Ponte ,
F rancesco
Ponte,
Lenmlro"
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Valk, G., (las Begriibniss Christi, nach dem Bilde de; Cabi.
net Heynst, ähnlich jenem in Padua.
Viero, Th., die Geburt Christi.
Visscher, C., der Engel befiehlt Abraham das Land zu ver-
lassen, nach dem Bilde des Cabinet Reynst. Gott verheisst
Abrahaufs Nachkommen das gelobte Land, ebendaher.
Vnrsterman, L., Christus mit dem Hreuze. St. Franz
kniend. St. Cntharixxa von Siena-
POHIQ, FFEIYICCSCO da, genannt Bassano, der Sohn des obigen
Iiiunstlers, und dessen Schüler, arbeitete anfangs im Hause seines
Vaters, so wie Leandro und seine beiden anderen Brüder, und
in jener lriiheren Zeit galten alte Werke unter dem Namen des
Bassan Vecchio. Doch zeichneten sich Francesco und Leandro
auch in eigenthiimlichen Compositienen aus, vornehmliehilairchli-
eher Gegenstände. Der Vater rühmte sich des ersteren wegen sei-'
ner Erfiudungsgabe, und betrachtete ihn stets als denjenigen, der
am geeignetsten war den Ruhm der Schule fortzupflanzen. Er licss
sich in Venedig nieder, wo er sich selbst neben Paolo Veronese
und 'l'intoretto hielt. Daselbst sieht man nämlich im Dogenpallaste
(sala di scrutinio) eines seiner besten Werke, ein Deckengemälde,
welches die Einnahme von Padua zur Nachtszeit vorstellt. Lanzi
sagt, dass ihm bei seinen Arbeiten im grossen Pallaste der Vater
mit seinem Rathe viel geholfen habe. Er reiste nach Venedig, liess
ihn, wo es nöthig war, die Tinten verstärken, die Perspektive ver-
bessern, und die letzte Hand an die Arbeit legen. Frzincesco war
manchmal übertrieben, besonders an den Sehatrenstellen. Auch
schöne Altarbilder malte er, ist aber nach LanzPs Urtheil hierin
minder kräftig, als der Vater, wenigstens im Gemälde des Paradie-
ses in Giesu zu Rom. Dagegen bewunderten die Fremden den.
hl. Apollonius in der St. Ati-akirche zu Bnescia als eines der schön-
sten Bilder des Meisters. Es gibt indessen noch andere namhafte
Gemälde Francescds. Darunter zählt Kugler (Besch. der k. Gal-
lerie in Berlin S. 824) besonders zwei Bilder der Galleria des k.
Museums in Berlin, wovon das eine, die Darstellung des barmher-
zigen Samariters, naturwahr und mit einer schönen Energie in der
Farbe ist. Das andere enthält eine trefflich gemalte Viehheerde,
die von Merkur bewacht wird, und in der Ferne Europa auf dem
Stiere. In der k. Gallerie zu Dresden sieht man von ihm die Him-
melfahrt der Maria, die Anbetung der Hirten, und ein Genrebild,
welches eine Familie vorstellt, die ihre Schaafe füttert. Auch ge-
stochen wurden einige seiner Werke.
Franeescq da Ponte war öfter mit düsterer Sthwermnth behaftet,
und so stürzte er sich 1591 verzweifelt aus dem Fenster und kam
um, erst 45 Jahre alt.
Pazzi stach sein in der florentinischen Tribune befindliches Bild-
mss.
P0111357, Leandro da, genannt Bassann, Maler und Bruder des Obi.
gen, genoss ebenfalls den Unterricht seines Vaters Jacopo, und
dass er anfhngs mit seinem Bruder Francesco unter dem Namen
desselben gearbeitet habe, haben wir bereits im Artikel des Jacopo
311558110 bvllleflit- DiESß beiilen Künstler waren die talentvollsten
unter dessen vier Söhnen, und wenn Bassano Vecchio sich der Er.
{lndungsgabe des Francesco rühmte, so lvblß 61' den Lßandro we-
gen seiner Bildnissmalerei. Der letztere malte aber auch hlStiJfische
Darstellungen. Er vollendete zuerst die von seinem Bruder im
Naglefs Iiünstler-Lex. XI. Bd. 32