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Pontc,
Francescd
Ponte,
Jacopo
in S. Giustina u. S. Matten nxif den Kirchen selbst untergegangen
sind. Später hegah sich der Iiiinstler nach Florenz, wu damals
die Brüche Santa Trinitä gebaut wurde, mit einer Capelle auf ei-
nem Pfeiler, die Giovanni mit einer Menge Figuren zierte, welche
aber 1557 bei der Ueberschwemmung zu Grunde ging. Vesari sagt,
der Künstler sei von dieser Brücke Gio. clal Punte genannt wor-
den, nachdem er Eingangs der Biographie des Künstlers bemerkt
hatte, dass derselbe von S. Stefano a Punte aus Florenz sei. lm
(lehre 1555 malte cla Ponte in S. Paolo zu Pisa einige Frescebihler,
die aber schon zu VasarPs Zeit zerstört waren, und auch von sei-
nen späteren Tempera- undTrescomalereien in Florenz ist nichts
mehr vorhanden. Vnsari besass von ihm eine Aquarellzeichnung,
St. Georg vurstellend, der den Lindwurm tödtet, und ein Todten-
gerippe, ebenfalls gezeichnet.
G. da Ponte wurde 59 Jahre alt, und bei seinem Tode fand sich
kaum so viel, um ihm in S. Stefano dal Punte ein ordentliches Be-
griibniss zu geben: Er führte ein versehwenderisches Leben.
Pontc: FYÜÜCÜSCO da, Maler von Vicenza, der ältere dieses Na-
nirns, liess sich in Bassano nieder, und nahm da den Beinamen
da Bassano an, welcher auch auf seine Nachkommen iiherging. Er
scheint sich zu Venedig in der Schule der Bellini gebildet zu ha-
ben, und wenn dies nicht der Fall ist, so muss man ihn doch zu
den Nachahmcrn jener Meister zählen. Er ist indessen in seinen
Arbeiten nicht gleich; flcissig, aber trocken ist er in der früheren
Zeit, wie in seinem Bilde des heil. Bartulomäus im Dome zu Bas-
sa11b,.saftiger in einem anderen VVerke der Johannisliirche. In
dem Gemälde des Pfingstfestcs, welches er für die Dorfkirche in
Oliero malte, wird er nach Lanzi fast ein moderner Maler. Dann
nennt Lanzi seine Erfindung durchdacht, die Färbung mannigfa]-
tig, wohl angemessen, und was noch mehr sagen will, den Aus-
druck der Gemiithsbewegungen schön, dem Geheimnissvollcn ge-
mäss. Dann hält Lanzi den Vicenzer Francesco, der nach Lomazzo
in Milano alle Grazie gemalt hat, mit diesem F. da Ponte für Eine
Person, In der Gallerie Orleans waren ehedem 5 Bilder von die-
sem Künstler, die jetzt in England zerstreut sind. Der Herzog von
Sutherland kaufte das Gemälde mit der Arche Noahs Dieser liiinst-
ler ist in gewisser Hinsicht das Haupt der Bassaner Schule, denn
er hat den Giacnmo da Punte unterrichtet, durch welchen sich
diese Schule durch das ganze 16 Jahrhundert und darüber hinaus
furtpflanzte. Er starb 1550-
POIIIG, JGCOPO da, genannt Bassano, der Hauptmeister der Schule
von Bassano, begab Sltlh! von seinem Vater Francesco in den An-
fnngsgriindexi der Mnlßrßt unterrichtet, nach Venedig, um sich in
Iioniläcink Schule auszubilden; allein dieser Meister war su eifer-
süchtig auf seine IinnSY, als Titian und Tintoretto, und so konnte
ihn Jaeupo nur vergtulflen durch die Thiirritzen seines Arbeitszim-
mers malen sehen. Einige Wollten ihn auch zu 'I'itian's Schüler
machen, alleinidiese Behaupuxng hat noch weniger Grund, als sein
Lauern nach Bonifacicfs Pinselstrichen; so viel ist aber gewiss, dass
Bassano anfangs in der Richtung jen-er Meister gearbeitet habe. Fiir
1 ganz Titianisch erkennt Lanzi eine Flucht nach Aegypten zu St.
Girolamo in Bassano, und eine Geburt Christi, zu Lanzi's Zeit
im Besitze des Dr. Barber. Diese beiden Bilder, und vielleicht
noch wenige andere_, dürfte da Poute bald nach seiner Rückkehr
aus Venedig ansgcfuhrt haben, denn in der Folge änderte sich der
Kreis seiner Darstellung, in welchem wir jetzt jene eigenthiimlichen