Polycletus.
Polyclorns.
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derHera verfertigte, sondernivon dem Polyclet aus Argoshder sich
in Naueydes Schule gebildet hatte._ Eine andere Stätue, welche
nach Hirt mit Sicherheit diesem" Künstler zuzueignen ist, ist jene
des Antipater von Milet, eines Zeitgenossen des Tyrannen Diony-
sius. Dieser Antipater besiegte die Jünglinge im Fausthampfe,
Dann werden auch noch mehrere Statuen von olympischen Siegern
genannt, die theiliveise vielleicht ebenfalls diesem Iiünstler ange-
hören, wie jene des Cyniscus von Mantinea, des Mänaliers Xeno-
C165. des Tersibchus und des Aristion. Unter den Götterbildern
scheint ihm die marmorno Statue des Jupiter Melichius zu Argos
anzugehören; vielleicht auch die Hecate, die man xiach Pausanias
ebenfalls zu Argus sah, und die Statue des Alcibiades, welche Dio
Chrysostomus in verstüxnmeltem Zustande noch sah. Pausanias
nennt auch einen Dreifuss, welchen Polyclet für Lysander aus der
Beute von Aegos Potanxos als Weihgeschenls für Amyelae fertigte.
Der liünstler zierte diesen Dreifuss mit der Statue der Amycläischen
Venus. Einen zweiten Dreifuss fertigte Aristander von Bares,
Der vierte Künstler dieses Namens war aus Thasos", und lebte zur
Zeit des macedunischen Königs Perses, und einen fünften finden wir
bei Bracci tab. Q6. unter den Edelsteinschneiclern, welchen aber
Stosch mit dem berühmten Bildhauer für Eine Person hält. S. Lei-
v_ezow über den Raub des Palladium S. 51 ff. Der Stein, ein Sar-
donix, stellt den Raub des Palladium durch-Diomedes vor. Im
Ilorentinischen Museum ist ein die Leyer spielender Amor. Gems
mae antiq. II. 1.
Die Hauptquellcn, aus welchen dieser Artikel geschöpft ist, sind
die bereits genannten Werke von Thiersch und O. Müller, Hirfs
Geschichte der bildenden Künste bei den Alten, Sch0rn's Studien
der griechischen Künstler und Sillig's Cat. Artif. Viele Notizen
finden sich auch in Böttigerß Andeutungen.
Namen ein Stein
110.4 THPAIHZ
POIYCTQIIGS, Edelsteinschneider, dessen
und Psyche trägt. Man liest darauf:
POIXCHIIGS? ßildhaucgn. dessen Leibenszeit und Vaterland unbekannt;
smd. Plxmus zählt xhn unter dlejenigen Künstler, welche Statuen
von Athleten, Bewaffneten, Jägern und Opfernden fertigten.
Pßlyrlectes, Bildhauer, der im ersten Jahrhunderte nach Christus
in Rom lebte. Pliuius nennt ihn in der Reihe (lßrjenigen Künstler,
welche die Palläste der Kaiser auf dem Pnlfatlum mit Bildsäulen
der ausgesuchtesten Kunst (probatissimis signlS) angefüllt haben.
POIYÖOPUS, Bildhauer von Rhodusl, eiii berühmter Künstler, dessen
wir schon im Artikel des Agesander genannt haben, da er mit die-
sem Meister und mit Athenedor, dem Sohne des ersteren, ein
Wunder der Kunst hervorrief, die Gruppe des Luolioon. Plinius
nennt diese drei Bhodier als Verfertiger jener berühmten Gruppe,
welche sie nach Plinius „cle consilii sententia" näch gemeinsamen
Plänen ausführten, und zwar unter der Regierung des Tilus, wel.
eher den Laolmon in seinem Pallaste auf dem Esquilin aufstellte,
worauf man die Steile des Plinius: qui est in Titi Imp. domo,
bezieht. O. Müller nennt diesen Lnokoon ein Wunder der Iiunst
in Betracht des feinen un_d edlen Geschmacks in der Lösung einer
so schwierigen Aufgabe, und der tiefen Wissenschaft in der Aus.