Ponte ,
Jacopo
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Bildnisse des Künstlers und seiner Frau, von dexien das erstere H.
F. Cuxe, das andere Graf von Carlisle kaufte; jetzt ist es in Castle
Howard. Die Beschneidung kam in den Besitz des Grafen Gower;
jetzt im StaFfox-dhuuse. Ausserdem war noch St. Hierüllymug und
ein Bildniss da.
Auch in England findet man eine Anzahl guter Bilder von Bas-
sano. Von seltener Kraft und Iilarheit ist ein Gemälde, welches
Maria vorstellt, die einem Hirten erscheint, im Besitze des Her-
zogs von Devonshire. lm Pallaste dieses Iiunstfreundes ist auch
Moses vor dem feurigen Busche, poetisch in der Composition, von
sehr klarer Färbung und Heissiger Ausführung. In der Gemälde-
sammlung zu Chisivick sind die trauernden Marien am Kreuzes-
stamme, ungleich edlere Köpfe als meist, die Färbung klar und
warm, ohne, wie so häufig, übertrieben zu seyn. Der Dichter
Rogers in London hat ein Bild des reichen Mannes und des armen
Lazarus, in der Ausführung und, einer dem Rembrandt nahe kom-
menden Gluth, eines der besten des Meisters. In der Gemälde-
sammlung zu Staffordhouse ist die Darstellung Christi bei Fackel-
schein, eine schöne Composition von zwölf kleinen Figuren im
tiefsten, klarsten Goldton und von einem wahrhaft Bembrandfschen
Effekt. Ehedem war dieses Bild in der Gallerie Orleans. Sir Tho-
ums Baring besitzt eine des Titian würdige Landschaft, mit Men-
sehen und Vieh, welche im Ton weniger übertrieben als sonst und
von sehr gutem Helldunkel sind. ln der Bildersammlung zu Leight-
Court sieht man zwei durch Iilarheit und Iiraft der Farbe und sehr
lleissige Aussfiihrung höchst ausgezeichnete Gemälde: Die Darstel-
lung im Tempel und die Heilung des Gichtbriichigen. In der Gal-
lerie zu Alton Tovver ist die Geburt Christi, ein eben so im klar-
sten Goldton leichtencles, als in den Charakteren gemeines Bild.
In Burleighhouse sind ebenfalls drei gute Bilder: Das Mannasaxn-
mein, eine reiche Composition, die Anbetung der Könige und die
Rückkehr des verlernen Sohnes. Zu Holkham sieht man eine Bren-
zigung, ein Bild von mässiger Grösse, noch mehr durch den wah-
ren und nicht unwürdigen Ausdruck der Affekte, als durch die
Gluth und Iriraft der Farbe ausgezeichnet. Ueber die Bilder in
England gibt Dr. Waagen Auskunft.
In der k. Eremitage zu St. Petersburg ist die Grablegung Christi,
welche ehedem in der Gallerie zu Houghtonhall zu sehen war. Es
ist die Skizze zu dem in Padua befindlichen, oben erwähnten gros-
_sen Altarblatte. In der Eremitage sieht man auch eine Hochzeit
zu Cana, Wiederholun des Pariser Bildes. Fiir eines der besten
Werke des Meisters erläärt man daselbst den ungläubigen Thomas.
Ausserdem sieht man da einen unter der Last des Iireuzes sinken-
den Christus, kleines Bild, Porlräte und Landschaften.
In der k. Gallerie zu Dresden ist das eigenhändig gemalte Bild-
niss des Künstlers, die Geburt des Heilandes, die Bekehrung des
Saulus, Christus treibt die Verkäufer aus dem Tempel, das Manna-
sammeln, eine Landschaft mit St. Franz Vßr dem Kreuze-
In der k. Pinakothek zu München sieht man von ihm ebenfalls
einige durch Kraft und Iilarheit der Farbe ausgezeichnete _Bilder,
darunter ein Naehtstück mit lebensgrossen, Ziemllch eine" Figuren.
welche den Leichnam beweinen. Auf einem anderen Gemälde, wel-
ches nicht ganz lßbensgrosse Figuren enthält, sieht man Maria mit
dem Jesuskinde auf dem Throne, zur Seite St. Anton den Einsied-
ler und einen Bischof. Ein kleines Bild stellt St. Hieronymus in
der Wüste dar.