Polack,
Martin
Theophiluxs.
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München gab er mit Wendling mehrere Blä_tter Costümbilder vom
Bliinchuex" l-Ioftheater heraus. Jetzt (1841) 1st Pula als Lehrer der
Zeichenlaunst zu Landshut in Bayern angestellt. Seine Handzeich-
nuxmgcn sind trefflich.
Polack, Nlilfllln ThGOPhIIUS, Ilistorienmaler, von seinem Vater.
lande Polen so genannt, gründete seinen Ruf in Tirol, Wo er
Iiamniermaler des Erzherzogs Leopold war, und nach dem 1652
erfolgten Tod dieses Fürsten kam er in Dienste des Fiirstbischofs
und Cardinals Carl von Madriiz. Wie er aus seinem Vaterlande
nach Tirol gekommen, weiss man nicht, er hielt sich aber dreissig
Jahre lang daselbst auf, und verfertigte zu Innsbruck, Hall, Trient
und Brixen sehr viele und schöne Gemälde. Dieser vortreffliche
lVlaler starb endlich zu Brixen, ward in der Collegiatliirche begra-
ben, und hinterliess eine ansehnliche Stiftung für die lernbegierige
Jugend. Das Todesja-hr des Polen ist unbekannt.
Sein Meisterstück befindet sich in der Iiirche der Serviten zu.
Innsbruck. Es stellt auf einem sehr grossen Altarblatte die Ver-
iniililung Mama's und Joseph's vor, und wird sowohl wegen der
Eriinduug und Anordnung der Gruppen, als auch wegen der Vor-
treffliclikeit der Zeichniing und des Colorits allgemein bewundert.
Das Kapuziner-Kloster der nämlichen Stadt besass von ihm ein
Seitenaltai-blatt, welches den heil. Felix von Cantalicio vorstellt.
Im Franziskaner-Kloster hat er eine kleine Kapelle neben dem so-
genannten Fürstenchor vortrefflich ausgemalt, wo zwei Stücke in
Oel auf Leinwand, und zwei an der Mauer, nebst einer kleinen
Kuppel besonders merkwürdig sind. Auch die Spitalkirche zum
heil. Geist hat ein sehr zierliches Stück desselben, worauf die hl.
Anna, die Mutter Gottes und das Jesuslsind abgebildet sind. Ueber-
diess besitzen mehrere Privatpersonen sehr gute Cabinetsstiicke von
diesem Künstler.
Zu Trient, wo er des Fürstbiscliofes und Cardinals Carl v. Ma-
druz Hofmaler war, finden sich auserlesene Arbeiten von ihm; In
der Domkirche über der Sakristei die Himmelfahrt Mariä mit
zwei heiligen Bischöfen; in der Sakristei daselbst der hethlehemi-
tische Iiindermord; in der Kirche selbst die Altarblätter des heil.
Christoph, der heil. Dorothea und Maria. In der dortigen Frauen-
kirche malte er den Bogen über dem Hochaltare. In_dei' Magda-
lenenkirche ist das Abendmahl Simon's des Aussätzigen, in der
Kirche des heil. Franziscus sieht man eine schmerzhafte _Miittei-
Gottes mit .der heil. Clara, dann eine unbefleckte Empfäiigniss und
zwei Geschichtblätter, den Ablass von Portillüßllla und den hell-
Anton von Padua darstellend. In der Kirche des heil. Mai-"cus malte
er als Hochaltarblatt den heiligen Augustidmit andern Heiligen,
die llnbefleekte Empfängniss und ein Frauenbild mit zwei Heiligen.
111 der KQPlIT-illßr-Hirche das Hochaltarblatt vom heil. Hreuz_ und
in der Sakristei allda ist die Iireuzziehung Christi von ihm. Bei den
reforinirten Fi-anziskanern malte er das ldoehaltarblatt, Maria mit
zwei Ordensheiligen darstellend. Zu Male im Sulztliale ist die Ge-
burt der Maria, imd zu Castion im Vicariate Brentomco ein _vor-
trefflichesStiick, welches den heil. Lorenz vorstellt. Zu Brixen
findet man von diesem Pulack in der Pfarrkircbe ein sehr schönes
Altarblatt, Welches die, dem Christkind opfernden drei Komge vor-
stellt; in der Collegiat-Iiirche zwei herrliche Stucke, die Verkun-
digung lVIariä und die mit dem heil. Abendmale gespeiste Magda-
lena. Auch das Dluseum in Innsbruck bewahrt eine Probe seiner
- Kunst.
Mehrere schöne Zeichnunigen dieses liünstlers gingen beim Brande