 
verdiensllichen Darstellungen der sieben Sabranlenle alfzlll"  
sevn, wo z. B. das Abendmahl des Herrn in der Forin elilnes aii_i- 
knsn flVricliniunlsl dargestellt ist. Auch elncäere sChflitywääisffgo xrlifä 
Waage" (Kunst Älnd "Iilunstier  128) m {luerln Ols, kein. Prin1i i 
sein Schönes Gefuhl h" Nmvetut und (ämiuä filmt licit ruiücii- 
der Nachahmung der Antiken oder zu wie eeirsaiiä-   
  c d die Vorzu e dieses H iistlesi , na 
gedrängt "Uni Imlmsen sln   hg a zuerkenhen Er hat 
"lemiich mit Rückslchbaut die zeltlCse r ilionen lwie. auch in 
Svwolll l" grö55ellen' reich bevllieätcn OlTlIÄlJKESI Seidel Köpfe sind 
ßinfacht." Darstellungen TFCHICS else  eizuacht schwächen durch 
lwi" lmuüg nach clem all-atmen m; gaber e; finden sich auch 
ilii-ß Kälte und EH1llälfitlleggfälliägäälää:13:3?katurwahrhyeit der Köpfe. 
BlltlQfÄvOn großer dann  lich ini den Bacelianalen, tritt 
  und   
bunir hervor.      
     
Sfllne Schule? Cmälflffele Bächtggiliie Einwirkung auf die Gesauiint- 
eine hedeutsafpie Loiclertllllliig; in von großer Wichtigkeit, wie diess 
Entwlcklung. u imcsmsd 1. hervorliebt. Puusslllfs Auffassung 
hesumle" llugler  c'  9]" l  possartiiäe Formen herrscheii 
der Natur 1st ernst und h"? ich git F b ohne sonderliche 
auch hier wiederum vor. Während. [e larde Anordnun se  
Reiz, zuweilen sehr herbe. gehalten ist. n er E!  YL"
	        
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