Volltext: Passe, Simon de - Powle, G. (Bd. 11)

Pohlmann. 
Poiily , 
Frangois 
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machte unter Leitung des Professors Hensel in kurzer Zeit län. 
zende Fortschritte. Schon 1852 sah man von ihm auf de,- Beginn- 
Kunstausstellung ein treffliches Bild, iiber welches sich die Critik 
auf das vortheilhafteste aussprach. Es ist dies ein Waldstück mit 
einer Köhlerhiitte, welches in der Abgeschiedenheit einer derben 
Natur durch das intensive, in Schatten gefangene Licht, das tiefg 
gesättigte Grün, den durchgreifenden Ton wilder Ruhe und dü- 
sterer Einsamkeit, einen sehr poetischen Eindruck macht. Von 
dieser Zeit an sah man von Pohlke mannigfaltige Bilder, in denen 
sich eigenthiimliche Iiraft und Selbstständigkeit ollenharet. Es 
sind diess Landschaften, Architeliturbilder, Ansichten von Städ- 
ten etc. mit grosser Ausführlichkeit dargestellt. Pohlke unter- 
nahm auch verschiedene Reisen in Deutschland, sah Italien und 
Frankreich, und machte überall zahlreiche Studien und Skizzen. 
Seine Zeichnungen sind gewöhnlich in Sepia ausgeführt, vortrelf- 
lich in ihrer Art. Dann zeichnet er auch Bildnisse, die sich durch 
ihre grosse Wahrheit der individuellen Natur auszeichnen. 
Pohlmann , 
Puhlmann. 
PÜideVin, s. Poitevin- 
POigIIEIC, Kupferstecher, dessen Lebensverhältnisse 
sind. Er stach die Tränsfiguration von Rafael. 
UDS 
unbekannt 
Pßllly, FYEIIIQOIS de, Zeichner und Iiupferstecher, geb. zu Abbe- 
ville 1622, gest. zu Paris 1695- Dieser berühmte Künstler war der 
Sohn eines Goldschmiedes, der ihn zeichnen lehrte, bis er 1659 
nach Paris sich begab, um unter Leitung des P. Daret sich der 
Kupferstecherei zu widmen. Letzterer war Schüler von C. Blue- 
maert, und auch Poilly nahm sich diesen Meister zum Vorhilde. 
Er verfuhr, nur in der Behandlung ein wenig breiter, mit gleichem 
Machwerk, kreuzte, wie dieser, die zweite Linie fast immer im 
rechten Winkel mit der ersten, und bemühte sich auch nach Bloc- 
maerfs Weise die Lol-ialtöne anzudeuten, wie es die Stecher des 
Rubens schon zu thun angefangen hatten. Poilly leistete mit ein- 
fachen Mitteln 'I'reli'liches, und bewirkte bei einer schönen und 
leichten Anlage des Stiches durch seine zwei, fast i-echtwinklich 
sich durchlireuzcnden, Strichlagen namentlich eine Bestimmtheit 
und Reinheit der Form, wie sie nur der vollkommene Zeichner 
zu geben im Stande ist. Die Schwierigkeiten der Darstellung eines 
mannigfaltiger: Lichtspiels vermied er, auf die Suhtilitaten des Sti- 
 ches liess er sich nicht ein; dagegen aber sind seine Arbeiten wie 
ans einem Gusse, trefflich in ihrer Art, wenn sie auch nicht zu den 
ersten Meisterwerken der Challiographie zu zählen sind. Seine 
Blätter sind sehr zahlreich, denn er hatte viele Schüler, die ihm 
halfen und ganz in seiner Weise arbeiteten, da er eine eigene Gabe 
hatte, denselben seine I-iunst begreiflich zu machen. Die meiste 
eigenhändige Arbeit enthalten die ersten 100 Stiche, welche er vor 
seiner Abreise nach Rom fertigtey und 55 andere Blätter, welche 
Poilly um 1649  57 in Rom aiistiihrte. Darunter sind auch Ti- 
telblätter, 'I'hesen und andere kleine Brodarbeiten; denn der Iiiinst- 
ler la in Rom mehr den Studien ob, als der Arbeit mit dem Grab- 
stichei. In Boni fertigte er indessen auch eines seiner L-Iauptwerlie: 
das Blatt mit St. Caroliis Borromäus, der den Bestkraiilien das 
Abendmahl reicht. Nach seiner Rückkehr stach er in Paris wenig. 
stens noch 95 Platten, denn so viel zählt R. Hecqußt. der 175g 
ein Verzeichniss von Poilly's Blättern herausgab, neben den oben
	        
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