Pitnu ,
Nicolas.
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beth und das stark gelbe des heil. Joseph haben die Lichter vom
blossen Papier, und so zeigen sie sich am Gesichte der heil. Eli-
sabeth, dem Rafael. mit gutem Bedacht einen durchgehend; tieferen
Tun gab , so wie es sich für das greisc Aller schickt, und um da-
durch das Gesicht der Jungfrau mehr hervorzuheben. Dennoch
behauptet Watelet, Pitan habe durch dieses Blatt gezeigt, dass
der Fürst der römischen Schule dem Stecher auch Lehren für die
Färbung gegeben habe, und dass, um diese in seinen Werken zu.
finden, man sie nur verstehen müsse. Wenn nun Watelet geglaubt
hat, dass Pitau diese Iiunst verstanden habe, so ist er im Irrthum.
Longhi behauptet im Gegentheile, dass er tief unter jenem grossen
Genius geblieben. Er zeigte sich geeigneter fiir andere Maler, und
als Meisterstiicli erklärt Longhiden todten Christus mit den weinen-
den Engeln, nach Guercino. Ausser der treuen Nachahmung des Cha-
rakters des Urhebers ist dieser Stich durch weise Behauptung der
grussen Massen des Helldunkels, durch die natürliche, anständige
Ungezvvimgenheit des Machwerks, durch den rührenden Ausdruck,
durch das Verständniss der grandiosen Formen, durch die liraft
der Töne, und hier und da auch durch die Anwendun der Lo-
caltiuten sehr schiitzbar. Dann verdient Pitau auch iesondere
Auszeichnung wegen einiger von ihm mit freiemGrabstichel, vieler
Wahrheit und kühner Behauptung der Localtöne, fast in der Ar!
des Masson und Nanteuil gestochenen Portraits.
Pitau starb zu Paris 1696. Seine Lebensgränzen sind indessen
nicht bei jedem Schriftsteller gleich gezogen.
1) St. Francois de Sales, Fürstbischof von Genf. Parisiis 1662,
fol.
2) St. Vincent de Paula, nach S. Francois, fol.
5) Ludwig XlV., Iiöni" von Frankreich und Navarra, Knie-
stiick, nach C. le Fcdmure 1070, gr. fol.
4) Maria Thercsia, Königin von Frankreich, nach Bcaubrun,
ungenanntes Brustbild. Oval, fol.
5) Louis Dauphin, Sulul des Obigen, nach demselben, gr. fol.
6) Louis Henry, Herzog von Bourbon, von der Weisheit und
Religion umgeben. Pries, kl. fol.
7) Zwei Prinzen des Hauses Bourbon, zwei kleine Ovale.
8) Papst Alexander VII. auf einem Pieclestal, nach P. Mignard
1662 , gr. fol.
9) Christine, Herzogin von Savoyen, Oval, 1665. fOL
10) Carolus Gustavus Wrangel , fol,
11.) Bildniss eines Mannes in Rüstung, in ovaler Einfassung mit
Attributen, fol. Im ersten Druck vor dem ausgefullten Wap-
penschilde.
12) Francoise Margueritte de floncoux, in ovaler Einfassung. fol.
15) Gaspar de Fieubet, Chancelier; naßll demselben, 16623 ful-
14) Jean Francois d'Estrades, nach N. Platte-Montagne, lol.
15) Jacques Fabier du Bulay, maitre des requetes, nach Ph. de
Champagne 166g, Oval, ful.
16) Nicoles Colbert, Eväque de Lucon (Lucwnßnslum eplw),
nach le Febure, fol.
17) Denis Sanguin, Evöqüß (lß Silves, nach demselben, _fol.
18) Henry Louis Habert de Montmort, de Pacadömie trangaise
nach Champague, 1677, Oval, fol.
19) Theodericus Bignonius, Gomcs Consistonanus, nach Cham.
paigne, 1669, Oval, fol.
20) Pierre Segllicf, Chancclicr de France, nach N. Platte-Mon-
tagne 1668, gr. fol.