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Pistojrl ,
Giovanni
Pistorius ,
Eduard.
aber in seiner friihern Zeit durch LIEUXElIIflUSS der VVerke des
Leonardo da Vinci eine eigenthümliche Richtung empfangen zu
haben, welche sich naclnnals mit der römischen Weise verband,
wie dies z. B. eine Madonna im Berliner Nluseum beweiset. In
Rom schloss er sich an Frnneesco Penni (Fnttore) an, und spiilcr
setzte er fort, was dieser in Neapel begonnen, wie wir in Fatto-
re's Artikel bereits bemerkt haben. In Neapel malte Lionardo meh-
rere Bilder, besonders Bildnisse, fiir Privatsarnmlungen, sehr wej
nige für Kirchen. In der Iiirche des heil. Petrus zu Casal Guidi
im Snrengel von Pisloja malte er den Schutzheiligen, und drei an-
dere um den Thron der Madonna, und eine ähnliche Composition
ist im Dome zu Volterra, mit der Aufschrift: Opus Leonardi Pi-
storensis an. 1516. Dieses Bild möchte aber Lanzi einem anderen
Lionardo von Pistoja zuschreiben, denn er glaubt, der Maler des
Volaterraner Bildes könne nicht Grazia seyn, weil, nach Vasari,
sein Meister Penni im Jahre 1519 RaFaePs Schüler; und Geliülfe
war, und keinen so angesehenen Schüler ziehen lionnte. Il l'i-
stoja kam aber selbst schon als Maler nach Rom, wo er neben
Fattore Gehiilfe IlafaeVs gewesen seyn könnte, wie Baldinucci u. A.
wirklich behauptet haben. Das Todesjahr desPistojesers ist nicht
bekannt. Es erfolgte mehrere Jahre nach Pennfs Ableben in Nea-
pel, um 1550.
PIStQJa, Glovannl da, Maler, der Schüler des P. Cavallini, wenn
v.0n,Vasari erwähnt, er sagt aber nur, dass Giovanni in seinem
Wäxlerlancle einige Dinge von wenig Bedeutung gefertiget habe.
Lebte um 1560.
Plstoyx, Francesco Deslderlo, Maler und Radirer, lebte um
1660 in Italien, vielleicht zu Pistuja. Er zeichnete und malte Land-
schaften, und radirte auch solche.
1) 8) Eine Folge von acht Landschaften mit Hirten und
Hlrtinlmen, mit dem vollen Namen des Iiiinstlers, {oder mit
fran. Desid. Pist. üzcit bezeichnet, qu. 8.
PiSIJOICSB, David, Musivarbeiter in Holz, wird von Vasari im Le-
ben des Fienedetto da Majano genannt. Er fertigte das,Bildniss
des Evangeliaten Johannes in der Birche des Heiligen zu Pistoja.
Es war flcissig aus Holz zusammengesetzt, aber nicht richtig ge.
zeichnet. Arbeiten: um 11160.
PISIQII, Bildhauer, der um O1. 126 lebte,_ und von Tisicrates
rlchtet wurde. Im Tempel der Concordla zu Rom sah man
von ihm einen Mars und einen Merkur.
unter-
später
PISIOTIUS, Eduard, Genremaler, wurde 1796 zu Berlin geboren,
und da besuchte er auch die Akademie der Künste, bis er zur
Fgytgetzung seine;- Stuchen nach Dusseldorf sich begab. Pistorius
hatte hier in kurzer Zeit seinen Rufrgegriinclel, da sein Talent in
der berühmten IiunSlSChule jener Stadt durch Lehre und Beispiel
die reichste Nahrung fand. In seiner frühesten Zeit folgte er ängst-
lieh der Spur älterer, namentlich holländischer Meister, und be-
miihte sich in Scenen des gemeinen Lebens nur Schenlastuben mit
ihrem mannigfaltigen Geräthe, in vornehmen VVQhnungen Atlas,
Damast und Sammt auf das genaueste darzustellen; es zeigte sich
aber in diesen Bildern, wie schwer es selbst dem talentvollen Iiiinst-
1er wird, die Naivetät und Wahrheit der Darstellung zu erreichen,