Pocock ,
Podesta ,
Giovan
Andrea.
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Ereignisse der englischen Flotte zu zeichnen und-selbe dann in
grössern oder kleinem Gemälflen darzustelllen- Der Marine-Lieut-
nant Pocock gab nach seinen Zeichnungen Naval Ilecurds im Bupfersti-
ehe heraus. Seine Zeichnungen und Malereien sind überhaupt durch
mehrere, zum Theil grosse Blätter, bekannt, von R. Dudd, R.
Pollard u. A.
POOOOR, VV. F., Zeichner und Architekt zu London, der Zeitge-
nosse des Obigen, widmete sich anfangs mit Vorliebe der land-
schaftlichen Darstellung, später aber noch mehr der Architektur.
Er machte auch verschiedene Risse bekannt, besonders von länd-
lichen Gebäuden, die er nach alt-englischem, römischem und grie-
chischem Style entwarf, mit Bemerkungen über die Lage, die Um-
gebungen und den Charakter derselben, Das eine seiner Werke
hat den Titel; Modern Finishings fur Booms: a Series of Designs
for Vestibuls etc. 86 Blätter in 4'; das andere, in 55 Blättern,
welches 1811 zu London erschien, ist betitelt: Arehitectural designs
for rustic Cottages, picturesque Dwellings, Villas etc., with appro-
priate Scenery, Plans and Descriptions, roy. 4.
POÖGSIZH , GlOVaH Andrea, Zeichner, Maler und Radirer, wurde
in Genua geboren; doch nicht um 1628, wie man gewöhnlich an-
. gibt. Der Künstler soll nämlich schon 1650 Mitglied der Akade-
mie in Rom gewesen seyn, wohin er gekommen lSlI, nachdem er
von G. A. Ferrari die Anfangsgründe der Kunst erlernt hatte.
Ganz sicher ist, dass der Künstler bereits 1656 im Bacliren sehr
erfahren war, und von dieser Zeit an dürfte er sich immer mehr
mit der Nadel, als mit dem Pinsel besehiiftlget haben. Er behan-
delte die Nadel selir zart und malerisch, allein seine Zeichnung
ist nicht correkt, besonders in den Extremitäten. Das Todesjahr
des Künstlers ist unbekannt.
Bartsch, P. gr. XX. 169 5., beschreibt nur acht Blätter von
ihm, indem er nie mehr finden konnte, Gori nennt noch zwei
andere, nach Annib. Carracci, allein sie sind beide nicht von P0-
desta. Das eine wenigstens, welches Merkur vorstellt, wie er dem
Paris einen APfcl reicht, ist sicher von G. B. Galestruzzi; das an-
dere, St. Jagu mit einem Knaben, dürfte nach Bartsch ebenfalls
von einem anderen Künstler seyn. Einige dieser folgenden Blätter
haben die Adresse von Franc. Salucci, die Bartsch bemerkt; die
Adresse von Rossi entging ihm.
1) St. Franz zeigt seinem Oberen das Brod, welches er fiir die
Armen, zurückgelegt, und in Rosen verwzinclelt worden ist.
Vor der Hlosterpfnrte und gegenüber sind die Armen ver-
sammelt. Ann. Caria-Pinxit. Ohne Podestzfs Namen. H.
10 Z- 6L., Br. 9 Z. 1 L.
2) Ein Bacchanal; rechts tragen Kinder den betrunkenen Silen.
Andrea Pudesta inv. e f. 1640. Magnificentissimo Princini
Paulo Jordano II. Bracciani Duci. And. P. D. 1640.
Mit der Adresse. H. 9 Z. Q L., Br. 14 Z. 6 L.
5) Ein anderes Bacchanal, wo man einen Opferpriester sieht,
der Bauehwerk in das vor dem Altare stehende Gefäss wirft.
Magnifißentissirno Principi Paulo Jordano II. Bracciani Duci.
And. P. D. D. D. 1640. In gleicher Grösse.
4) Ein dritter Bacchanal, mit einem Satyr im Vorgrunde, der
auf dem Bauche liegend sich speit, so wie der Hund. Mag-
nificentissimo Principi Paulo Jordano II. Bracciani Duci.
i And. P. D. D. D. 1040. Eben so gross wie die beiden vor-
Naglefs Künstler-Lax. XI. Bd. 28